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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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dabei. Aber vielleicht habt Ihr nicht im einzelnen gehört, was vor diesem Sieg war. Sie haben über Jahre hin immer wieder Überfälle auf unser Land unternommen sie hielten es für eine tapfere und bewundernswerte Tat, heimlich mit einer Schwadron oder einer Abteilung Reiter über den Danuvius zu setzen, die Herden und anderes Eigentum der Römer und der Pannonier zu stehlen und jeden zu töten, der ihnen in den Weg kam. Sie hatten nicht die geringste Angst vor uns. Die Städte riefen den Kaiser an, als die Überfälle ärger und ärger wurden, und der Kaiser entschied, die Sarmaten endgültig zur Räson zu bringen. Ein ganzes Jahr lang kämpften wir. Wir stellten im Winter einen Stoßtrupp auf dem Danuvius und fochten eine Schlacht auf dem Eis des Flusses, und wir vernichteten sie – aber die Folge war lediglich, daß ihre nächsten Stoßtrupps stärker waren. Wir verhandelten, ohne etwas zu erreichen, und schließlich gab der Kaiser den Befehl, die Sarmaten zu unterwerfen. Es wurden alle am Danuvius stationierten Legionen eingesetzt, dazu Teile aller westlichen und einiger östlichen Legionen und mehr Hilfstruppen, als ich zählen konnte. Der Kaiser selbst übernahm das Kommando. Unsere Streitmacht war zahlenmäßig mindestens zweimal so stark wie ihre, eher drei- oder viermal, schätze ich.
    Wir setzten über den Danuvius und marschierten in das flache Land vor – und fanden niemanden. Man kann ihre Städte nicht belagern, denn sie haben keine; man kann ihre Ernten nicht verbrennen, um sie zu zwingen, sich zur Schlacht zu stellen, denn sie haben keine Äcker. Sie halten Viehherden und leben in Wagen. Kundschafter meldeten uns, ihr König befinde sich mit der Armee im Nordosten des Landes, also marschierten wir weiter. Und als wir tief ins Landesinnere vorgedrungen waren, griffen sie unseren Troß an, vernichteten die Nachhut und schnitten uns den Nachschub ab. Wir schickten Furagiertrupps los, um Nahrungsmittel und Wasser aufzutreiben; manche kamen zurück, manche nicht. Ich war selbst einmal bei einem solchen Trupp. Wir durchquerten ein Tal zwischen zwei Hügeln und stießen dort auf einen Trupp von dreißig meiner Leute: Sie waren mit Pfeilen gespickt, man hatte sie bis auf ihre Tuniken ausgeplündert, ihre Schädel sahen aus wie geschälte Trauben – und die Hügel ringsum leer, nichts als Gras und Staub. Habt Ihr nicht die Skalpe an den Zügeln ihrer Pferde hängen sehen, als sie hereinritten? Arshak hat siebenunddreißig, zehn am Zügel, der Rest ist an seinen Mantel genäht; sie alle stammen von römischen Soldaten, die er mit eigener Hand getötet hat – und er würde liebend gern meinen Skalp seiner Sammlung hinzufügen. Beim Jupiter, er brennt darauf!«
    »Diese Quasten an den Zügeln?« fragte der Prokurator. »Das sind Skalpe? Ich dachte …«
    »Ja, es sind Skalpe. Es ist Brauch bei ihnen. – Aber das alles waren nur Bagatellen, schmerzhafte Nadelstiche. Eines Abends, als wir gerade unser Lager aufschlugen, tauchte ihre Armee auf. Gut, dachten wir. Endlich kriegen wir sie zu fassen! Ich sage Euch, Herr, ihre schwere Reiterei ritt direkt über uns weg. Zweimal! Sie gebrauchten ihre Lanzen beim ersten Angriff und die langen Schwerter, als sie zurückkamen, und die ganze Zeit über beschoß uns ihre leichte Reiterei mit Pfeilen. Zwanzig Mann verlor ich an diesem Abend von meiner Zenturie, und der Rest flüchtete ins Lager und versteckte sich.
    Am nächsten Tag versuchten wir, uns zurückzuziehen – wir konnten es nicht. Wir schafften es gerade noch, eine kleine Hügelkette zu erreichen, die einzige verdammte Hügelkette in dieser ganzen trockenen Planie, und da hockten wir wie Wiesel auf einem Baum, vor Durst fast umkommend, und wagten nicht, hinabzusteigen. Wir würden dort alle elend zugrunde gegangen sein, wenn die Götter nicht dem Kaiser gewogen gewesen wären und den schlimmsten Gewittersturm mit wolkenbruchartigem Regen geschickt hätten, den ich je erlebt habe. Ihre Pferde rutschten und versanken im Morast, und wir stellten sie. Beim Mars, es war herrlich, sie endlich einmal packen zu können! Sie hatten vom Nahkampf sehr bald genug und galoppierten davon. Eine Abteilung unserer Auxiliarreiterei setzte ihnen nach und fand eines ihrer Hauptlager, wo sie einen Teil ihrer Herden und auch ihre Frauen und Kinder hatten. Wir trieben die Herden weg und töteten die Weiber und ihre Bälger. Das war unser ›Donnersieg‹!
    Es traf sie hart genug, so daß sie sich entschlossen, um Frieden zu

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