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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Fleischfresser«, erwiderte der Ganymeder, als ob dies ganz selbstverständlich sei. »Was tun sie denn, wenn sie von Fleischfressern attackiert werden?«
    Danchekker erklärte ihnen, daß es nur wenige Tierarten gab, die dem Menschen gefährlich werden konnten, und daß diese nur in einigen begrenzten Gebieten lebten, die alle viele tausend Meilen von der Schweiz entfernt lagen.
    »Ach, ich hatte angenommen, daß deshalb ein Verteidigungsgürtel um den Ort gelegt wurde«, sagte der Ganymeder.
    Hunt lachte. »Der ist nicht erreichtet worden, um die Fleischfresser abzuhalten, sondern die Menschen«, sagte er.
    »Meinen Sie, sie könnten uns angreifen?« In der Frage schwang eine jähe Beunruhigung mit.
    »Keinesfalls. Der Zaun besteht lediglich, um Ihnen eine gewisse Zurückgezogenheit zu ermöglichen und um sicherzustellen, daß Ihnen niemand auf den Wecker geht. Die Regierung ging davon aus, daß Sie nicht permanent mit Scharen von Schaulustigen und Touristen konfrontiert werden wollen.«
    »Könnte die Regierung denn nicht einfach ein Gesetz erlassen, das ihnen befiehlt, Distanz zu halten?« fragte Shilohin vom anderen Ende des Raumes. »Das hört sich doch viel einfacher an.«
    Hunt lachte erneut, vermutlich, weil ihm das Gefühl eines Wiedersehens mit der Heimat etwas zu Kopfe stieg. »Ihr habt noch nicht viele Erdbewohner zu Gesicht bekommen«, sagte er. »Ich glaube kaum, daß sie sich viel darum kümmern würden. Man kann sie nicht als … sehr diszipliniert bezeichnen.«
    Shilohin war augenscheinlich von dieser Äußerung sehr überrascht. »Wirklich?« sagte sie. »Ich habe immer gedacht, sie wären genau das Gegenteil. Ich meine … ich habe einige alte Wochenschauen von der Erde angesehen – aus den Archiven Ihrer J5 -Computer, Wochenschauen aus den Zeiten, als es noch Kriege auf der Erde gab. Tausende von Erdbewohnern, alle gleich angezogen, bewegten sich in festen Ordnungen vor und zurück, während andere Kommandos brüllten, denen sie unverzüglich Folge leisteten. Und die Kriege … als man ihnen befahl, Kriege zu führen und andere Erdbewohner zu töten, da gehorchten sie doch. Ist das kein diszipliniertes Verhalten?«
    »Ja … in der Tat«, gab Hunt unbehaglich zu und hoffte dabei, man werde ihm eine Erklärung ersparen. Es gab nämlich keine dafür.
    Der Ganymeder, der sich Sorgen um die Fleischfresser gemacht hatte, war jedoch hartnäckig.
    »Sie meinen also, daß sie ohne zu zögern etwas ausführen, obwohl der sie ergehende Befehl eindeutig irrational ist?« sagte er. »Aber wenn ihnen befohlen wird, etwas zu tun, was nicht allein vernünftig, sondern obendrein noch höflich ist, dann kümmern sie sich nicht darum?«
    »Äh … ich glaube, da ist etwas dran«, sagte Hunt schwach. »Zumindest sehr oft.«
    Ein weiterer Ganymeder drehte sich halb von der Konsole weg, deren Geräte er beobachtet hatte.
    »Sie sind alle verrückt«, erklärte er mit fester Stimme. »Das habe ich schon immer gesagt. Es ist das größte Tollhaus in der ganzen Galaxis.«
    »Sie sind aber auch unsere Gastgeber«, warf Garuth in scharfem Ton ein. »Und sie retteten unser Leben und boten uns bei ihnen Heimatrecht an. Ich möchte nichts dergleichen über sie hören.«
    »Tut mir leid, Sir«, murmelte das Besatzungsmitglied und wandte seine Aufmerksamkeit erneut seiner Konsole zu.
    »Verzeihen Sie bitte diese Bemerkung«, sagte Garuth.
    »Denken Sie sich nichts dabei«, antwortete Hunt achselzuckend. »Ich selbst hätte es gar nicht besser ausdrücken können … Sehen Sie, das erhält uns gesund«, sagte er ohne besonderen Grund und erreichte damit, daß zwischen seinen fremdrassigen Gefährten nur mehr verwirrte Blicke getauscht wurden.
    In diesem Augenblick unterbrach ZORAC die Situation mit einer Ankündigung.
    »Die Bodenkontrolle meldet sich von Genf. Soll ich den Anruf wieder für Dr. Hunt durchstellen?«
    Hunt ging zur Kommunikationskonsole hinüber, von wo aus er bei den bisherigen Unterredungen als Vermittler aufgetreten war. Er hockte sich auf den riesigen ganymedischen Sessel und wies ZORAC an, die Verbindung herzustellen. Das ihm mittlerweile vertraute Gesicht des diensthabenden Beamten in Genf erschien auf dem Schirm.
    »’allo, noch einmal, Docteur ’unt. Wie geht es denn bei Ihnen dort droben?«
    »Ja, wir warten noch«, informierte ihn Hunt. »Was gibt’s Neues?«
    »Le premier ministre von Australie und von China sind inzwischen in Geneve angekomen. Sie wärrden in Ganyville im Verrlauff einer ’alben

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