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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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übergeben.«
    »Sten Devoure?«
    »Das ist einer der Meister. Sie dürfen jetzt das Schiff verlassen. Temperatur, Luftdruck und Schwerkraft entsprechen etwa Ihren eigenen Normalwerten.«
    »Dürfen wir jetzt hinausgehen?« fragte Lucky.
    »Ja. Die Meister warten.«
    Lucky nickte. Irgendwie konnte er ein Gefühl der Erregung nicht unterdrücken. Wenn die Sirianer auch seit Anfang seiner bislang kurzen, aber ereignisreichen Laufbahn beim Rat der Wissenschaften der Erzfeind gewesen waren, so hatte er bis jetzt doch noch nie einen lebenden Sirianer von Angesicht zu Angesicht gesehen.
    Er trat aus dem Schiff, dicht gefolgt von Bigman – und dann blieben beide erstaunt stehen.

 
9.
     
    Lucky hatte den Fuß auf die erste Sprosse der Leiter gesetzt, die sie in die Tiefe tragen würde. Bigman spähte über die Schulter seines Freundes. Beide hatten vor Staunen den Mund aufgerissen.
    Es war gerade, als träten sie auf die Oberfläche der Erde hinaus. Wenn über ihnen ein Kuppeldach war, eine gewölbte Metall- und Glasfläche, so war sie im Schein des blauen Himmels nicht sichtbar und – Illusion oder nicht – am Himmel hingen sogar kleine Sommerwölkchen.
    Vor ihnen streckten sich Rasen und Reihen von Gebäuden, dazwischen sogar ein paar Blumenbeete. In einiger Entfernung plätscherte ein Bach dahin, den eine kleine Steinbrücke überspannte.
    Dutzende von Robotern hasteten mit maschinenartiger Konzentration in allen Richtungen dahin. Ein paar hundert Meter entfernt standen fünf Menschen – Sirianer!
    Eine scharfe Stimme riß Lucky und Bigman aus ihren Gedanken.
    »Sie dort oben, herunterkommen!«
    Lucky sah hinunter. Ein Mann stand mit gespreizten Beinen, die Arme auf die Hüften gestützt, da, und sein schmales, etwas olivfarbenes Gesicht blickte arrogant zu ihnen empor. Sein dunkles Haar war nach sirianischer Mode kurzgeschoren. Er trug einen kurzen, gepflegten Bart und einen schmalen Schnurrbart. Sein Anzug war weit und grellbunt, das Hemd trug er am Hals offen, und seine Ärmel endeten kurz über den Ellbogen.
    »Wenn Sie es eilig haben, Sir, gerne«, rief Lucky.
    Er drehte sich um und ließ sich die Leiter hinunterfallen, eine einzige elegante Bewegung, die ganz mühelos wirkte. Im Fallen drehte er sich herum, so daß er, unten angekommen, dem Mann gegenüberstand. Als er unten auffederte, sprang er einen halben Schritt zur Seite, um Bigman Platz zu machen.
    Der Sirianer war groß, wenn ihm auch etwa ein Zoll an Luckys Größe fehlte. Und von der Nähe betrachtet, wirkte sein Gesicht etwas weich, beinahe schwammig.
    Er runzelte die Stirn und schob verächtlich die Oberlippe hoch.
    »Akrobaten! Affen!«
    »Keines von beiden, Sir«, sagte Lucky lächelnd. »Erdmenschen.«
    »Sie sind David Starr, aber man nennt Sie Lucky«, sagte der andere. »Bedeutet das in eurem Dialekt dasselbe wie in unserer Sprache?«
    »Das heißt ›glücklich‹.«
    »Dann ist offensichtlich Ihr Glück jetzt zu Ende. Ich bin Sten Devoure.«
    »Das hatte ich angenommen.«
    »Das alles hier hat Sie überrascht, was?« Devoure machte eine allesumfassende Handbewegung. »Das ist schön.«
    »Allerdings, aber ist das nicht unnötige Energieverschwendung?«
    »Mit Roboterarbeitskräften macht das nichts aus, und Sirius hat genug Energie. Ihre Erde nicht, glaube ich.«
    »Wir haben jedenfalls, was wir brauchen, das werden Sie noch sehen«, erklärte Lucky.
    »Ja, werde ich das? Aber kommen Sie. Sprechen wir in meinem Zimmer weiter.«
    Er winkte den fünf anderen Sirianern zu, die sich inzwischen näher herangedrängt hatten und die Erdmenschen musterten, jene Erdmenschen, die in den letzten Jahren einen so erfolgreichen Kampf gegen Sirius geführt hatten und die man jetzt gefangengenommen hatte.
    Auf Devoures Geste jedoch salutierten sie, drehten sich auf dem Absatz herum und gingen ihrer Wege.
    Devoure stieg in einen kleinen offenen Wagen, der lautlos auf einem diamagnetischen Kraftfeld herangeglitten war. Er schwebte etwa sechs Zoll über dem Boden. Ein zweiter Wagen glitt neben Lucky. Beide wurden von Robotern gesteuert.
    Lucky stieg in den zweiten Wagen. Bigman machte Anstalten, ihm zu folgen, aber der Roboter versperrte ihm mit ausgestreckter Hand den Weg.
    »He!« begann Bigman.
    Lucky unterbrach ihn. »Mein Freund kommt mit, Sir.«
    Zum erstenmal sah Devoure Bigman an. Haß funkelte in seinen Augen. »Ich befasse mich nicht mit diesem Ding«, sagte er. »Wenn Sie auf seine Gesellschaft Wert legen, können Sie es ja meinetwegen haben, aber

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