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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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unterbrach ihn der Puppetier kalt.
    »Okay. Das Kartenzimmer, das wir damals besuchten, hatte nur alte Videobänder. Aber dieses hier zeigt die Welt der Gegenwart!«
    »Bist du dort sicher?«
    »Sicher? Oh, verhältnismäßig. Ich benützte das Superleitertuch, um mir Freunde und einen gewissen Einfluß zu verschaffen. Aber ich bin jetzt in der fliegenden Stadt gefangen. Selbst wenn ich mir durch Bestechungsgeschenke den Weg aus der Stadt freikaufe, muß ich noch an der Station der Maschinen-Leute auf dem Himmelshügel vorbei. Ich möchte mir nicht gerne den Fluchtweg freischießen.«
    »Sehr klug.«
    »Was gibt es Neues bei dir?«
    »Zweierlei. Erstens habe ich Hologramme von den beiden anderen Raumhäfen erhalten. Alle elf Schiffe sind ausgeschlachtet.«
    »Das bedeutet, alle Bussard-Rammdüsen wurden entfernt, nicht wahr?«
    »Ja, alle.«
    »Und zweitens?«
    »Du kannst keine Hilfe von Chmeee erwarten. Das Landungsboot ist auf der Weltkarte von Kzin im Großen Ozean niedergegangen«, berichtete der Puppetier. »Ich hätte das sofort wissen müssen. Der Kzin ist desertiert und hat das Landungsboot mitgenommen.«
    Louis fluchte leise. Er hätte diesen kühlen, leidenschaftslosen Ton sofort durchschauen müssen. Der Puppetier war schrecklich aufgeregt. Er hatte keine Kontrolle mehr über die feinen Nuancen der menschlichen Sprache. »Wo befindet er sich jetzt? Was tut er im Augenblich?«
    »Ich beobachtete ihn durch die Kameras des Landungsbootes, als er die Weltkarte von Kzin umkreiste. Er fand dort ein geräumiges, seetüchtiges Schiff.«
    »Ich fand das ebenfalls.«
    »Und deine Schlüsse?«
    »Sie versuchten, die anderen Weltkarten zu erforschen oder zu kolonisieren.«
    »Ja. Im bekannten Weltall haben die Kzinti schließlich auch andere stellare Systeme erobert. Auf der Weltkarte von Kzin müssen sie neugierig geworden sein, was am anderen Ende des Ozeans liegt. Natürlich halte ich es nicht für wahrscheinlich, daß sie auch hier die Raumfahrt entwickelten.«
    »Nein.« Der erste Schritt auf dem Weg zur Raumfahrt ist der Versuch, ein Objekt in eine Umlaufbahn zu bringen. Auf der Welt von Kzin betrug die niedrigste Umlaufgeschwindigkeit ungefähr sechs Meilen pro Sekunde. Auf der Weltkarte des Kzin hätte man für eine Umlaufgeschwindigkeit den Gegenstand auf siebenhundertsiebzig Meilen pro Sekunde beschleunigen müssen. »Sie können auch nicht sehr viele von diesen Riesenschiffen gebaut haben. Woher wollten sie die Metalle für diese Wasserfahrzeuge hernehmen? Und eine Seereise mit so einem Schiff dauerte im besten Fall Jahrzehnte. Ich frage mich sogar woher sie wissen konnten, daß es noch andere Weltkarten auf diesem Ozean gibt.«
    »Vielleicht schossen sie teleskopische Kameras mit Raketen in den Weltraum. Die Kameras mußten aber sehr rasch arbeiten. Eine ballistische Rakete erreicht keinen Orbit. Sie steigt in die Stratosphäre und fällt dann wieder herunter.«
    »Ich frage mich, ob sie sogar bis zur Weltkarte der Erde vorgestoßen sind? Immerhin liegt sie noch hunderttausend Meilen jenseits des Mars. und Mars eignet sich nur sehr schlecht als Aufmarschgebiet für eine große Invasion.« Was würden die Kzinti auf der Weltkarte der Erde gefunden haben? Nur einen Homo habilis oder etwa auch Pak-Protektoren? »Ich entdeckte auch eine Weltkarte von Down auf Steuerbord, aber ich kenne die Welt nicht, die antispinnwärts liegt.«
    »Wir kennen sie. Die Eingeborenen sind kommunale Intelligenzen. Wir erwarten, daß sie niemals die Entwicklungsstufe der Raumfahrt erreichen. Ihre Schiffe müßten einen ganzen Bienenstaat transportieren.«
    »Gastfreundlich?«
    »Nein. Sie würden sich heftig gegen die Kzinti gewehrt haben. Und die Kzinti haben eindeutig den Versuch aufgegeben, den Großen Ozean zu erobern. Sie scheinen dieses Riesenschiff nur noch zur Blockade ihres Hafens zu benutzen!«
    »Ja. Ich vermute, dort befindet sich auch der Regierungssitz. Du hattest aber anfangs von Chmeee gesprochen.«
    »Zunächst kreiste er über der Weltkarte von Kzin, um die Lage zu erkunden. Dann schwebte er über dem großen Schiff. Flugzeuge stiegen auf und griffen ihn mit Explosiv-Raketen an. Chmeee ließ das zu, und die Raketen konnten ihm auch nichts anhaben. Dann zerstörte Chmeee vier Flugzeuge. Die übrigen setzten ihre Angriffe fort, bis ihr Waffen- und Treibstoffvorrat erschöpft war. Als sie zu dem großen Schiff zurückkehrten, folgte Chmeee ihnen zum Landedeck. Das Landungsboot befindet sich im Augenblick auf dem

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