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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Tiefenradar-Bild zeigte ein Loch im Scrith , das ihnen entgegenfiel und sie verschlang. Doch alle anderen Sinne zeigten nur einen festen Lavakrater im Mons Olympus, der am Rumpf mit schwindelerregender Geschwindigkeit nach oben stieg, um sie zu zerschmettern.
    Kawarsksenjajoks Fingernägel gruben sich so tief in Louis' Arm, daß er zu bluten begann. Harkabeeparolyn schien vor Schreck wie versteinert. Louis bereitete sich auf den Aufprall vor.
    Dunkelheit. Da waren formlose, milchige Lichter auf dem Tiefenradarschirm. Irgendwo dahinter glühte etwas: grüne, rote und orangefarbene Sterne. Das mußten die Instrumente auf dem Flugdeck sein.
    »Hinterster!«
    Keine Antwort.
    »Hinterster, wir brauchen Licht! Schalte den Scheinwerfer ein! Wir müssen sehen können, was uns bedroht!«
    »Was ist passiert?« fragte Harkabeeparolyn mit gequälter Stimme. Louis' Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit; er konnte sie als grauen Schatten sehen. Sie kauerte auf der Erde und umschlang mit den Armen die Knie.
    Das Licht in der Kabine ging wieder an. Der Hinterste drehte sich auf seiner Pilotenbank um. Er sah klein und verschrumpelt aus, als habe er sich schon halb zusammengerollt. »Ich bringe das nicht noch einmal fertig, Louis.«
    »Wir können im Augenblick die Steuereinrichtungen sowieso nicht verwenden. Du weißt das. Schalte den Scheinwerfer ein, damit wir unsere Umgebung sehen können.«
    Der Puppetier betätigte einen Knopf. Ein weißes diffuses Licht erhellte den Rumpf vor dem Kommandodeck.
    »Wir sind in etwas eingegossen.« Der eine Kopf blickte nach unten, der andere sagte: »Lava. Die Außenhaut des Rumpfes hat eine Temperatur von siebenhundert Grad. Wir wurden mit Lava übergossen, während wir uns in Stasis befanden. Die Lava kühlt jetzt ab.« »Das hört sich an, als habe uns jemand hier erwartet. Zeigt das Schiff immer noch mit dem Boden nach oben?«
    »Ja.«
    »Dann können wir nicht aufwärts beschleunigen, nur abwärts.«
    »Möchtest du es einmal versuchen?«
    »Was verlangst du noch? Ich würde am liebsten dort wieder anfangen, wo du dich anschicktest, den Hyperdrive-Motor zu verbrennen.«
    »Das hat doch keinen Sinn jetzt.«
    ».oder noch lieber dort, ehe ich beschloß, einen Menschen und einen Kzin zu entführen. Das war vermutlich mein größter Fehler.«
    »Ich sagte doch, wir vergeuden kostbare Zeit.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, die überschüssige Wärme der Heißen Nadel abzustrahlen. Wenn wir die Schubdüsen einschalten, bringt uns das nur eine oder zwei Stunden näher an den Moment heran, wo wir in den Stasis-Zustand übergehen und die weiteren Entwicklungen abwarten müssen.«
    »Dann halten wir uns mit dem Zünden der Düsen noch zurück. Was zeigen uns die Tiefenradar-Instrumente?«
    »Noch glühendes Gestein in allen vier Richtungen, das beim Abkühlen Sprünge bekommt. Ich werde das Sichtfeld etwas weiter ausdehnen. Louis.? Der Scrith-Boden befindet sich ungefähr sechs Meilen unter uns, unter dem Dach der Heißen Nadel. Eine viel dünnere Scrith -Decke befindet sich vierzehn Meilen über uns.«
    Louis wurde von Panikgefühlen ergriffen. »Chmeee, hörst du das alles mit?«
    Die Antwort erfolgte auf unerwartete Weise.
    Louis hörte einen Schrei, der unmenschliche Schmerzen und Wut verriet, als Chmeee auf der Transportscheibe materialisierte und quer durch die Kabinen lief, sich mit beiden Armen das Gesicht verdeckend. Harkabeeparolyn konnte mit knapper Not dem Kzin ausweichen. Er stieß mit den Knien gegen das Wasserbett, fiel um und rollte auf den Boden.
    Louis war sofort zur Duschkabine gelaufen. Er stellte die Düse auf volle Kraft, sprang auf das Wasserbett, stemmte seine Schulter in die Achselgrube des Kzin und hob ihn hoch. Chmeees Fleisch fühlte sich unter dem Pelz sehr heiß an.
    Der Kzin stand auf und streckte sich dem kalten Wasserstrahl entgegen. Er drehte sich, bis ihm das Wasser über die Achseln, den Rücken und die Brust rann. Dann, als das kalte Wasser ihn überall abgekühlt hatte, hielt er das Gesicht in den Wasserstrahl. Dann sagte er: »Woher wußtest du, was passiert ist?«
    »Man konnte es riechen«, erwiderte Louis. »Versengtes Fell. Wie konnte das geschehen?«
    »Plötzlich brannte ich. Ein Dutzend roter Lichter glühten auf der Instrumententafel. Ich machte einen Satz auf die Transportscheibe. Das Landungsboot ist auf Selbststeuerung geschaltet, wenn es inzwischen nicht zerstört wurde.«
    »Das werden wir später herausfinden müssen. Die Heiße Nadel

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