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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Robotern hindurchkämpfen konnte, geschweige denn von einem so gut organisierten Stützpunkt wie diesem fliehen. Selbst wenn die Shooting Starr zu seiner Verfügung gestanden hätte, was aber nicht der Fall war.
    Es ging ihm um etwas ganz anderes.
    Lucky sollte eine unehrenhafte Handlung begehen, und Bigmans Leben war der Köder dafür.
    Diesem Gewissenskonflikt durfte Lucky unter keinen Umständen ausgesetzt werden. Er durfte nicht dazu gezwungen werden, zum Verräter zu werden, um sein, Bigmans, Leben zu retten. Und andererseits durfte man ihn auch nicht zwingen, seine Ehre zu retten, indem er Bigman opferte, denn er würde daran bis an sein Lebensende zu tragen haben.
    Es gab nur eine Möglichkeit, beide Alternativen zu vermeiden. Bigman überdachte das ganz nüchtern. Wenn er auf irgendeine Art und Weise starb, womit Lucky nichts zu tun hatte, würde seinem Freund daran keine Schuld treffen – nicht einmal vor seinem eigenen Gewissen.
    Bigman wurde gezwungen, in einen kleinen, diamagnetischen Wagen zu steigen. Die Fahrt dauerte zwei Minuten.
    Aber diese beiden Minuten reichten aus, um in ihm einen Entschluß reifen zu lassen. Die Jahre, die er in Luckys Gesellschaft verbracht hatte, waren glückliche, erregende Jahre gewesen. Er hatte in dieser Zeit gelernt, dem Tod furchtlos ins Auge zu sehen und konnte ihm auch jetzt ins Auge sehen – ohne Furcht.
    Und ein schneller Tod würde nicht so schnell sein, daß ihm nicht vorher Zeit bliebe, die Sache mit Devoure ins reine zu bringen. Niemand hatte ihn bis jetzt beleidigt, ohne sich dafür zu verantworten. Er konnte nicht sterben, ohne diese Sache vorher zu regeln. Allein der Gedanke an den arroganten Sirianer erfüllte Bigman mit solcher Wut, daß er im Augenblick nicht hätte sagen können, ob es seine Freundschaft zu Lucky oder sein Haß auf Devoure war, was ihn zum Handeln trieb.
    Die Roboter hoben ihn aus dem diamagnetischen Wagen, und einer tastete Bigman mit seinen Metallhänden geschickt ab, um festzustellen, ob er Waffen trug.
    Einen Augenblick empfand Bigman Panik und bemühte sich erfolglos, den Roboter von sich zu stoßen. »Ich bin schon auf dem Schiff durchsucht worden!« protestierte er, aber der Roboter setzte seine Untersuchung fort, ohne auf ihn zu achten.
    Wieder packten ihn die beiden und schickten sich an, ihn in ein Gebäude zu führen. Jetzt war die Zeit gekommen. Sobald er einmal in der Zelle saß und ein Kraftfeld ihn am Entweichen hinderte, würde es noch viel schwieriger sein, seinen Plan auszuführen.
    Bigman machte einen verzweifelten Anlauf und schlug zwischen den Robotern einen Salto. An einer völligen Drehung hinderten ihn die Hände der Roboter, die seine Arme nicht losließen.
    Einer sagte: »Ich bedaure, Meister, daß Sie sich in eine offensichtlich schmerzhafte Lage gebracht haben. Wenn Sie sich ruhig halten und uns nicht bei der Ausführung unseres Auftrags behindern, werden wir Sie so leicht wie möglich halten.«
    Aber Bigman tat, als hörte er nicht und schrie dann plötzlich schrill auf: »Mein Arm! «
    Die Roboter knieten sofort nieder und legten Bigman vorsichtig auf den Rücken. »Haben Sie Schmerzen, Meister?«
    »Ihr blöden Kerle, Ihr habt mir den Arm gebrochen. Rührt ihn nicht an! Holt einen Menschen, der mit einem gebrochenen Arm umgehen kann, oder einen Roboter, der davon etwas versteht.« Er stöhnte, und sein Gesicht verzog sich.
    Die Roboter gingen langsam rückwärts, ohne die Augen von ihm zu lassen. Sie empfanden keinerlei Gefühle – konnten keine empfinden –, aber ihr positronisches Gehirn wurde von den Potentialen und Gegenpotentialen der drei Gesetze der Robotik beherrscht. In Erfüllung eines Gesetzes, des zweiten – daß Befehlen von Menschen Gehorsam geleistet werden mußte, in diesem Fall dem Befehl, einen Menschen zu einer bestimmten Stelle zu führen – hatten sie ein höheres Gesetz gebrochen, das erste: daß Menschen nicht verletzt werden durften. Das Resultat mußte eine Art Chaos in ihren positronischen Gehirnen sein.
    Bigman schrie: »Holt Hilfe – bei den Sandteufeln des Mars – holt ...«
    Das war ein Befehl, und die ganze Macht des ersten Gesetzes stand dahinter. Ein Mensch war verletzt. Die Roboter wandten sich um – und Bigmans Rechte fuhr an seine Hüfte, zur Innentasche seines Hüftstiefels. Er stand langsam auf. Jetzt hielt er eine Nadelpistole in der Hand.
    Auf das Geräusch hin, das er verursacht hatte, wandte sich einer der Roboter um, und seine Stimme klang jetzt undeutlich

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