Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
nicht erst bis ins Zentrum des Kampfes gekommen.«
    »Das wirst du jetzt nachholen können. Da kommen sie nämlich!«
    Ein Stoßkeil der Sunqaruma hatten den Leiberwall der Majburuma durchbrochen und die Planken erreicht. Die Verteidiger auf den Planken wurden niedergehauen, hinuntergeschleudert oder auf ihr eigenes Schiff zurückgedrängt. Die Piraten ließen ihnen keine Atempause. Sie setzten sofort nach und fielen mit besinnungsloser Wildheit über sie her. An ihrer Spitze stürmte ein untersetzter Terraner, dessen rotes Gesicht von unzähligen Fältchen durchzogen war.
    »Igor!« brüllte Barnevelt, der auch hinter dem Nasenschutz des Helms, den der Rotgesichtige aufhatte, sofort seinen Chef erkannte.
    Igor Shtain sah Barnevelt und stürzte, wild eine gekrümmte Klinge schwingend, auf ihn zu. Barnevelt parierte Hieb um Hieb und hin und wieder einen Stoß, aber die Schläge folgten so schnell aufeinander, dass er nicht mehr tun konnte, als sich zu verteidigen.
    Schritt für Schritt trieb Shtain ihn zurück, auf das Heck des Majbur-Schiffes zu. Barnevelts Helm hallte dröhnend von einem Hieb wider, den er nicht hatte abwehren können. Ein oder zwei Mal öffnete Shtain für einen Moment seine Deckung und gab ihm eine Gelegenheit zu einem Gegenstoß, doch Barnevelt brachte sich durch sein Zögern um die Chance. Wenn es ihm bloß gelänge, dem Burschen eins mit der flachen Seite der Klinge über den Schädel zu geben, so wie er es schon einmal getan hatte, damals bei dem Künstler in Jazmurian … Andererseits würde er damit bloß seine Klinge an Shtains Helm zerbrechen.
    Zwischendurch nahm Barnevelt vage wahr, dass sich das Kampfgetümmel mittlerweile auch auf die anderen Majbur-Schiffe ausgedehnt hatte. Hin und wieder warf er rasch einen Blick über die Schulter, um nicht von einem Dolchstoß von hinten überrascht zu werden. Dabei erhaschte er einmal einen Blick auf Tangaloa, wie dieser gerade mit seiner Keule einem Piraten den Schädel einschlug; ein anderes Mal sah er, wie ein Pirat einen Majburu mit der Spitze seiner Pike über die Reling stieß.
    Mit geradezu dämonischer Kraft drängte Shtain ihn immer weiter zurück. Barnevelt fragte sich, wo zum Teufel ein Mann von Shtains Alter bloß eine derartige physische Ausdauer hernahm. Obgleich er, Barnevelt, viel jünger und zudem ein besserer Fechter war, begann er zu keuchen. Seine schmerzenden Finger vermochten kaum noch den schweißnassen Schwertgriff zu halten, doch immer noch kamen Shtains Schläge mit ungeheurer Schnelligkeit und Wucht.
    Die Achterhütte dieses Schiffes war nur um ein halbes Deck höher als das Mitteldeck. Barnevelt spürte die Stufen hinter sich, die zum Achterdeck hinaufführten, und tastete sich rückwärts hoch, Stufe für Stufe, während er Shtains Hiebe gegen seine Beine parierte. Es war unfair, gegen einen Mann kämpfen zu müssen, der einen töten wollte, während man selbst alles vermied, was den Gegner verletzen konnte.
    Oben angekommen, trieb Shtain ihn mit unverminderter Wucht weiter vor sich her. Barnevelt war sich im klaren darüber, dass Shtain ihn töten würde, wenn es ihm nicht bald gelang, ihn außer Gefecht zu setzen. Er begann nach Shtains Arm und Knie zu stoßen. Einmal spürte er, wie seine Klingenspitze etwas traf, aber Shtain drängte genauso wütend gegen ihn an wie vorher.
    Im selben Moment spürte Barnevelt die Reling in seinem Rücken. Jetzt blieb ihm nur die Wahl zwischen der wirbelnden Klinge vor ihm und der Banjao-See hinter ihm. Hinter Shtain tauchte die massige Gestalt Tangaloas auf, doch aus irgendeinem Grund blieb George einfach auf dem Achterdeck stehen.
    Shtain hielt inne, starrte, packte den Griff seines Säbels fester und stürzte sich auf Barnevelt. Tangaloa stand immer noch tatenlos da. Jetzt, dachte Barnevelt, heißt es er oder ich …
    Trompetenstöße erschollen. Gleichzeitig schoss etwas durch die Luft, klatschte und ringelte sich um Shtains linken Fußknöchel. Die Schnur spannte sich mit einem Ruck, riss Shtains Fuß weg und schleuderte ihn der Länge nach aufs Deck. Ehe er wieder aufstehen konnte, landete die riesige braune Gestalt Tangaloas auf ihm und presste ihm die Luft aus dem Brustkasten wie aus einem Akkordeon.
    Barnevelt sprang vor, trat auf die Faust, die den Säbel hielt, und wand ihm die Waffe aus der Hand. Dann riss er ihm den Helm herunter und schlug ihm mit der flachen Seite der Klinge auf den Kopf. Shtain verdrehte die Augen und erschlaffte.
    Überall auf den Majbur-Schiffen

Weitere Kostenlose Bücher