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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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traurig den Kopf.
    »Setz lieber nicht auf sie. Sie ist immer noch hoffnungslos. Wenn ihr erster Gegner zwei Beine und zwei Arme hat, dann wird sie nicht mal dreißig Sekunden durchhalten.«
    »Und wenn er nur einen Arm und ein Bein hat?«
    »Gewinnt sie trotzdem nicht.«
    Ich kann es nicht ertragen, wenn gutes Essen verdirbt, also nehme ich mir Makris Teller vor und esse ihn leer.
    »Ich stecke mit meinen Ermittlungen fest. Ich habe zwar einige Ungereimtheiten aufdecken können, aber nichts davon hilft, Eliths Unschuld zu beweisen. Hast du schon von dem Boah im Weiher gehört? Es hat das Wasser verseucht und den Elfen diese Albträume beschert. Und ich bin auch sicher, dass du deshalb so berauscht warst, als wir den Baumpalast besucht haben. Jemand hat herausgefunden, dass die Mischung aus Boah und dem Heiligen Wasser eine mächtige Droge ergibt. Zweifellos benehmen sich diese jungen Elfen deshalb auch so merkwürdig, laufen mit glasigen Augen herum, arbeiten nicht, brechen ihre Versprechen und so weiter. Und selbst wenn Lord Khurd es niemals zugeben würde, bin ich sicher, dass dieser Elf, der aus der Takelage gefallen ist, auch unter dem Einfluss von Boah stand. Wahrscheinlich hat er seine Ration mit auf die Reise genommen.«
    Makri nickt. »Das klingt sinnvoll. Ich verstehe auch, warum sie alle so wild darauf sind. Ich habe mich sehr gut gefühlt, nachdem ich das Wasser getrunken habe. Hast du zufällig noch etwas davon?«
    Ich runzle die Stirn. »Das ist nicht die Reaktion, auf die ich gehofft habe, Makri. Du solltest eigentlich wütend sein, weil diese tödliche Droge nun auch noch die Welt der Elfen verseucht.«
    »Na sicher, bin ich ja auch. Klar, das ist ein ziemlicher Schock. Die Avulaner müssen schnell reagieren, wenn sie verhindern wollen, dass sie sich verbreitet. Vielleicht sollten wir uns umsehen, ob wir noch jemand anderen erwischen, der das Zeug hat, und es konfiszieren?«
    Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu. In Turai war ich ziemlich sicher, dass sie mit Boah herumexperimentiert hat, und habe das aufs Schärfste missbilligt.
    »Verschwende lieber keinen Gedanken daran, irgendwelche Drogen zu konfiszieren. Wir stehen bereits in dem Ruf, schlechte Gewohnheiten zu haben. Lord Khurd war ziemlich unmissverständlich, was dieses Thema angeht, und das schon, bevor ich ihn erneut beim Machplat geschlagen habe. Jetzt dürfte er so missgelaunt wie eine niojanische Hure sein und würde über uns kommen wie ein böser Bann, wenn er uns dabei erwischt, dass wir etwas Ehrenrühriges tun.
    Wenn Elith-la-Gipt mir nur endlich verraten würde, was genau zwischen ihr und Gulag vorgefallen ist. Dann könnte ich der ganzen Sache auf den Grund gehen. Ich könnte natürlich auch versuchen herauszufinden, wer das Boah nach Avula reingeschmuggelt hat. Aber bei meinen wenigen Kontakten hier dauert das viel zu lange, und die Zeit ist bereits jetzt knapp. Ich werde Abra-al-Kabra bitten, dass er die Häfen mit seiner Magie durchleuchtet. Vielleicht findet er ja eine Spur. Und ich würde auch gern wissen, was Gorith-al-Dent in den letzten Monaten so alles getrieben hat. Mit diesem Elf habe ich wenigstens einen Verdächtigen. Er hat seinen Beruf an den Nagel gehängt, drückt sich jetzt immer in der Nähe des Hesuni-Baums herum und benimmt sich ziemlich verdächtig.«
    »Glaubst du, dass hinter den Angreifern die Person steckt, die mit Boah handelt?«, fragt Makri.
    »Ja. In Turai hätte ich das sofort vermutet, aber hier habe ich einfach nicht damit gerechnet.«
    Makri vermutet, dass Elith-la-Gipt vielleicht deshalb nichts sagt, weil sie die Schande nicht zugeben will, eine verpönte Beziehung mit einem Baumpriester gehabt zu haben. »Aber eine Exekution dürfte ja wohl eine größere Schande für die ganze Familie sein, oder?«, meint sie.
    »Wer weiß? Tabus kommen Außenstehenden manchmal komisch vor. Ich weiß einfach nicht, was wichtiger für sie ist. Die anderen Elfen, die damit zu tun haben, halten sich bedeckt. Niemand ist bereit, mit mir zu kooperieren.«
    Plötzlich habe ich eine Eingebung.
    »Ich kenne aber jemanden, den ich ein bisschen unter Druck setzen könnte. Drus Freund. Wenn ich mich recht entsinne, heißt er Lithias. Er ist ein poetischer junger Elf, der vor meinen Augen in den Kerker des Baumpalastes gebracht wurde. So wie der schwankte, gehört er sicherlich zu den rebellischen Jugendlichen, die mit fremden Substanzen herumexperimentieren. Vielleicht kann Dru ihn überreden, reinen Tisch zu machen.

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