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Die Reisen des Mungo Carteret

Die Reisen des Mungo Carteret

Titel: Die Reisen des Mungo Carteret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Nichtexistenz als Mangel empfunden wird, lösen sich jedoch nicht auf, sobald ihr Dasein zur Bedrückung wird. Jeder bisher bekannte Fortschritt verfestigt sie, ohne wirklich zu verfeinern. Die Menschheit ist wahrscheinlich noch nicht ausreichend primitiv, um auf sie zu verzichten.‹ Oder so ähnlich.«
    Carteret grinste. »Kann sein; ich erinnere mich undeutlich. Und?«
    »Aspolynga ist offenbar ausreichend primitiv. Wie etliche andere Welten im Niemandsland. Es gibt Vorkehrungen gegen Bedrohungen aus dem Raum – Torpedos und armierte Satelliten, und jeder, der nicht den Raumhafen Pentagora ansteuert, sondern woanders landen will, wird abgeschossen. Aber auf dem Boden?« Er schüttelte den Kopf. »Die Reichen unterhalten besoldete Garden, und die Armen sagen sich wahrscheinlich, daß es egal ist, ob sie von den Reichen oder einem Staat ausgebeutet und besteuert werden. Die Grenze da oben, zwischen dem Hinterland von Pentagora und dem Bergland Gurgash, ist zu wichtig für die Reichen; die lassen da keine Räuber zu.«
    »Erhellen Sie mich«, sagte Carteret. »Wichtig inwiefern?«
    »Gurgash hat kostbare Bodenschätze, die mit Karawanen und schweren Gleitern nach Pentagora gebracht werden, zum Raumhafen. Räuber würden den Profit mindern.«
    »Überzeugt mich nicht. Das haben wir doch in der irdischen Geschichte tausend Mal gesehen. Der nächste Reiche will auch was davon haben und schickt seine Bewaffneten. Oder ein paar Arme tun sich zusammen.«
    »Das führt zu nichts. Abstraktes Geschwätz. Bleiben wir bei den greifbaren Dingen«, sagte Alf. »Die drei sind an der Grenze getötet worden. Man kann davon ausgehen, daß sie nach Gurgash wollten. Ob Räuber oder Söldner – entweder hat man sie umgebracht, um sie auszurauben, oder weil sie nicht nach Gurgash sollten. In jedem Fall wollten sie dorthin. Also?«
    »Hier.« Ben deutete auf die Alpulia-Berge. »Die Stra ße durch den Vilmorino-Paß; weiter nördlich gabelt sie sich. Eine Route führt zu den Bergwerken im Hochland, die andere an die Küste zur Hauptstadt, Gurgash.«
    Carteret stand auf und ging zur Karte, als wolle er sie genauer betrachten und sich einprägen. »Sieht so aus. Was schlagen Sie vor?«
    »Sie sind der Chef – beinahe.« Alf blickte ihn an. Dem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, ob er diese Hierarchie billigte oder nicht. »Solange wir keinen schwerwiegenden Grund haben, gegen Sie zu stimmen, sollen wir uns nach Ihnen richten.«
    »Wir fünf? Oder noch jemand vom Schiff?«
    »Nur wir fünf. Das Schiff bleibt auf dem Raumhafen.«
    »Dann sollten wir uns trennen, da wir nicht wissen, wohin dam Punt verschleppt worden ist.« Er tippte mehrmals auf die Karte. »Das Bergbaugebiet um Zambo ro. Die Hauptstadt Gurgash. Und sicherheitshalber auch Pentagora.«
    »Warum Pentagora?« Cal kniff die Augen zusammen.
    »Es ist das Nadelöhr von Aspolynga. Alles, was ankommt oder den Planeten wieder verläßt, muß da durch. Es wäre leichtsinnig, das nicht zu bedenken. Wer kennt sich da am besten aus?«
    Die vier Sicherheitsleute wechselten Blicke. »Ben«, sagte Alf nach kurzem Zögern.
    »Also, Ben treibt sich durch die Kneipen und hört sich um. Ah, wie halten wir Kontakt? Soweit ich weiß, sind moderne Waffen auf dem Planeten verboten; gilt das auch für andere Geräte, meinen kompakt zum Beispiel, oder Kommunikatoren?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Nur für Waffen. Wir müssen aber damit rechnen, daß die Gilde der Meister uns abhört.«
    »Das ist der lose Zusammenschluß der großen Händ ler, Grundherren und Wirtschaftsbosse, ja?«
    »Genau. Können Sie eigentlich, für den Notfall, mit antiken Waffen umgehen?«
    »Nicht mit Blasrohren.« Carteret verzog das Gesicht. »Messer und Degen oder so, das schon. Ich habe mal gefochten. Ist sicher alles eingerostet, aber immerhin.«
    »Wir haben noch was für Sie«, sagte Alf mit einem flüchtigen Grinsen. »Kriegen Sie nachher. Eine kleine Armbrust. Einhand-Armbrust, gewissermaßen. Und Bolzen. Messer und Schwert kriegen Sie auch.«
    »Sehr schön. Können Sie mir auch die Hoffnung ge ben, daß ich nichts davon verwenden muß?«
    »Keine Sorge, Mann.« Nun klang Alfs Stimme fast verächtlich. »Einer von uns wird schon auf Sie aufpas sen. Wie haben Sie sich das weiter vorgestellt?«
    »Also, einer, Ben, in Pentagora. Zwei nach Zamboro und ins Bergbaugebiet. Und zwei nach Gurgash. Gurgash City.«
    »Wer wohin?«
    »Überlasse ich Ihnen. Ich würde gern Don mitnehmen, um zwischendurch mal ein

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