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Die Reise zum Ich

Die Reise zum Ich

Titel: Die Reise zum Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio Naranjo
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Realisation einer »Lebenskraft« in sich begreift, ein wichtiger Schritt zur Realisierung jener Einheit jenseits des
    relativ unwichtigen Verlangens nach Sex, Anerkennung, Besitz
    und Protektion vollzogen wurde. Hier bewegen wir uns in der
    Domäne der Mystik, wiewohl in den angeführten Zitaten weder
    religiöse noch mystische Ausdrücke auftauchen, und zugleich
    im Bereich des JUNGschen Archetypus - jenseits aller personalen Differenzierung, obwohl die Berichte der Patienten dies kaum bildhaft vermittelten.
    Aktive Partizipation an neutralen Punkten
    Man kann sich die verschiedenen Arten der Reaktion auf
    MMDA als verschiedene Grade einer Bewußtseins- und Empfänglichkeitsskala vorstellen. Eine Zunahme an Bewußtsein kann die sich in psychosomatischen Symptomen äußernde Erfahrung zu einer gefühlssteigernden Erfahrung werden lassen, und diese wiederum kann, durch Erkennen der Widerstände,
    den Weg zum integrierenden visionären Erleben freimachen.
    Befassen wir uns mit dem anderen Extrem, treffen wir auf
    Reaktionen, von denen der Patient weniger und weniger zu
    berichten weiß. Selbst die sinnliche Wahrnehmung scheint
    stark reduziert, was vermutlich eine Abwehrhaltung ist, ein
    Zustand, der in Hindämmern oder Schlaf ausufern kann. Wahrscheinlich ist dieser Zustand völliger Ruhe lediglich eine Manifestation des für die MMDA-Erfahrung typischen heiteren Gleichmuts auf anderer Ebene.
    Nähert man sich den niedrigsten Bewußtseinsgraden der Skala,
    wo sich die Passivität zur Schläfrigkeit steigert, nimmt der Patient nicht einmal mehr sein traumartiges Bildersehen wahr.
    Daraufhin befragt, vermag er sich bisweilen lediglich an eine
    einzelne, im Augenblick noch erfaßte Szene zu erinnern, ist
    aber außerstande, sich eine frühere vor Augen zu rufen. Möglicherweise weiß er von der Aktivität seines Geistes, kann aber den Inhalt seines Denkens oder seiner Imagination nicht erfassen. Zum Glück kommt dies nur in 25 Prozent der Fälle vor.
    In Fällen, in denen sich die Wirkung von MMDA im Sinne
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    positiver oder negativer Empfindungen wenig produktiv erweist, ist eine möglichst aktive Beteiligung des Therapeuten vonnöten. Er kann die Gefühle des Patienten ins Bewußtsein
    holen, indem er bei der äußeren Symbolik oder beim physischen Ausdruck oder bei der Aufdeckung der Erfahrung oder des Verhaltens ansetzt, wie in der gestalttherapeutischen Praxis
    üblich. Betrachten wir das folgende Beispiel:
    »Arzt: Merken Sie, daß Sie die Zähne zusammenbeißen?
    Patientin: (Nickt und intensiviert die Kontraktion ihrer Kaumuskeln.)
    A.: Intensivieren Sie das.
    P.: (Beginnt mit den Zähnen zu knirschen.)
    A.: (einige Minuten später): Noch stärker.
    P.: (Das Zähneknirschen läßt allmählich nach und geht wieder in die vorherige Kiefersperre über. Die Patientin setzt sich auf und hebt den Kopf, öffnet die Augen, starrt
    wild um sich und atmet heftig.) Ich fühle mich stark. Ich
    bin nicht mehr verspannt, sondern streng und gebieterisch.
    A.: Bleiben Sie dabei.
    P.: (beginnt sich allmählich zu entspannen und ihren heftigen Speichelfluß zu schlucken): Aus meinem Kauen wurde ein Schlucken. Nachdem ich nun meine Kraft
    entdeckt habe, brauche ich nicht mehr zornig an die Tür
    zu klopfen, um Befriedigung zu erlangen, ich kann sie mir
    selbst geben.
    Ein anderer Patient war dagegen unter Droge ganz schläfrig
    und entspannt, versuchte aber immer wieder, seine Zehen zu
    strecken. Ich ermunterte ihn, abwechselnd seinem Ruhebedürfnis und diesem Wunsch, die Zehen zu strecken, nachzugeben. Und gleich darauf wurde ihm klar, daß diese beiden konträren Tendenzen sich in seinem ganzen derzeitigen Leben bemerkbar machten. Im Spannen seiner Zehen erkannte er sein
    ständiges Verlangen nach Abwechslung, einen Ausdruck der
    Langeweile und der Unzufriedenheit mit seiner Passivität, die
    er wiederum als das resignierte Ausweichen vor Konflikten
    deutete. Als er das erkannt hatte, gewann sein Hunger nach
    Anregung und Abwechslung die Oberhand über seine Lethargie, und das war es, was ihn dazu veranlaßte, die MMDA-Behandlung durch zusätzliche Therapie zu ergänzen.
    In Fällen, in denen nicht nur die Gefühle, sondern auch die
    physischen
    Empfindungen
    und
    Wahrnehmungen
    oder
    die
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    Kommunikationsbereitschaft auf die Droge nicht ansprechen,
    dürfte es geraten sein, den Weg über den Traum zu versuchen.
    Wie erwähnt, wird das Wiedererinnern von Träumen durch die
    Eigenschaft des MMDA, die visuelle

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