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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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vierzehn ihrer großen Schiffe gezählt, dazu etwa die gleiche Anzahl kleinerer.«
    Barnevelt rechnete nach. »Wenn es uns gelingt, die Sunqaruma eingeschlossen zu halten, könnten wir es von unserer Stärke her mit Dur aufnehmen.«
    »Ihr kennt die Riesenschiffe von Dur nicht«, erwiderte Ferrian kopfschüttelnd. »Ihre größten Galeeren sind mit fast tausend Mann besetzt. Schon eine einzige davon könnte ein ganzes Geschwader von uns vernichten, wie man einen Käfer mit dem Absatz zertritt. Daher, mein Herr, ersuchen wir Euch nun mit gebührendem Respekt, uns eine Kostprobe von jener Eurer außergewöhnlichen Erfindungsgabe zu liefern, von der Alvandi uns berichtet hat, auf dass die untergehende Sonne nicht das unerfreuliche Spektakel beleuchtet, wie Ihr, ich und alle unsere tapferen Männer den Fondaqa zum Fraß fallen. Was befehlt Ihr also, Herr?«

 
13
     
    D en Fondaqa zum Fraß fallen? Barnevelt dachte nach, das lange Kinn auf die Hand gestützt. Vielleicht konnte man dieses Vergnügen anderen überlassen …
    »Sagt mir eines«, wandte er sich wieder an den Prinzen. »Seit fast einer Stunde nun haben Eure Gleiter Geschosse auf die Sunqaruma herabregnen lassen – offenbar ohne irgendeine sichtbare Wirkung …«
    Hitzig erwiderte Ferrian: »Meine Gleiter sind die größte militärische Erfindung, seit Qarar die Damen von Varze-nai-Ganderan mit seinem magischen Stab schlug! Sie machen uns in den Küsten Qondyors ebenso mächtig und gefürchtet wie die verfluchten Erdenmenschen! Aber wie Ihr schon sagtet«, fuhr er kleinlaut fort, »sie sind längst noch nicht perfekt. Was würdet Ihr tun?«
    »Wie viel Last können die Gleiter tragen?«
    »Für einen kurzen Flug das Äquivalent eines Mannes außer dem Piloten. Was habt Ihr vor?«
    »Wir haben auf den Versorgungsschiffen eine Menge Wasserkrüge. Wenn wir die Hälfte oder zwei Drittel des Wassers ausschütten, wiegen sie etwa soviel wie ein Mensch – zumindest wie ein kleinerer …«
    »Welchen Sinn hätte ein Bombardement mit halbvollen Wasserkrügen? Selbst wenn Ihr damit einem oder zwei Feinden den Schädel einschlagt …«
    »Wenn aber die Krüge voller Fondaqa wären?«
    »Hiao, das nenne ich genial!« rief Ferrian begeistert. »Wir zerkleinern die Leichen der Gefallenen zu Köderbrocken und verwenden jene Haken, die Eure kräftigen Majburuma zum Zerreißen der Seeranken benutzt haben … Kapitän Zair, mehr Boote! Unser Admiral hat einen Befehl für die Flotte! Hurtig, hurtig!«
    »Aber meine Herren!« schrie Kapitän Zair mit einem Ausdruck blanken Entsetzens auf dem Gesicht. »Die Männer haben eine Todesangst vor diesen Kreaturen, und das mit gutem Grund!«
    Barnevelt gab sich einen Ruck. »Ach, Unsinn! Ich habe jedenfalls keine Angst vor ihnen. Bringt mir eine dicke Lederjacke und ein paar Stulpenhandschuhe! Dann werde ich Euch zeigen, wie man das macht.«
    Wie gewöhnlich war Fürst Ferrian, wenn er sich erst einmal für eine Idee begeistert hatte, nicht mehr zu halten. Er flitzte hin und her, scheuchte jeden los, den er in die Finger bekam, um Angelzeug zu holen, Speerspitzen zu Angelhaken zu biegen und den Befehl an den Rest der Flotte weiterzugeben.
    All dies brauchte Zeit. Zuerst musste Barnevelt demonstrieren, wie man mit einem Fondaqa umging, ohne gebissen zu werden (wobei er den Göttern für seine Erfahrung mit irdischen Haien und Aalen dankte). Als die Vorbereitungen endlich getroffen waren und die Schiffsbesatzungen längs des Rankenteppichs mit Feuereifer dabei waren, die sich windenden schnappenden, Ungeheuer mit Haken, Schnüren und Speeren aus dem Wasser zu fischen und in die bereitstehenden Krüge zu stopfen, meldete ein von einem weiteren Erkundungsflug zurückkehrender Gleiter, dass die Flotte von Dur bald in Sicht käme.
    Barnevelt blickte zur Sonne auf. Ihr gleißender Ball stand noch hoch am Himmel. »Bei diesem Südwind«, sagte er zu Ferrian, »dürfte uns noch etwa eine Stunde bleiben, um uns zu formieren. Ich werde die Flotte teilen und Euch den Befehl über den Teil übertragen, der gegen die Duruma segelt.«
    Als er sah, dass Ferrians Antennen sich spöttisch hoben, fügte er hinzu: »Unsere Hauptwaffe gegen sie werden die Gleiter sein, und von denen versteht Ihr mehr als jeder andere. Ich kehre zurück auf die Junsar, weil ich glaube, dass die Piraten versuchen werden, einen Ausfall zu machen, wenn sie sehen, dass der Großteil der Flotte sich zurückzieht.« Er wandte sich an den Kapitän der Kumanisht: »Kapitän Zair,

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