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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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logischerweise miteinander verbunden sein?«
    »Vielleicht sind sie es nicht.«
    Sie brachte ihm die Lesespulen, die er verlangt hatte, und noch eine dazu: Ein Märchenbuch vom Großen Ozean für Kinder. »Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie mit diesen Lesespulen anfangen wollen. Sie werden sie nicht stehlen können. Sie werden durchsucht, ehe Sie die Bibliothek wieder verlassen, und Sie können auch keine Lesemaschine mitnehmen.«
    »Ich bedanke mir für Ihre Hilfe.«
     
    Er brauchte einen Vorleser für die Bänder.
    Er besaß nicht den Mut, irgendeinen Fremden anzusprechen. Vielleicht traf er einen Fremden, der ihm ein wenig vertraut war? In einem der Leseräume hatte ein Kobold gesessen. Wenn die Kobolde in der Schatten-Farm schon über Louis Wu Bescheid wußten, dann traf das vielleicht auch für diesen Kobold im Lesesaal zu.
    Doch der Kobold war verschwunden und hatte nur seinen Duft zurückgelassen.
    Louis ließ sich in einen Sessel vor dem Leseschirm fallen und schloß die Augen. Die für ihn wertlosen Spulen steckten in seinen Westentaschen. Noch gebe ich mich nicht geschlagen , dachte er. Vielleicht finde ich den Jungen aus dem Kartenzimmer wieder. Vielleicht kann ich Fortaralisplyar doch noch überreden, mir die Texte laut vorzulesen. Oder mir wenigstens einen Gehilfen für diesen Zweck zu schicken. Das wird natürlich einiges kosten. Alles kostet hier etwas, und sobald es etwas kostet, dauert es auch länger.
    Die Lesemaschine war ein schwerer, unförmiger Kasten, der noch dazu mit einem Kabel an der Wand befestigt war. Die Hersteller dieser Maschine hatten den Superleiter-Draht nicht mehr gekannt. Louis fädelte eine Spule in den Apparat und starrte die für ihn sinnlosen Schriftzeichen an. Der Schirm zeigte nur den nackten Text. Er besaß weder einen Lautsprecher noch ein Mikrophon. Harkabeeparolyn hatte ihm die Wahrheit gesagt.
    Ich darf meine Zeit nicht sinnlos verschwenden.
    Louis stand auf. Ich blieb keine andere Wahl mehr.
     
    Das Dach der Bibliothek war ein weitläufiger Garten. Die Gartenwege strahlten spiralförmig vom Mittelpunkt aus, wo die Wendeltreppe in den Dachgarten mündete. Riesige nektarerzeugende Blumen wuchsen in der fetten schwarzen Erde zwischen den Gehsteigen. Da gab es auch kleine dunkelgrüne Füllhörner mit winzigen blauen Blumen im Kelch, und ein Kissen von Zwergpflanzen, in dem die meisten »Leberwürste«-Knospen aufgebrochen waren und jetzt goldene Blütenblätter zeigten. Darüber Bäume, von denen grüngelbe Girlanden herabhingen, die aussahen wie riesige Spaghetti.
    Auf den weit verstreuten Bänken saßen Paare, die Louis sich selbst überließen. Bei den Besuchern überwogen die Bibliothekare und Bibliothekarinnen in ihren blauen Roben. Ein großgewachsener Bibliothekar begleitete eine lärmende Gruppe von Touristen, die der Rasse der Hängenden Leute angehörten. Keiner sah aus wie ein Wächter. Keine Rampen führten von dem Dach der Bibliothek nach unten. Hier gab es nichts zu bewachen, es sei denn, ein Dieb konnte fliegen.
    Louis hatte vor, die Gastfreundschaft, die er genoß, mit Undank zu vergelten. Zugegeben, er hatte für diese Gastfreundschaft bezahlt. trotzdem peinigte ihn der Gedanke an sein Vorhaben.
    Der Wasser-Kondensator erhob sich vom Dachrand wie eine Skulptur eines dreieckigen Segels. Von dort lief das Wasser in einen wie eine Mondsichel geformten Teich. In diesem Teich plantschten Kinder der Städtebauer. Louis hörte seinen Namen: »Luweewu!« und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um einen Ball auffangen zu können.
    Der braunhaarige Junge, mit dem er im Kartenzimmer gesprochen hatte, schlug in die Hände und bat, daß er ihm den Ball zurückwerfen sollte.
    Louis schwankte. Sollte er den Jungen mahnen, das Dach zu verlassen? Es würde bald zu einem heißen Pflaster werden. Aber der Junge war intelligent. Vielleicht intelligent genug, um die Konsequenz seiner Warnung zu begreifen und nach den Wächtern zu rufen.
    Louis warf ihm den nassen Ball wieder zurück, winkte und entfernte sich.
    Wenn ihm nur etwas eingefallen wäre, wie er das Dach von Hominiden räumen konnte!
    Am Dachrand befanden sich keine Geländer. Louis bewegte sich sehr vorsichtig. Er umrundete eine kleine Baumgruppe, deren Stämme so verdreht aussahen wie ausgewrungene Wäschestücke.
    Hier schien er ganz für sich zu sein. Hier konnte er auch seinen Übersetzer verwenden.
    »Hinterster?«
    »Zur Stelle. Chmeee wird immer noch angegriffen. Er hat einmal hart

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