Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Hinterster?«
    »Ich will sie wieder aus dem Vakuum vor der Ringweltschale zurückholen und in das Ringmagnetensystem eingliedern.«
    »Tun Sie das. Verfügt die Sonde über Tiefenradar?«
    »Ja, aber der Sender ist nicht besonders stark.«
    »Führen Sie eine Tiefenradar-Erkundung der Schüttberge durch. Die Schüttberge sind. ich vermute, sie liegen zwanzig- bis dreißigtausend Meilen auseinander. Also müssen wir mit ungefähr fünfzigtausend Schüttbergen an den Ringmauern beider Halbkreise rechnen. Eine Handvoll davon könnte sich vortrefflich als Versteck für das Reparaturzentrum eignen.«
    »Aber warum sollte man denn das Reparaturzentrum verstecken?«
    Chmeee machte ein unhöfliches Geräusch. »Was wäre, wenn die Untertanen revoltierten? Was geschähe bei einer Invasion? Selbstverständlich ist das Reparaturzentrum versteckt und befestigt dazu. Lassen Sie jeden Schüttberg genau untersuchen.«
    »Schön. Ich werde die Ringmauer an Steuerbord eine Ringwelt-Umdrehung lang von der Sonde beobachten lassen.«
    »Aber vergessen Sie dann die andere Seite der Mauer nicht.«
    Louis sagte: »Und halten Sie die Kameras eingeschaltet. Wir suchen immer noch nach den Steuerdüsen. obgleich mir inzwischen Bedenken gekommen sind, daß sie auch noch andere Möglichkeiten einer Orbit-Korrektur realisiert haben könnten.«
    Der Hinterste schaltete sich wieder ab. Louis wandte sich dem Panoramafenster zu. Er hatte etwas bemerkt, das ihn von dem Gespräch mit dem Hintersten erheblich ablenkte: ein blasser Faden, der sich am Rande des Sumpfgebietes befand, viel zu gerade für einen Fluß. Nun sah er auch zwei kaum noch wahrnehmbare Punkte, die sich auf diesem Faden bewegten. »Ich denke, das müßten wir uns etwas näher anschauen. Wir müssen mit dem Landungsboot bis auf Baumwipfelhöhe hinuntergehen.«
     
    Es war eine Straße. Aus einer Höhe von dreißig Metern sah der Belag etwas grob und steinig aus. Offenbar hatte man das Zeug auf die Trasse gegossen. Louis sagte: »Vermutlich ein Werk der Maschinen-Leute. Sollen wir diese Fahrzeuge dort unten verfolgen?«
    »Warten wir noch damit, bis wir etwas näher an die schwebende Stadt herangekommen sind.«
    Eine so günstige Gelegenheit auszulassen, war unklug. Trotzdem widersprach der Kzin nicht. Die Erregung des Tigerwesens war so stark, daß man sie förmlich riechen konnte.
    Die Straße vermied die tief gelegenen, sumpfigen Bereiche. Sie schien in gutem Zustand zu sein. Chmeee folgte ihr auf einer Höhe von dreißig Metern mit stark gedrosselter Geschwindigkeit.
    Sie kamen an einer Handvoll Gebäude vorbei, deren größtes eine chemische Fabrik zu sein schien. Ein paarmal beobachteten sie kastenartige Fahrzeuge, die unter ihnen die Straße passierten. Sie selbst wurden nur ein einziges Mal entdeckt. Ein Kastenwagen hielt plötzlich an, menschenähnliche Gestalten kamen zum Vorschein, rannten im Kreis herum und richteten stockähnliche Gebilde auf das Landungsboot. Einen Moment später waren sie nicht mehr zu sehen.
    Da waren auch große blasse Gestalten im morastigen Dschungel. Das konnten keine von Gletschern zugeschliffene Findlingsblöcke sein. Nicht hier auf dieser Kunstwelt. Louis überlegte sich, ob es sich bei diesen blassen Gebilden um Riesenpilze handeln könne. Doch diese Überlegungen hörten kurzschlußartig auf, als er eines dieser Gebilde sich bewegen sah. Er versuchte, den Kzin auf das Wesen aufmerksam zu machen. Doch Chmeee ignorierte ihn.
    Die Straße schwang in weitem Bogen nach antispinnwärts, als sie sich einer Bergkette näherten. Louis sah, daß die Straßenbauer darauf verzichtet hatten, sich eine ideale Trasse über das Gebirge zu suchen. Die Straße folgte dem Bergrücken, bis er von einer tiefen Kerbe durchbrochen wurde. Nachdem sich die Straße dort hindurchgefädelt hatte, kehrte sie in weitem Bogen wieder bis zum Rand des Sumpfwaldes zurück, Chmeee schwenkte jedoch mit dem Landungsboot nach links und beschleunigte. Das Raumschiff raste an der Backbordseite des Gebirgszuges entlang, einen langen Kometenschweif hinter sich herziehend. Dann ließ der Kzin plötzlich das Landungsboot rotieren, bremste und setzte es am Fuß der Granitsteilwand auf den Boden.
    »Gehen wir hinaus und vertreten wir uns die Beine«, sagte er.
    Der Scrith-Kern des Berges schirmte sie gegen die Radiowellen ab, so daß der Hinterste sie nicht belauschen konnte. Trotzdem fühlten sie sich nur vor einem Lauschangriff sicher, wenn sie das Landungsboot verließen. Louis folgte

Weitere Kostenlose Bücher