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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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gebt allen Admiralen Signal, sie sollen herkommen.«
    Ein mit Krügen beladenes Langboot legte unter dem Heck der Kumanisht an. Der Bootsführer rief: »Fische zu verkaufen! Schöne frische Fische! Ein Biss, und man ist eine tote Leiche!«
    Die Seemänner machten sich daran, die Krüge auf das Deck des Trägers zu laden. Eines der kleineren Schiffe legte sich längsseits mit einer zweiten Ladung Amphoren. Die Reihe der Krüge auf dem Flugdeck wuchs zusehends.
    Die Kommandanten kamen nacheinander an Bord. Barnevelt erläuterte seine Pläne. Kritische Stimmen ließ er kurzerhand erst gar nicht zu Wort kommen. »Das wäre alles – und nun ans Werk!«
    Als er in das Langboot stieg, das ihn zur Junsar zurückbringen sollte, erschollen Rufe von den Mastspitzen der alliierten Flotten: »Segel ho! Segel ho!«
    Die Flotte aus Dur war in Sicht.
    Auf der Junsar ging der Feuerwechsel weiter. Alle Schiffe sahen mittlerweile mehr oder weniger angeschlagen aus. Hier hatte eine Katapultkugel ein Stück Reling weggerissen, dort hatte ein anderes Geschoß eine Deckhütte zertrümmert. Einem Schiff aus Majbur war der Kreuzmast weggeknickt, ein anderes hatte seinen Bugkatapult eingebüßt, während die Decks des Feindes mit Trümmern übersät schienen.
    Vom Achterdeck der Junsar aus beobachteten Barnevelt und Tangaloa, wie die Hauptflotte sich in Marsch setzte, die große Kumanisht in der Mitte, die anderen in breitgefächerter Formation wie eine Mondsichel, deren Enden nach vorn wiesen. Am Horizont tauchten kleine helle Rechtecke auf – die Segel von Dur.
    Nach zwei Stunden hatten die Männer des Majbur-Geschwaders etwa die Hälfte des Tangkorkens mit ihren Haken und Rechen aufgerissen. Dadurch waren sie jetzt dem Sunqaruma-Schiff ein ganzes Stück näher, und das Gefecht wurde noch hitziger.
    Der Admiral aus Majbur sagte plötzlich: »Herr Snyol, mich deucht, sie bereiten sich auf einen Ausfall vor, genau wie Ihr es vorausgesagt habt.«
    Hinter dem Wachschiff nahten durch die Fahrrinne die Galeeren des Sunqar in doppelter Reihe. Barnevelt konnte ihre Anzahl nicht genau feststellen, weil die Rümpfe der beiden vorderen Schiffe die nachfolgenden verdeckten, doch er wusste, dass der Feind auf jeden Fall in der Überzahl war. Die alliierte Armada war zwischen Dur und den Piraten eingeklemmt wie eine Nuss zwischen den Kinnladen eines Nussknackers.
    Tangaloa hielt einen Moment im Filmen inne und sagte: »Die Burschen werden versuchen, sich längsseits von uns aufzureihen und uns zu entern.«
    »Ich weiß. Ich wünschte, ich könnte dich dazu kriegen, dass du dir einen Panzer anlegst.«
    »Und wenn ich ins Wasser falle?«
    Barnevelt beobachtete mit düsterer Miene das Herannahen der Sunqaruma-Flotte. Wenn ihm doch nur eine zündende Idee käme … Falls es den Piraten gelang, seine Blockade zu durchbrechen, würden sie dann der alliierten Flotte in den Rücken fallen oder lieber das Weite suchen? Aber was würde ihn das noch kümmern? Er würde es nicht mehr erleben.
    Der Lärm vorn erstarb. Die Besatzung des Wachschiffs hatte das Feuer eingestellt und bemühte sich, das Schiff zu drehen, damit es den anderen nicht den Weg versperrte. Seine Ruder bewegten sich nur langsam, was Barnevelt zu der Vermutung veranlasste, dass seine Besatzung dezimiert war.
    Barnevelt sagte zu dem Admiral aus Majbur: »Feuer einstellen! Gebt den Männern Befehl, die Trümmer wegzuräumen, Schilderbollwerke zu errichten und Munition zu sammeln. Wie sieht es bei Euch aus?«
    »Ganz gut, Sir, trotz der vielen Bolzen und Pfeile, die in meinem Schiff stecken wie die Stacheln des reizbaren ’Evashq.«
    »Vertäut unsere sechs Schiffe so miteinander, wie ich es Euch sagte, und rückt gegen den Terpahla-Pfropfen vor. Und sagt Euren Leuten noch einmal, sie sollen Acht geben auf den Mann, den wir lebend haben wollen.«
    Barnevelt strich mit dem Finger über die Klinge seines Schwertes.
    Die Schiffe aus Majbur legten sich längsseits nebeneinander und wurden miteinander vertäut. Alle Ruder bis auf die an den Außenseiten der beiden äußersten Schiffe wurden eingezogen, da für sie kein Platz mehr war. Die verbliebenen Ruderer an den beiden Außenseiten legten sich in die Riemen. Langsam setzte sich der Super-Katamaran in Bewegung und schob mit der schieren Kraft seines Gewichts die Tangbarriere mitsamt dem lädierten Wachschiff vor sich her in die Fahrrinne.
    Doch schon wenig später bohrten die zwei vorderen Piratenschiffe ihren Rammbug auf der Gegenseite in die

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