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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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von den Ecken zur Mitte des Bildschirmes, bis nurmehr eine hell leuchtende Halbmondsichel übrigblieb, die vor seinen Augen rasch kleiner wurde. Dann schienen sich dieser Halbmond und die Sterne in ungewisse Lichtflecke aufzulösen, die ineinander übergingen, bis auf dem Bildschirm lediglich noch eine gleichförmige Ausdehnung gestaltlosen, irisierenden Nebels übrigblieb.
    Er erkannte, daß das Schiff nun auf Hauptantrieb geschaltet worden und für diese Zeit von allen Informationen, die aus dem restlichen Universum auf es einströmten, abgeschlossen war – zumindest von dem, was in Form elektromagnetischer Wellen ankam. Er fragte sich, was die Ganymeder statt dessen verwendeten beispielsweise für die Navigation.
    Hier gab es wieder etwas, was er mit ZORAC erörtern konnte.
    Aber damit hatte es im Augenblick noch Zeit. Jetzt wollte er nichts weiter, als sich ausruhen und seinen Geist auf andere Dinge vorbereiten. Im Gegensatz zu seiner Hinreise an Bord der Jupiter Fünf würde der Flug zur Erde nur wenige Tage dauern.

    17
    Und so kamen die Ganymeder schließlich zur Erde.
    Nachdem es den zahlreichen Regierungen der Erde nicht gelungen war, Einigkeit bezüglich der Frage des Emp-fangsortes der Fremden im Falle ihrer Annahme der ergangenen Einladung herzustellen, hatte sich das Parlament der Vereinigten Europäischen Staaten dazu entschlossen, diesen Schritt in eigener Regie zu vollziehen und selbständig Vorbereitungen für den Eventualfall zu treffen. Der ausgewählte Ort war ein angenehmer flacher Landstrich am Schweizer Ufer des Genfer Sees, wo, so hoffte man, das Klima der Konstitution der Ganymeder entsprechen würde und zudem die Tradition einer nicht kriegführenden Nation eine zusätzliche angemessene Note darstellte.
    Auf halbem Wege zwischen den Städten Genf und Lausanne grenzte man ein Gebiet in den Flächenausmaßen einer Quadratmeile am Seeufer ab, und innerhalb dieses Bereiches errichtete man ein Hüttendorf, das für ganymedische Proportionen berechnet war. Die Räume waren hoch, die Türfassungen geräumig, die Betten verstärkt und die Fenster leicht getönt. Eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftseßsaal wurden errichtet, darüber hinaus Freizeiträume, Anschlüsse zu allen Kommunikations- und Unterhaltungssystemen der Welt, ein im freien gelegener Swimmingpool, eine Sportanlage und überhaupt alles, was dazu diente, das Leben angenehmer zu gestalten, soweit das innerhalb der knappen Zeit, die zur Verfügung stand, möglich war. Eine riesige Landefläche aus Beton wurde errichtet, um die Shapieron zu tragen und um zugleich Stellraum für Landfahrzeuge und Tochterschiffe zu ge-

    währleisten. Innerhalb des abgegrenzten Gebietes wurden Unterkünfte für die Delegationen von Erdbewohnern errichtet, die Besuche abstatten würden, hinzu kamen Konferenzräume und Kommunikationsmöglichkeiten.
    Als die Nachricht vom Jupiter eintraf, daß die Fremden beabsichtigten, zwei Wochen später bereits zur Erde aufzubrechen, und – was noch erstaunlicher klang daß die Reise nur einige Tage dauern werde, wurde es offenkundig, daß kein anderer Empfangsort mehr in Betracht kommen konnte. Als die Shapieron aus den Tiefen des Weltalls auftauchte und in eine Kreisbahn um die Erde ein-schwenkte, machte sich eine Flotte von Flugzeugen mit Offiziellen und Staatsoberhäuptern aus jedem Winkel der Erde nach Genf auf. Sie alle beeilten sich, um bei der in Windeseile erstellten Empfangsprozedur zugegen zu sein.
    Schwärme surrender VTOL-Jets verkehrten zwischen Genf und dem Ort, der nun Ganyville getauft wurde, um diese Leute zu ihrem endgültigen Bestimmungsort zu bringen, während sich zugleich der Verkehr auf der Autobahn Genf-Lausanne in endlosen Schlangen staute. Privatflugzeuge waren in dem entsprechenden Luftraum nicht zugelassen.
    Ein buntes Farbengemisch, das sich im Verlauf der Stunden immer mehr verdichtete, zeigte sich auf den grünen Hängen am Ufer des Sees, von denen aus Ganyville zu überblicken war: Die ersten Zuschauer waren eingetroffen und errichteten Zeltlager voller Schlafsäcke, Decken und Picknickkocher, fest dazu entschlossen, sich einen freien Tag zu machen und sich einen umfassenden Blick zu verschaffen. Ein unablässiger Kordon freundlicher, aber über-arbeiteter Polizisten, verstärkt durch Kollegen aus Italien, Frankreich und Deutschland – denn die zahlenmäßig nicht so starken Schweizer Sicherheitskräfte waren den Anforde-rungen qualitativ nicht gewachsen – hielt eine

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