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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Homanx-Station, hatte durchaus Verständnis für die Mißstimmung der Redowls; aber dieses Verständnis ging nicht so weit, daß sie bereit gewesen wäre, sich über die Vorschriften hinwegzusetzen. Also saß das Ehepaar Redowl da und schwitzte und wartete.
    Etienne verhielt kurz auf der Leiter, um den Thermosensor an seiner aus Hemd und Shorts bestehenden Fischnetz-Kombination neu anzupassen. Winzige, in das Material eingewebte Kühleinheiten mühten sich ab, seine Haut abzukühlen. Er warf einen Blick auf die Anzeige an seinem Handgelenk. Ein relativ milder Nachmittag mit Temperaturen, die sich um die fünfzig Grad Celsius bewegten, und einer Feuchtigkeit von bloßen neunzig Prozent. Er sehnte sich nach der Kühle, die in ihrem Quartier auf der Plattform oben herrschte.
    Die Thranx fanden die Temperatur etwas heiß, während ihnen die Feuchtigkeit höchst angenehm war; deshalb hatte man sie auch als Besatzung des einzigen Außenpostens des Commonwealth ausgewählt, den es auf dieser Welt gab. Für sie war es beinahe wie zu Hause. Für Menschen war es die schiere Hölle.
    Hölle hätte der Forschungsdienst die Welt nennen sollen, dachte Etienne; statt dessen bezog sie ihren Namen aus ihren geologischen Gegebenheiten. Jene Geologie und die einmalige Zivilisation die sie hervorgebracht hatte, waren die Gründe, weshalb Etienne und seine Frau endlose Antragsformulare ebenso auf sich genommen hatten wie das unerträgliche Wetter, um als erste Homanx-Wissenschaftler die Erlaubnis zu erwirken, jenseits der Grenzen der Außenstation tätig zu werden. Zumindest würde das dann der Fall sein, wenn die hiesigen Behörden ihnen jemals die Bewilligung erteilten, flußaufwärts zu reisen. Bis dahin steckten sie in der Station fest. Monate des Wartens auf die Erlaubnis, endlose Tage, die sie gegen die schreckliche Hitze und Feuchtigkeit angekämpft hatten, hatten seine erste Begeisterung etwas gedämpft. Lyra ertrug die alltäglichen Enttäuschungen besser; aber selbst sie begann weichzuwerden.
    Er zwang sich dazu, Tslamaina so zu sehen, wie die Welt aus einem hohen Orbit aussah. Das erfrischende, kühlere Bild erinnerte ihn erneut daran, weshalb sie zu der Welt gekommen waren, der ihre Entdecker den Namen ›Horseye‹ verliehen hatten. Lyra hatte, wenn es um die Wissenschaft ging, für Flapsigkeit nichts übrig und zog Tslamaina, den Namen, den die Eingeborenen ihrer Welt gegeben hatten, vor; aber das Bild paßte ganz sicherlich.
    Vor Äonen war der Planet mit einem Meteor von wahrhaft eindrucksvollen Abmessungen kollidiert. Davon abgesehen, daß bei dem Zusammenstoß das riesige, kreisförmige Becken entstanden war, das jetzt der Groalamasan-Ozean füllte, hatte die Prellung auch die Oberfläche des Planeten aufspringen lassen. Und diese Fläche hoch über dem einzigen Weltmeer stellte das Guntali-Plateau dar.
    Das im Laufe der Jahrmillionen von Guntali herunterfließende Wasser vergrößerte geduldig jene Sprünge in der Oberfläche und hatte mit der Zeit die spektakulärsten Fluß-Canyons erzeugt, die man je entdeckt hatte. Die Kombination geologischer und klimatologischer Faktoren, deren es bedurfte, um eine solch eindrucksvolle Szenerie zu erzeugen, wie sie auf keiner der anderen erforschten Welten anzutreffen war.
    Bei weitem der größte aller Fluß-Canyons war der Barsha-jagad, was in der Sprache der Mai ›Zunge-der-Welt‹ bedeutete. An der Stelle, wo er schließlich in das Meer mündete, mehr als zweitausend Kilometer breit, reichte er von seinem Delta beinahe dreizehntausend Kilometer nordwärts, um dort in den stets von Wolken verhüllten nördlichen Polarwüsten zu verschwinden. Vom Rande des Guntali-Plateaus, ein paar hundert Kilometer flußaufwärts bis zur Wasserfläche des träge dahinfließenden Flusses Skar, senkte sich der Barshajagad um rund achttausend Meter. Wo aus der Hochfläche noch Berge aufragten, war der Unterschied sogar noch größer. An seiner Mündung freilich war der Barshajagad so breit, daß man von der Wasserfläche aus nicht sehen konnte, wo die langsam ansteigenden Hügel schließlich das Plateau im Osten und Westen erreichten.
    Das führte zu einer erstaunlichen Vielfalt von Lebensformen, die nicht nach der Breite, sondern nach der Höhe in ökologische Regionen organisiert waren, je nachdem, wie die Natur die verschiedenen Temperatur- und Feuchtigkeitszonen nutzte, die an den Canyonwänden emporstieg.
    So hatten sich auf Tslamaina drei verschiedene intelligente Rassen von

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