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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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blieb zurück. Sie haben doch berichtet, Yonge, glaube ich, daß Starr immer mit seinem Begleiter als Team arbeitete.«
    »Das hat er auch«, nickte Yonge.
    »Und so viel Grips hatten Sie nicht, an einen dritten zu denken? Fliegen wir also zum Mimas?« Devoure schien seine ganze Rachsucht vergessen zu haben und beinahe zu jener spöttischen, ironischen Haltung zurückgefunden zu haben, die er gezeigt hatte, als die beiden Erdmenschen auf Titan landeten.
    »Und werden Sie uns die Ehre antun, uns zu begleiten, Ratsmann?«
    »Aber selbstverständlich, Mr. Devoure«, nickte Lucky.
     
    Die Shooting Starr befand sich wieder im Weltraum, aber nicht als unabhängiges Schiff. Sie wurde von Magnettrossen gezogen.
    Die Reise von Titan zum Mimas dauerte beinahe zwei Tage, eine schwere Zeit der Spannung für Lucky. Er vermißte Bigman, den man auf das sirianische Schiff gebracht hatte.
    Harrig Zayon leistete Lucky Gesellschaft. Er machte keine Anstalten mehr, seinen Versuch, Lucky Starr zu den sirianischen Ansichten zu bekehren, zu wiederholen. Lucky hingegen konnte der Versuchung nicht widerstehen, seinerseits die Offensive zu ergreifen. Er fragte, ob Devoure nach Zayons Meinung ein gutes Beispiel für die Supermenschen wäre, die die sirianischen Planeten bewohnten.
    Zayon antwortete etwas widerstrebend: »Devoure hat keine Sekretariatsausbildung mitgemacht. Er läßt sich von Gefühlen leiten. Er ist undiszipliniert.«
    »Ihr Kollege Yonge scheint keine hohe Meinung von Devoure zu haben.«
    »Yonge ist der Vertreter einer extremen Gruppe im Sekretariat. Die Narbe an seinem Arm rührt von Kämpfen her, die entstanden, als der jetzige Direktor der Zentralregierung an die Macht kam.«
    »Devoures Onkel?«
    »Ja. Das Sekretariat stand auf der Seite des vorherigen Direktors, und Yonge befolgte seine Anweisungen. Demzufolge wurde er unter dem neuen Regime bei der Beförderung übergangen. Man hat ihn zwar hierhergeschickt und ihn zum Teilnehmer der Delegation ernannt, die Sirius bei der Konferenz vertreten wird, aber er ist praktisch Devoures Untergebener.«
    »Und Devoure ist der Neffe des Direktors.«
    »Ja. Das ärgert Yonge. Er kann einfach nicht verstehen, daß das Sekretariat ein Organ des Staates ist und sich nicht um seine Politik kümmern darf. Sonst ist er ein ausgezeichneter Mann.«
    »Aber Sie haben mir meine Frage noch nicht beantwortet, ob Devoure ein echter Vertreter der sirianischen Elite ist.«
    »Wie ist es denn mit Ihrer Erde?« fragte Zayon ärgerlich. »Haben Sie nie unfähige oder gar verbrecherische Herrscher gehabt?«
    »Eine ganze Menge«, gab Lucky zu. »Aber auf der Erde dreht sich das Rad der Geschichte schnell. Kein Herrscher kann lange an der Macht bleiben, wenn er nicht für Kompromisse eintritt. Herrscher, die Kompromisse schließen, sind vielleicht nicht sehr dynamisch, aber Tyrannen sind sie bestimmt auch nicht. Auf Sirius haben sie alles in die gleiche Schablone gepreßt, und aus diesem Grunde ist bei Ihnen Gewaltpolitik und Autorität nicht die Ausnahme, sondern die Regel.«
    Zayon seufzte, redete dann aber stundenlang nicht mehr mit Lucky. Erst als Mimas auf dem Bildschirm anschwoll und sie mit dem Landemanöver begannen, fragte er: »Sagen Sie, Ratsmann, ist das jetzt ein Trick von Ihnen?«
    Lucky musterte den anderen und fragte ruhig: »Was meinen Sie damit?«
    »Ist wirklich ein Ratsmann auf Mimas?«
    »Ja. Was haben Sie erwartet? Daß ich eine Bombe auf Mimas versteckt habe, die uns alle zerreißt?«
    »Vielleicht so etwas.«
    »Und was würde ich dabei gewinnen? Die Zerstörung eines sirianischen Schiffes und eines Dutzends Sirianer?«
    »Sie würden Ihre Ehre zurückgewinnen.«
    Lucky zuckte die Achseln. »Ich habe einen Handel abgeschlossen. Dort unten ist ein Ratsmann. Ich werde gehen und ihn holen, und er wird sich nicht widersetzen.«
    Zayon nickte. »Ich glaube, Sie wären doch kein guter Sirianer geworden. Es ist besser, Sie bleiben Erdmensch.«
    Lucky lächelte bitter. Das war also der Grund für Zayons schlechte Laune. Sein Ehrbegriff konnte sich nicht mit Luckys Verhalten abfinden.
     
    Im Flughafen von International City wartete der Leiter des Rates der Wissenschaften, Hector Conway, auf den Start zur Vesta. Er hatte nichts mehr von Lucky gehört, seit die Shooting Starr im Schatten des Asteroiden Hidalgo verschwunden war.
    Die Nachricht, die Kapitän Bernold zurückgebracht hatte, war in ihrer Kürze typisch für Lucky. Die Einberufung einer Konferenz war der einzige Ausweg

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