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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind Sie unser Gefangener.«
    »Automatische Schiffe?« fragte Lucky.
    »Robotbetrieben. Verstehen Sie das? Unsere Roboter können sehr gut Schiffe steuern.«
    »Das habe ich auch festgestellt«, gab Lucky zu.
    »Das kann ich mir vorstellen. Sie sind Ihnen gefolgt, als Sie unser System verließen und dann in der Deckung des Asteroiden Hidalgo wieder zurückkehrten. Sie folgten Ihnen in Ihrem Flug aus der Ekliptik zum Südpol des Saturn, dann durch die Cassini-Teilung unter den Ringen und schließlich zum Mimas. Wir haben Sie nie aus den Augen verloren.«
    »Und wie kommt es, daß Sie das konnten?« fragte Lucky, bemüht, seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen.
    »Ah, Sie können sich als Erdmensch natürlich nicht vorstellen, daß wir Sirianer unsere eigenen Methoden haben. Aber das ist jetzt egal. Wir haben tagelang gewartet, bis Sie wieder aus Ihrem Loch herauskamen, das Sie sich so raffiniert mit Wasserstoffverschmelzung geschaffen haben. Es hat uns amüsiert, Sie sich verstecken zu lassen. Einige von uns haben sogar Wetten abgeschlossen, wie lange es dauern würde, bis Sie Ihre Nase wieder hervorstecken würden. Und inzwischen haben wir Mimas mit unseren Schiffen völlig eingekreist. Sie können keine tausend Meilen fliegen, ohne abgeschossen zu werden, wenn wir das wollen.«
    »Aber doch nicht von Ihren Robotern, die Menschen kein Leid zufügen können.«
    »Mein lieber Starr«, kam die Stimme des Sirianers spöttisch. »Natürlich werden unsere Roboter Menschen kein Leid zufügen, wenn sie wissen, daß da Menschen sind, die man verletzen kann. Aber wissen Sie, die Roboter an den Geschützen sind unterrichtet worden, daß Ihr Schiff nur von Robotern bemannt wäre, und sie finden nichts dabei, Roboter zu zerstören. Wollen Sie sich also ergeben?«
    Plötzlich beugte sich Bigman über das Mikrophon und schrie:
    »Hören Sie, was ist denn, wenn wir zuerst ein paar von Ihren Blechdienern abschießen? Wie würde Ihnen das gefallen?« (In der ganzen Galaxis wußte man, daß die Sirianer die Vernichtung eines Roboters für beinahe ebenso schwerwiegend wie den Mord an einem Menschen hielten.)
    Sten Devoure ließ sich nicht erschüttern. Er sagte vielmehr:
    »Ist das die Person, mit der Sie Freundschaft unterhalten, Ratsmann? Bigman oder so ähnlich soll er heißen. Wenn das der Fall ist, bin ich nicht daran interessiert, mich mit ihm zu unterhalten. Sie können ihm sagen und auch selbst zur Kenntnis nehmen, daß ich bezweifle, daß Sie eines unserer Schiffe beschädigen können, ehe Sie selbst vernichtet werden. Ich werde Ihnen fünf Minuten Zeit geben, um sich zu entscheiden, ob Sie sich lieber ergeben oder vernichtet werden wollen. Ich persönlich hatte schon lange den Wunsch, Sie einmal kennenzulernen. Ich hoffe daher, daß Sie die Kapitulation vorziehen werden. Nun?«
    Lucky stand einen Augenblick schweigend da, und seine Wangenmuskeln strafften sich.
    Bigman sah ihn ruhig an. Er hatte die Arme über der Brust verschränkt und wartete.
    Drei Minuten verstrichen, und dann sagte Lucky: »Ich ergebe mich mit meinem Schiff, Sir.«
    Lucky schaltete ab und wandte sich dem kleinen Marsianer zu. Er biß sich verlegen auf die Unterlippe. »Bigman, du mußt verstehen, ich ...«
    Bigman zuckte die Achseln. »Ich weiß zwar nicht, wieso das so ist, Lucky, aber ich habe, seit wir auf Mimas gelandet sind, gewußt, daß du die Absicht hattest, dich den Sirianern zu ergeben.«

 
8.
     
    Lucky hob die Brauen. »Wie hast du das herausbekommen, Bigman?«
    »Ich bin nicht so dumm, Lucky.« Der kleine Marsianer war todernst. »Erinnerst du dich, als du das Schiff verließest, als wir auf den Südpol des Saturn zuflogen? Das war, kurz bevor die Sirianer uns entdeckten.«
    »Ja.«
    »Du hattest deine Gründe dafür. Du hast mir zwar nichts gesagt, aber ich habe mich selbst umgesehen, als wir auf Mimas die Kaverne für Wess herrichteten. Du hast an der Nullgraveinrichtung gearbeitet. Du hast sie so umgebaut, daß du mit einem Knopfdruck die ganze Anlage sprengen kannst.«
    Lucky nickte langsam. »Die Nullgraveinrichtung ist das einzige an der ganzen Shooting Starr, was wirklich streng geheim ist.«
    »Ich weiß. Ich habe dann weiter überlegt, daß du das nur getan hast, weil du nicht mit einem Kampf gerechnet hast. Es war von vornherein deine Absicht, dich zu ergeben – denn bei einem Kampf wären wir ja ohnehin vernichtet worden und du hättest dich nicht so zu bemühen brauchen, den Nullgrav zu schützen.«
    »Und darüber hast

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