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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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finden.«
    »Das nehmen Sie an?«
    »Ja. Und die einzige andere Alternative ist, daß er sie in die Cassini-Teilung geschickt hat.«
    Sten Devoure lehnte sich zurück und lachte schallend. Dann sagte er: »Es ist wirklich erfrischend, Lucky Starr, dem größten ›Helden‹ des Rates zuzuhören. Ich hätte gedacht, daß Sie irgend etwas Geniales sagen würden. Und jetzt kommen Sie damit an. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen jetzt erkläre, daß wir selbst ohne Ihre großmütige Hilfe zu diesem Schluß gelangt sind und daß unsere Schiffe die Cassini-Teilung seit dem Augenblick absuchen, da die Kapsel ausgestoßen wurde?«
    Lucky nickte. Wenn der Großteil der sirianischen Besatzung von Titan sich in den Ringen befand und dort die Suchaktion überwachte, würde das erklären, weshalb hier so wenig Menschen zu sehen waren.
    Nach einiger Überlegung meinte er: »Nun, dann möchte ich Ihnen gratulieren und Sie darauf hinweisen, daß die Cassini-Teilung eine ganze Menge Gesteinsbrocken enthält. Außerdem muß die Kapsel sich in einer unstabilen Bahn befinden, was auf die Anziehung des Mimas zurückzuführen ist. Je nach Lage wird die Kapsel langsam auf den inneren oder äußeren Ring zustreben, und wenn Sie sie nicht bald finden, werden Sie sie ganz verlieren.«
    »Ihr Versuch, mich einzuschüchtern, ist sinnlos. Selbst innerhalb der Ringe besteht die Kapsel immer noch aus Aluminium.«
    »Die Massedetektoren können aber Eis von Aluminium nicht unterscheiden.«
    »Wenigstens nicht die Massedetektoren Ihres Planeten. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie wir Sie geortet haben – trotz Ihres billigen Tricks mit Hidalgo und dem etwas riskanteren auf Mimas?«
    »Ich habe mir die Frage gestellt«, gab Lucky ungerührt zu.
    Wieder lachte Devoure. »Die Frage war immerhin berechtigt. Offensichtlich besitzt die Erde noch keinen selektiven Massedetektor.«
    »Geheim?« fragte Lucky höflich.
    »Im Prinzip nein. Unser Detektor beruht auf weichen Röntgenstrahlen, die von verschiedenen Stoffen verschieden abgelenkt werden, je nach ihrer Atomstruktur. Manche werden zu uns zurückreflektiert, und damit können wir ein metallenes Raumschiff von einem Felsasteroiden unterscheiden. Was sagen Sie jetzt?«
    »Ich verstehe.«
    »Verstehen Sie dann auch, weshalb Ihnen Ihr Trick, sich unter den Ringen zu verstecken, nichts geholfen hat? In den Ringen gibt es kein Metall! Selbst im Innern des Mimas konnten Sie sich nicht vor uns verstecken. Ein paar Stunden lang nahmen wir allerdings an, mit Ihnen wäre Schluß. Wir konnten Metall unter dem Eis des Mimas feststellen, aber das hätten ja die Überreste Ihres Schiffes sein können. Aber dann fing das Metall an, sich zu bewegen, und wir wußten, daß Sie noch am Leben waren. Wir vermuteten, daß Sie wieder herauskommen würden, und brauchten nur zu warten.«
    »Die erste Runde geht entschieden an Sie«, nickte Lucky.
    »Glauben Sie nicht jetzt auch, daß wir die Kapsel finden, selbst wenn sie sich in die Ringe verirrt haben sollte?«
    »Nun, wie kommt es dann, daß Sie sie bis jetzt noch nicht gefunden haben?«
    Einen Augenblick überzog sich Devoures Gesicht, als witterte er versteckten Spott in Luckys Worten, aber dann knurrte er: »Nun, wir werden sie jedenfalls finden. Das ist nur eine Zeitfrage. Und wenn Sie uns hier auch nicht weiterhelfen können, besteht kein Grund, Ihre Hinrichtung noch weiter hinauszuschieben.«
    Lucky sah dem Sirianer ins Gesicht. »Ich bezweifle, daß das Ihr Ernst ist. Unser Tod könnte eine sehr gefährliche Situation für Sie heraufbeschwören. Wir sind Mitglieder des Rates der Wissenschaften der Erde. Wenn wir getötet werden, wird der Rat das weder vergessen noch vergeben. Die Vergeltung würde sich auch weniger gegen Sirius, als speziell gegen Sie persönlich richten. Vergessen Sie das nicht.«
    »Ich glaube, darüber weiß ich mehr, als Sie denken«, sagte Devoure. »Das, was Sie da bei sich haben, ist aber kein Mitglied des Rates.«
    »Vielleicht nicht offiziell, aber ...«
    »Und Sie selbst, wenn ich vielleicht meinen Satz zu Ende sprechen darf – sind etwas mehr als ein gewöhnliches Mitglied. Sie sind der Adoptivsohn von Hector Conway, dem Leiter des Rates der Wissenschaften, und Sie sind der Stolz des ganzen Rates. Sie haben also vielleicht recht.« Devoures Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. »Vielleicht gibt es Umstände, die es zweckmäßig erscheinen lassen, Sie am Leben zu lassen.«
    »Was für Umstände?«
    »In den letzten

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