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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Rankenmasse und begannen zurückzudrücken. Da sie mit einer größeren Anzahl von Rudern operierten, gelang es ihnen, den Tangpfropfen und das Majbur-Geschwader zum Stillstand zu bringen und schließlich langsam wieder zurückzuschieben, auf die offene See zu.
    »Was machst du da, George?« fragte Barnevelt mit einem neugierigen Seitenblick auf Tangaloa.
    »Nur so eine Idee von mir«, sagte der Polynesier. Er hielt einen gebrochenen Katapultpfeil von etwa einem Meter Länge in der Hand, an dessen Ende er soeben ein mehrere Meter langes dünnes Seil befestigte.
    »Da kommen sie«, sagte Barnevelt.
    Die zwei vorderen Sunqar-Galeeren hatten die Tangbarriere und die sechs Majbur-Schiffe inzwischen so weit aus dem Kanal hinaus und ins offene Wasser zurückgedrängt, dass eines der kleineren Piratenschiffe aus den hinteren Reihen genügend Platz hatte, um an der Barriere vorbeizuschlüpfen. Zwar gelang ihm dies nur mit größter Mühe, da sich seine Ruder bei jedem Zug im Rankengewirr verhedderten, aber schließlich hatte es sich so weit vorgearbeitet, dass sein Bug den des äußersten Schiffes auf der Steuerbordseite des Majbur-Katamarans berührte.
    Barnevelt und Tangaloa eilten auf das Außenschiff, auf dessen Deck sich schon die Leute drängten, die vom Ruderdienst freigestellt worden waren. Als sie ankamen, flogen bereits Enterbrücken von Schiff zu Schiff. Unter schmetterndem Trompetenschall stürmten von beiden Seiten die Entermannschaften über die Planken. Sie trafen mit Getöse genau in der Mitte aufeinander. Ein wildes Gemenge entbrannte. Männer taumelten ineinander verklammert von den Planken und prallten unten auf die Rammsporne oder platschten in das rankendurchsetzte Wasser. Andere drängten von hinten nach, während von den Vorderdecks beider Schiffe Bogen- und Armbrustschützen Salven von Pfeilen in die dichtgedrängte Masse der Kämpfenden sandten. Noch wesentlich verstärkt wurde dabei die Feuerkraft des Majbur-Schiffes durch die Bogenschützen vom Nachbarschiff, die ebenfalls auf die Sunqaruma feuerten, was das Zeug hielt.
    Tangaloa bahnte sich mit den Ellbogen einen Weg durch das Gewühl im Bug. An der Reling entrollte er seine improvisierte Peitsche und ließ sie wie eine Schlange durch die Luft zum anderen Schiff hinüber sausen, Krach! Das Ende schlang sich um den Nacken eines Sunqaru. Ein Ruck, und er schoss über die Reling. Platsch! Tangaloa holte das Seil wieder ein und ließ es erneut hinüberschnellen. Krach! Platsch!
    Barnevelt hatte sich in einen Zustand höchster Erregung gesteigert, und er war ganz versessen darauf mitzukämpfen, aber das Getümmel am Bug versperrte ihm den Weg. Unter der überlegenen Feuerkraft der Majburuma und der Wirkung von Tangaloas Peitsche begannen die Sunqaruma auf den Laufplanken zurückzuweichen, bis sich schließlich die Majburuma auf das Mitteldeck der Piratengaleere ergossen. Barnevelt wurde von dem Leiberstrom mitgerissen. Er stolperte über Leichen, eingezwängt zwischen den Kämpfenden Majburuma. Vor lauter Lärm und Getümmel konnte er weder etwas hören noch nähere Einzelheiten des Kampfes erkennen.
    Das Gewimmel und der Lärm wurden noch stärker, als eine zweite Streitmacht der Piraten von einem anderen Sunqaro-Schiff her über das Heck geschwärmt kam. Wie Tangaloa vorausgesagt hatte, liefen die Piraten von Schiff zu Schiff und brachten ihre volle Streitmacht zum Einsatz. Barnevelt wurde gegen den Bug des Piratenschiffes zurückgedrängt, bis er die Reling im Rücken spürte. Zwar lief er jetzt Gefahr, durch einen plötzlichen Stoß über die Reling geworfen zu werden, aber dafür konnte er nun wenigstens etwas sehen. Das Achterdeck des Schiffes war voll von Sunqaruma, die sich den Weg nach vorn freikämpften.
    Da er keine Chance hatte, die von Kämpfenden wimmelnden Laufplanken zu erreichen, steckte er sein Schwert in die Scheide, kletterte über die Reling des Piratenschiffs hinunter auf den Rammsporn, stieg über eine Leiche, sprang hinüber auf den Rammsporn des Majbur-Schiffes und kletterte wieder hinauf. Das Vorderdeck war noch immer von Kämpfenden bevölkert. Mittendrin, wie ein Turm in der Schlacht, stand der Admiral, gepanzert wie ein Hummer, und bellte Befehle.
    Tangaloa lehnte rauchend an der Reling. »Das hättest du nicht tun sollen«, empfing er Barnevelt. »Der Oberbefehlshaber sollte sich im Hintergrund halten, wo er ordentlich Oberbefehlen kann, und sich nicht ins vulgäre Kampfgetümmel werfen.«
    »Ehrlich gesagt bin ich gar

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