Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
während ihr mich schlafend glaubtet. Was gibt's denn – große Ratsgeheimnisse?«
    Lucky schüttelte etwas beunruhigt den Kopf. »Alles zu seiner Zeit, Bigman.«
     
    Später, als Lucky allein mit Bigman im Schiff war, meinte er:
    »Eigentlich gibt es keinen Grund, weshalb du nicht mit Wess zurückbleiben solltest, Bigman.«
    »Ist das dein Ernst, Lucky?«
    »Ziemlich. Das, was uns bevorsteht, könnte für dich gefährlicher werden als für mich.«
    »Ja? Was macht mir das aus?«
    »Wenn du bei Wess bleibst, wirst du – egal, was mir zustößt – innerhalb von zwei Monaten abgeholt.«
    Bigman trat langsam zurück. Er verzog den Mund zu einer Grimasse und sagte: »Lucky, wenn du mir befiehlst, hierzubleiben, weil es hier für mich etwas zu tun gibt, dann meinetwegen. Ich werde es tun und, wenn ich fertig bin, zu dir kommen. Aber wenn du möchtest, daß ich hierbleibe, um in Sicherheit zu sein, während du dich in Gefahr begibst, dann sind wir beide geschiedene Leute. Ich will dann nichts mehr mit dir zu tun haben, und ohne mich wirst du völlig hilflos sein, das weißt du genau.«
    Die Lider des kleinen Marsianers bewegten sich schnell, als kämpfte er mit Tränen.
    »Aber, Bigman ...«, sagte Lucky hilflos.
    »Gut, es wird also gefährlich. Soll ich ein Schriftstück unterzeichnen, daß das auf meine Verantwortung geht und nicht auf deine? Gut, ich tue das. Bist du dann zufrieden?«
    Lucky packte Bigman am Haarschopf und zerwühlte ihm sein rotes Haar. »Ewige Galaxis! Wenn man dir einen Gefallen tun will, dann ist es gerade, als wollte man Wasser schaufeln.«
    Jetzt kam Wess ins Schiff zurück und meldete: »Die Destillationsanlage läuft.«
    Wasser aus der Eissubstanz von Mimas selbst ergoß sich in die Reservekanister der Shooting Starr, füllte sie und ergänzte damit das zur Kühlung des Schiffes aufgewendete Wasser. Ein Teil des abgespaltenen Ammoniaks wurde sorgfältig neutralisiert und in einem eigenen Tank aufbewahrt, um es später als Düngemittel für die Algentanks zu verwenden.
    Und dann war das Luftzelt fertig, und alle drei sahen sich in der gewölbten Kaverne um. »Okay, Wess«, sagte Lucky und schüttelte ihm fest die Hand. »Ich glaube, du hast hier alles, was du brauchst.«
    »Soviel ich jetzt sagen kann, schon, Lucky.«
    »Du wirst in zwei Monaten abgeholt werden, ganz gleich, was geschieht. Und wenn alles gutgeht, viel früher.«
    »Du hast mir diesen Auftrag gegeben«, sagte Wess kühl, »und ich werde ihn erledigen. Konzentriere du dich auf deine Arbeit und – passe auch gut auf Bigman auf, sonst fällt er vielleicht aus seinem Bettchen und tut sich weh.«
    »Bildet euch ja nicht ein, daß ich euch nicht auf die Schliche gekommen bin!« schrie Bigman. »Ihr beide habt etwas ausgekocht und wollt mir nicht sagen ...«
    »Ins Schiff mit dir!« drohte Lucky und schubste den Marsianer vor sich her.
    »Bei den Sandteufeln des Mars, Lucky!« sagte Bigman, sobald sie an Bord waren. »Es ist schlimm genug, daß du immer so geheimnisvoll tust, aber jetzt hat dieser Bursche sogar noch das letzte Wort gehabt.«
    »Er hat auch die schwierigere Aufgabe, Bigman. Er muß hierbleiben, während wir draußen aktiv sind. So laß ihm doch die Freude, wenigstens das letzte Wort zu haben.«
     
    Sie bohrten sich an einer Stelle frei, wo weder die Sonne noch Saturn am Horizont standen. Am schwarzen Himmel war kein einziger Gegenstand zu sehen, der größer als Titan war, der niedrig am Horizont hing und nur ein Viertel der scheinbaren Größe des Mondes von der Erde aus gesehen hatte.
    Er war halb von der Sonne beleuchtet, und Bigman blickte ernst auf sein Abbild auf dem Bildschirm. »Und dort sind vermutlich die Sirianer«, sagte er.
    »Das glaube ich auch.«
    »Und wohin fliegen wir? Zu den Ringen zurück?«
    »Ja.«
    »Und wenn sie uns wieder finden?«
    Ebensogut hätte das ein Stichwort sein können. Die Radiomeldung flackerte auf.
    Lucky runzelte die Stirn. »Schwer wird es ihnen nicht fallen, uns zu finden.«
    Er schaltete auf Empfang. Diesmal meldete sich keine tote Robotstimme, sondern eine klare, hallende Stimme mit sirianischem Akzent.
    »... bitte antworten. Ich versuche, mit Ratsmann David Starr von der Erde Kontakt aufzunehmen. David Starr, bitte antworten. Ich versuche ...«
    »Hier spricht Ratsmann Starr«, meldete sich Lucky. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Sten Devoure vom Sirius. Sie haben den Befehl unserer automatischen Schiffe ignoriert und sind in unser Planetensystem zurückgekehrt. Folglich

Weitere Kostenlose Bücher