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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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kommentarlos durchgehen. Auf halbem Weg zum Palast treffen wir auf eine Elfe, die ich kenne. Es ist Shuthan-la-Hemas, Avulas beste Jongleurin. Sie liegt schlafend auf dem hölzernen Weg, und ihre Jonglierbälle und -keulen sind um sie herum verstreut.
    »Meine Güte«, sagt Dru. Offenbar erkennt sie die Symptome. Ich auch. Man kann kaum durch ZwölfSeen gehen, ohne dabei ständig über Süchtige zu stolpern. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Sucht so schnell unter den Elfen verbreiten würde.
    Der Besuch bei Lithias erweist sich als schwierig. Man verweigert uns den Zutritt, bis Makri eine Botschaft zu Lady Yestar schickt. Sie erbittet die Erlaubnis, um mir einen Gefallen zu tun. Dann grinst sie selbstzufrieden.
    »Ohne mich wärst du verloren, Thraxas.«
    »Ich weiß gar nicht, wie ich es ohne dich jemals schaffen konnte. Gut, fragen wir unseren verwirrten Poeten.«
    Lithias Zelle ist so sauber und luftig wie meine, aber der Poet ist anscheinend noch nicht so sehr an Einkerkerungen gewöhnt wie ich. Er hockt elend auf dem Boden an der Wand. Als er Dru sieht, springt er mit einem Schrei auf, und sie umarmen sich voller Freude. Ich lasse sie eine Weile schmusen, bevor ich zum Geschäftlichen komme. Ich bitte Dru, uns allein zu lassen. Sie geht zögernd und verspricht Lithias, dass sie auf ihn wartet.
    »Lithias, ich habe einige Fragen an Euch. Beantwortet sie, dann kann ich alles klären und Euch wird nicht viel passieren. Beantwortet Ihr sie jedoch nicht, wird Euch Lord Khurd verfolgen wie ein böser Bann. Es wird ihm bald dämmern, dass er ein großes Boah-Problem hat, und ich habe das Gefühl, dass er alle verbannen will, die mit der Droge in Berührung gekommen sind.«
    Lithias lässt den Kopf hängen. »Ich kann Euch nichts sagen«, meint er dann.
    »Das müsst Ihr aber. Ansonsten werdet Ihr von Avula verbannt, und Drus Mutter wird sie mit dem Sohn des Silberschmieds verheiraten.«
    Das hat gesessen. »Der Sohn des Silberschmieds? Stellt er Dru etwa wieder nach?«
    »Er klebt an ihr wie Bienen am Honig. Und wenn Ihr jemals aus dieser Zelle herauskommen wollt, dann solltet Ihr mit mir reden. Ich will alles über das Boah in dem Heiligen Weiher wissen, und ich will auch alles erfahren, was Ihr mir über Elith-la-Gipt, Gulag-al-Floros und seinen Bruder sagen könnt. Fangt vorn an und hört erst auf, wenn ich es Euch sage.«
    Lithias beginnt zu reden. Und was er sagt, ist tatsächlich sehr interessant und vor allem längst überfällig. Wie sich herausstellt, hat der junge Lithias sich seit etwa drei Monaten mit dem Glückssaft, wie er ihn nennt, abgefüllt. Ein Freund von ihm, ein anderer junger Poet, hatte ihm erzählt, dass er ihm zeigen könne, wie er eine Erfahrung macht, über die sich Gedichte zu schreiben lohnt.
    Allerdings hat Lithias nicht ein einziges Gedicht darüber geschrieben. Die Droge hat ihn zu sehr verwirrt. »Zuerst fühlte es sich gut an, doch nach einer Weile gefiel es mir nicht mehr. Aber ich konnte nicht aufhören.«
    Er behauptet, dass nur etwa zehn Elfen regelmäßig diese Mischung aus Boah und Hesuni-Wasser zu sich nähmen, aber trotzdem überrascht es mich, dass so etwas unbemerkt mitten auf der Insel passieren konnte. Lithias behauptet, dass sie nicht zu dem Hesuni-Baum gehen mussten, weil ihr Lieferant die Mischung zu einer Lichtung im Wald gebracht hat, wo er sie an die Elfen verkaufte. Und zwar ziemlich billig, wie es scheint. Jedenfalls zunächst. Sie stellten bald fest, dass der Preis rasch anstieg.
    »Wer hat die Droge auf die Insel gebracht?«
    Das weiß Lithias nicht. Es frustriert mich, wie vage er über die Einzelheiten redet, und er behauptet auch, dass er nicht einmal den Elf kennt, von dem er sie gekauft hat.
    »Würdet Ihr ihn denn wiedererkennen?«
    Lithias schüttelt den Kopf. »Er hat eine Kapuze getragen und sich im Schatten gehalten. Ich habe sein Gesicht niemals gesehen. Alles war sehr verstohlen.«
    »Es hat vielleicht verstohlen angefangen, aber diese Sache bleibt nie lange geheim. Eben noch bin ich über die Gestalt von Avulas beliebtester Jongleurin gestolpert. Sie hat nicht im Geringsten zu verbergen versucht, was sie getan hat. Was hat Elith damit zu tun? Ist sie durch Gulag damit in Berührung gekommen?«
    Auch das weiß Lithias nicht. Er glaubt, dass Elith schon Boah genommen hat, als er damit anfing.
    »Sie hat sich immer in der Nähe des Hesuni-Baums herumgedrückt, weil sie ein Auge auf Gulag geworfen hatte. Sie waren ein Liebespaar, bevor der

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