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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Wochen hat die Erde eine interstellare Konferenz einberufen, um über das, was Ihre Politiker eine Verletzung Ihres Hoheitsrechts nennen, zu verhandeln. Vielleicht wissen Sie das nicht.«
    »Ich habe eine solche Konferenz vorgeschlagen, als man mich zum erstenmal von der Existenz dieses Stützpunktes unterrichtete.«
    »Gut. Sirius hat sich mit der Konferenz einverstanden erklärt, und das Zusammentreffen wird in Kürze auf dem Asteroiden Vesta stattfinden. Es scheint –« Devoure lächelte noch breiter –, »daß die Erde es sehr eilig hat. Und wir tun ihr den Gefallen, da wir hinsichtlich des Ausgangs keine Sorgen haben. Die Astrowelten haben ganz allgemein für die Erde nicht besonders viel übrig. Und was uns selbst betrifft, so ist die juristische Lage ganz eindeutig. Dennoch könnten wir das noch viel dramatischer machen, wenn wir das ganze Ausmaß der irdischen Überheblichkeit zeigten. Auf der einen Seite verlangen Sie eine Konferenz und sagen, Sie möchten die Angelegenheit auf friedlichem Wege regeln, und gleichzeitig schickt man ein Kriegsschiff zum Titan, mit der Anweisung, unseren Stützpunkt zu vernichten.«
    »Diese Anweisung hatte ich nicht. Ich habe ohne Anweisung gehandelt und ohne die Absicht, irgendwelche kriegerischen Handlungen zu begehen.«
    »Trotzdem, wenn Sie im Zeugenstand das sagen, was ich gerade erwähnte, wird das großen Eindruck machen.«
    »Ich kann nicht die Unwahrheit aussagen.«
    Darauf ging Devoure gar nicht ein, sondern meinte trocken:
    »Zeigen Sie ihnen, daß Sie weder unter dem Einfluß von Drogen noch einer Psychosonde stehen, Sie müssen scheinbar aus freien Stücken aussagen – natürlich nur das, was wir Ihnen angeben. Die Konferenz soll erfahren, daß der Star des Rates der Wissenschaften, Conways spezielles Protektionskind, zur gleichen Zeit, da die Erde scheinheilig eine Konferenz einberuft, illegal seinen eigenen Abenteuern nachging. Das würde die Sache ein für allemal klären.«
    Lucky atmete tief ein und blickte den anderen voll an. Dann sagte er: »Das wollen Sie also? Eine falsche Aussage für mein Leben?«
    »Meinetwegen. So können Sie es ausdrücken. Jetzt entscheiden Sie sich.«
    »Die Entscheidung fällt nicht schwer. Ich würde nie in einer solchen Konferenz eine falsche Aussage machen.«
    Devoures Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Ich glaube doch. Unsere Agenten haben Sie sehr genau studiert, Starr. Und wir kennen Ihre schwache Stelle. Sie selbst würden vielleicht den Tod einer Zusammenarbeit mit uns vorziehen, aber Sie haben die typische Einstellung der Erdmenschen für die Schwachen. Sie würden es tun, um zu verhindern –« plötzlich streckte der Sirianer die Hand aus und deutete mit dem Finger starr auf Bigman – »um zu verhindern, daß das hier sterben muß.«

 
10.
     
    »Ruhig, Bigman!« murmelte Lucky.
    Der kleine Marsianer saß zusammengekrümmt auf seinem Sitz, und er musterte Devoure aus haßerfüllten Augen.
    Lucky sagte: »Wir wollen doch nicht kindisch sein und versuchen, einander einzuschüchtern. Auf einer Roboterwelt ist eine Hinrichtung nicht leicht. Die Roboter können uns nicht töten, und ich bin nicht davon überzeugt, daß Sie oder Ihre Kollegen bereit wären, kaltblütig einen Menschen zu töten.«
    »Natürlich nicht, wenn Sie an die konventionellen Todesarten denken. Aber nehmen wir einmal an, daß unsere Roboter ein Schiff herrichten. Ihr – eh – Begleiter würde mit Ketten an ein Schott dieses Schiffes angeschweißt werden – von Robotern, die natürlich darauf bedacht sein würden, ihn nicht zu verletzen. Die Automatiksteuerung des Schiffes würde so eingestellt werden, daß es aus der Ekliptik heraus von Ihrer Sonne wegfliegt. Es bestünde nicht die geringste Aussicht, daß jemand von der Erde es bemerken würde. Es würde ewig weiterfliegen.«
    Jetzt unterbrach ihn Bigman. »Lucky, was sie mit mir machen, ist nicht wichtig. Laß dich auf nichts ein.«
    Devoure tat, als hätte er ihn gar nicht gehört. »Ihr Begleiter wird genügend Luft haben und auch Wasser, falls er Durst haben sollte. Aber er würde keine Lebensmittel haben. Es dauert lange, bis man verhungert, und der Hungertod im All ist etwas Schreckliches.«
    Lucky musterte den Sirianer angewidert. »Es wäre gemein und unehrenhaft, einen Kriegsgefangenen so zu behandeln.«
    »Wir haben keinen Krieg. Sie sind Spione. Und außerdem braucht es ja nicht zu geschehen, nicht wahr? Sie brauchen nur ein Geständnis zu unterzeichnen, daß Sie

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