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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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schwarze Bühnenleinwand ausnahm.
    Hunt wandte sich mit gedämpfter Stimme an Danchekker. »Wissen Sie, Chris, das ist ’ne komische Sache … Ich habe einen Onkel, der in Afrika lebt. Er erzählte, daß es dort Orte gibt, an denen es Sitte ist, Fremde zu begrüßen, indem man sie mit Geschrei, Gebrüll und drohend geschwungenen Speeren einschüchtert. Dies ist eine anerkannte Art und Weise, den Sozialstatus zu erhöhen.«
    »Vielleicht halten sie es lediglich für eine vernünftige Sicherheitsvorkehrung«, sagte Danchekker trocken.
    Schließlich waren auch die Sichtkameras in der Lage, einen hellen Fleck in mittlerer Distanz zwischen J5 und dem Schiff der Außerirdischen auszumachen. Mit Hilfe einer stärkeren Vergrößerung ließ sich erkennen, daß es sich um eine glatte, silberne Scheibe ohne irgendwelche Hervorhebung handelte, wie zuvor gab die Ansicht keinen Aufschluß über die eigentliche Gestalt. Das Objekt setzte ohne sonderliche Eile seinen Flug fort, bis es eine halbe Meile vom Flaggschiff entfernt war; in dieser Entfernung vollführte es eine seitliche Drehung und erwies sich als ein einfaches, schmuckloses Gebilde in der Form eines Eies. Es war etwas mehr als dreißig Fuß lang und schien aus einer metallartigen Substanz zu bestehen. Nach einigen Sekunden strahlte es ein helleuchtendes, langsam pulsierendes Licht aus.
    In der diesem neuen Ereignis folgenden Debatte kam man überein, daß das Ei um Einlaß bat. Da die langwierige Kommunikationsprozedur mit der Erde keine unmittelbare Konsultation einer vorgesetzten Behörde zuließ, gab Shannon seinen Entschluß zur Gewährung des Ersuchens bekannt, nicht ohne zuvor über die Laserverbindung einen detaillierten Bericht der Heimat zu übermitteln.
    Mit aller Hast wurde ein Empfangskomitee zusammengestellt und zu einem der Landedocks der Jupiter Fünf entsendet. Eine solche Vorrichtung, die für Überholungen der entsprechenden Tochterschiffe der J5 vorgesehen war, verfügte über zwei monumentale Außentore, welche normalerweise offenstanden, die jedoch dann geschlossen werden konnten, wenn die Umstände erforderten, daß das Innere des Docks mit Atemluft gefüllt war. Zugang zum Hauptteil des Schiffes war durch eine Anzahl kleinerer Hilfsschleusen gewährleistet, die in bestimmten Abständen an der inneren Wand des Docks angebracht waren. In Raumanzügen erklommen die Mitglieder des Empfangskomitees eine der großen Arbeitsplattformen im Inneren des Docks und stellten dort ein Leitstrahlgerät auf, das auf der gleichen Frequenz wie das eierförmige Gebilde sendete.
    Auf der Brücke der Jupiter Fünf bildete sich ein erwartungsvoll gespannter Halbkreis um den Schirm, der das Innere des Docks übertrug. Das eiartige Gefährt glitt in die Mitte des sternenübersäten schwarzen Teppichs, der durch die offenstehenden Tore zu sehen war. Langsam flog es durch die Öffnung, der Lichtstrahl war mittlerweile erloschen. Schließlich verhielt das Ei in geringer Höhe über der Plattform, als ob es zunächst vorsichtig die Lage prüfen wolle. Aus der Nähe betrachtet, zeigte sich, daß sich an mehreren Stellen kreisförmige Erhebungen auf der Oberfläche des Körpers gebildet hatten, die allesamt untersetzte, versenkbare Türme wie bei einem Panzer bildeten, die langsam um sich selbst rotierten. Vermutlich wurde auf diese Weise das Innere des Docks mit Kameras und anderen Meßgeräten ausgekundschaftet. Schließlich senkte sich das Ei weiter hinab und kam weich auf, ungefähr acht bis zehn Meter von der Stelle entfernt, auf der das Empfangskomitee eng zusammengedrängt mit erwartungsvoller Spannung der kommenden Dinge harrte. Ein Deckenscheinwerfer badete den Flugkörper in weißes Licht.
    »Es ist gelandet«, verkündete die Stimme Gordon Storrels, des Stellvertretenden Direktors, der sich zur Leitung des Empfangskomitees angeboten hatte, über Sprechfunk. »Drei Landefüße sind ausgefahren worden. Keine weiteren Anzeichen für Leben.«
    »Warten Sie noch zwei Minuten«, sagte Shannon ins Mikrophon. »Legen Sie anschließend die Hälfte der Distanz zwischen Ihrem jetzigen Standort und dem Ei zurück, aber langsam. Warten Sie dort.«
    »Verstanden.«
    Nach sechzig Sekunden wurde ein weiterer Deckenscheinwerfer eingeschaltet; irgendwer hatte diesen Vorschlag gemacht, da sonst die Mitglieder des Empfangskomitees als schemenhafte Umrisse in dem düsteren Licht einen unerwünschten bedrohlichen Eindruck vermitteln könnten. Das Ei reagierte nicht.
    Schließlich wandte

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