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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dem Kzin ins Freie.
    Es war ein schöner, sonniger Tag - viel zu hell, da sich dieser Bögen der Ringwelt auf seinem exzentrischen Kurs der Sonne immer mehr näherte. Ein steifer warmer Wind blies ihnen ins Gesicht. Der Kzin sagte: »Louis, wolltest du dem Hintersten die Wahrheit über die Ringwelt-Ingenieure berichten?«
    »Vielleicht. Warum nicht?«
    »Ich vermute, wir sind zu dem gleichen Schluß gekommen.«
    »Das bezweifle ich. Was weiß ein Kzin schon von den Pak-Protektoren?«
    »Ich weiß alles, was darüber in den Unterlagen des Smithsonian-Institutes berichtet wird, so wenig das auch sein mag. Ich habe die Bekenntnisse des Asteroidengürtel-Bergwerksunternehmers, Jack Brennan gelesen und die Hologramme der mumifizierten Überreste des fremdartigen Phssthpok gesehen. Desgleichen die Aufnahmen der Ladeduchten seines Raumschiffes.«
    »Chmeee, wie bist du an dieses Zeug herangekommen?«
    »Spielt das jetzt eine Rolle? Schließlich hatte ich den Status eines Diplomaten. Die Existenz des Pak ist schon seit Generationen ein Staatsgeheimnis der Patriarchie; aber für jeden Kzin, der sich mit den Menschen auseinandersetzen muß, sind diese Dokumente eine Pflichtlektüre. Wir müssen doch unseren Feind kennenlernen. Vielleicht weiß ich sogar mehr über deine Vorfahren als du selbst. Und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß die Ringwelt von den Pak erbaut wurde.«
     
    Sechshundert Jahre vor Louis Wus Geburt war ein Pak-Protektor als Missionar der Barmherzigkeit auf das Planetensystem von Sol gekommen. Von diesem Phssthpok, durch die Vermittlung von Jack Brennan, erfuhren die Historiker von den Ursprüngen ihrer Entstehung.
    Die Pak waren Eingeborene einer Welt im galaktischen Kern. Ihr Leben verlief in drei Phasen: Kindheit, Fruchtbarkeit, Beschützer. Die Erwachsenen oder Fortpflanzungsfähigen waren gerade intelligent genug, um eine Keule schwingen oder einen Stein werfen zu können.
    In mittleren Jahren, wenn sie dieses Alter überhaupt erreichten, entwickelte sich bei den Pak-Fortpflanzungsfähigen ein Zwang, von einer Pflanze zu essen, die Lebensbaum genannt wurde. Ein symbiotischer Virus in dieser Pflanze löste eine Verwandlung aus. Der fortpflanzungsfähige Pak verlor seine Geschlechtsorgane und Zähne. Sein Schädel und sein Gehirn dehnten sich aus. Lippen und Gaumen vereinigten sich zu einem harten, stumpfen Schnabel. Seine Haut wurde faltig und erhielt eine schuppenartige Konsistenz. Seine Gelenke vergrößerten sich erheblich, so daß die Glieder mit größerer Muskelkraft bewegt werden konnten. Damit nahm auch ihre Stärke zu. In den Lenden entwickelte sich ein Herz mit zwei Kammern.
    Phssthpok folgte den Spuren eines Pak-Kolonialschiffes, das die Erde vor mehr als zwei Millionen Jahren erreicht hatte.
    Die Pak befanden sich in einem konstanten Kriegszustand. Kolonien, die auf Welten in der Nähe des galaktischen Kerns errichtet worden waren, wurden alsbald von einer neuen Welle von Raumschiffen überrannt. Das mag der Grund gewesen sein, daß dieses Kolonialschiff sich so weit vom galaktischen Kern entfernt hatte.
    Diese Kolonie war groß, hervorragend ausgerüstet und von Wesen regiert worden, die viel zäher und intelligenter waren als die Menschen. Trotzdem war diese Kolonie gescheitert. Der Lebensbaum entwickelte sich zwar in irdischer Erde, aber nicht der Virus. Und so waren die Protektoren ausgestorben und hinterließen eine verlorene Schar von Pak-Zeugungsfähigen, die nun für sich selbst sorgen mußten, und hinterließen auch Dokumente von einem Notschrei, der dreißigtausend Lichtjahre die Galaxis durchquerte, bis er auf der Heimatwelt der Pak aufgefangen wurde.
    Phssthpok entdeckte diese Dokumente von dem Notschrei in einer uralten Pak-Bibliothek. Und Phssthpok durchquerte nun dreißigtausend Lichtjahre lang das Universum, ganz allein in einem Raumschiff, das langsamer war als das Licht, um das Planetensystem Sol zu suchen. Die geistigen und materiellen Mittel, die ihm den Bau seines Raumschiffes und die Ausrüstung seiner Expedition ermöglichten, gehörten zu der Beute eines Kriegszuges. Seine Ladeduchten waren mit den Wurzeln und Samenkapseln des Lebensbaumes vollgestopft, und außerdem fand man Säcke voller Thalliumoxyd. Die Entdeckung dieses ungewöhnlichen, dem Erdreich beizugebenden Düngemittels verdankte er seiner eigenen Forschung.
    Dabei mochte es ihm auch geschwant haben, daß die fortpflanzungsfähigen Paks sich inzwischen durch Mutation erheblich verändert harten.
    Bei den

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