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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gewesen. Der Präsident hatte das sofort eingesehen, und wenn auch einige Kabinettsmitglieder Widerspruch erhoben, wurden diese zu guter Letzt doch überstimmt.
    Selbst Sirius hatte – ganz wie Lucky vorhergesagt hatte – den Gedanken sofort aufgegriffen. Offensichtlich war das genau, was die sirianische Regierung wollte: eine Konferenz, die zweifellos scheitern würde, gefolgt von einem Krieg, wie Sirius ihn wollte. Allem Anschein nach hatten sie alle Trumpf karten in der Hand.
    Gerade diese Tatsache war es, die strikte Geheimhaltung vor der Öffentlichkeit erfordert hatte. Wenn alle Einzelheiten ohne sorgfältige Vorbereitung bekannt würden, war es durchaus möglich, daß die Regierung durch den Druck der öffentlichen Meinung zu einem Krieg gegen die ganze Galaxis gezwungen wurde. Die Einberufung einer Konferenz würde die Situation nur noch verschlimmern, da man sie als Feigheit gegenüber den Sirianern ansehen würde.
    Und dennoch war es unmöglich, völlige Geheimhaltung zu erzielen, und die Presse war sichtlich darüber verärgert, von der Regierung nur unvollständig unterrichtet zu werden. Die Lage wurde täglich schlimmer.
    Der Präsident würde irgendwie aushalten müssen, bis die Konferenz stattfand. Und dennoch, wenn die Konferenz scheiterte, würde die augenblickliche Situation, verglichen mit dem, was kommen würde, geradezu hoffnungsvoll sein.
    In der allgemeinen Empörung, die sich dann erheben würde, würde es nicht nur Krieg geben, sondern der Rat der Wissenschaften würde völlig in Mißkredit gebracht und zerstört werden, und die Sonnenföderation würde ihre beste Waffe zu einem Zeitpunkt verlieren, da sie sie am dringendsten brauchte.
    Wochen waren verstrichen, seit Hector Conway zuletzt ohne ein Schlafmittel hatte schlafen können, und heute kam ihm zum erstenmal in seiner Laufbahn der Gedanke an den Rücktritt.
    Er erhob sich müde und ging zu dem Schiff, das soeben startbereit gemacht wurde. In einer Woche würde er auf Vesta sein und vorläufige Besprechungen mit Doremo halten. In der Hand dieses alten Staatsmanns würde das Gleichgewicht der Kräfte liegen; daran bestand kein Zweifel. Gerade die militärische Schwäche seiner kleinen Welt verlieh Doremo diese Macht. Er vertrat eine der wenigen völlig neutralen Kräfte in der Galaxis, und selbst die Sirianer würden ihm zuhören.
    Wenn es Conway gelang, ihn zum Zuhören zu bewegen ...
    Er bemerkte den Mann nicht, der auf ihn zukam, und wäre beinahe mit ihm zusammengestoßen.
    »He! Was ist denn?« fragte Conway verärgert.
    Der Mann tippte sich an den Hut. »Jan Dieppe von XBC Hyperfunk. Würden Sie mir einige Fragen beantworten?«
    »Nein, nein. Ich will gerade an Bord gehen.«
    »Das ist mir klar, Sir. Aus diesem Grunde habe ich Sie aufgehalten, Sie fliegen natürlich zur Vesta.«
    »Ja, natürlich.«
    »Was versprechen Sie sich von der Konferenz? Nehmen Sie an, daß die Abstimmung gegen Sirius ausgehen wird?«
    »Davon bin ich überzeugt. Darf ich jetzt weitergehen?«
    »Tut mir leid, Sir, aber die Erdbevölkerung muß unbedingt wissen ...«
    »Bitte, sagen Sie mir nicht, was die Erdbevölkerung wissen muß. Ich versichere Ihnen, daß mir das Wohl der Erde immer am Herzen liegt.«
    »Will deshalb der Rat der Wissenschaften ausländische Regierungen darüber abstimmen lassen, ob die Besetzung von Titan ein Einbruch in unser Territorium ist oder nicht? Ist das nicht eine Frage, die wir ganz allein selbst entscheiden müssen? Und dann will ich Ihnen noch etwas sagen. Wir haben eine sirianische Nachrichtensendung aufgefangen. Eine Sendung, die der Öffentlichkeit bis jetzt noch nicht zugänglich gemacht wurde. Ich möchte gerne Ihren Kommentar dazu.«
    »Sie erwarten von mir, daß ich zu sirianischen Nachrichten Stellung nehme?«
    »Diese Sendung war sehr interessant. Zum Beispiel, wo ist denn Ratsmann David Starr, der legendäre Lucky? Wo ist er?«
    »Was?«
    »Schon gut, Mr. Conway. Ich weiß, daß die Agenten des Rates nicht viel von der Unterrichtung der Öffentlichkeit halten. Aber stimmt es, daß Ratsmann Starr in geheimer Mission zum Saturn geschickt worden ist?«
    »Wenn dem so wäre, junger Mann, erwarten Sie dann, daß ich darüber spreche?«
    »Ja, nachdem Sirius auch davon spricht. Für die ist es kein Geheimnis. Es heißt, daß Lucky Starr in das Saturn-System eingedrungen ist und gefangengenommen wurde. Stimmt das?«
    »Der augenblickliche Aufenthaltsort von Ratsmann David Starr ist mir nicht bekannt«, erklärte Conway

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