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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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ich dich jetzt bringen?«
    »Zu unserem Lager. Ich denke, ich werde ein paar Frauen mitnehmen müssen, ehe ich das andere Seeufer erkunde.«
    »Wir können es sofort erkunden.«
    Der König der Riesen lachte. »Vielen Dank, Louis; aber meine Krieger werden in einer schrecklichen Laune sein, wenn sie ins Lager zurückkommen. Nackt, hungrig und besiegt. Ich sollte ihrer Stimmung schon ein wenig aufhelfen, indem ich sie ein paar Tage lang allein lasse. Ich bin kein Gott. Ein Held kann sich nur auf seine Gefolgsleute verlassen, wenn sie mit seiner Herrschaft zufrieden sind. Er kann nicht zu jeder wachen Stunde seine Stellung mit dem Schwert verteidigen.«

II. Teil
13. Ursprünge
    Das Landungsboot flog knapp unter Mach 1 auf einer Höhe von fünf Meilen.
    Dreizehntausend Meilen waren für das kleine Raumschiff keine Affäre. Louis' Vorsicht machte den Kzin ganz hippelig: »In zwei Stunden könnten wir aus der Stratosphäre auf die fliegende Stadt hinunterstoßen oder uns von unten nach oben pirschen! Sogar in einer Stunde, ohne daß unsere Bequemlichkeit darunter leiden müßte!«
    »Sicher. Wir kämen vom Himmel herunter wie eine Sternschnuppe, zögen den glühenden Schweif unseres Fusionsantriebes hinter uns her. Hast du vergessen, wie wir Halrloprillalars fliegendes Gefängnis erreichten? Mit dem Kopf nach unten und einem Kurzschluß im Motor unserer Flugräder?«
    Chmeees Schwanz peitschte die Rückenlehne seines Copiloten-Sitzes. Er erinnerte sich nur zu gut daran.
    »Wir wollen uns diesmal nicht mit irgendeiner alten Maschine verdächtig machen. Die Superleiter-Bakterienplage scheint ein paar von diesen Dingern verschont zu haben.«
    Die Grasebene wurde von Kulturland abgelöst und dann von einem sumpfigen Dschungel. Das senkrechte Sonnenlicht spiegelte sich im Wasser unter blühenden Bäumen.
    Louis fühlte sich großartig. Er hatte nicht einsehen wollen, daß sein Krieg mit dem Sonnenblumenfeld ein vergebliches Bemühen sei.Und er hatte sich nicht umsonst gegen das scheinbar Unlösbare aufgelehnt. Er hatte sich energisch in diese Aufgabe hineingekniet. Er hatte mit Intelligenz und den Werkzeugen, die ihm zur Verfügung standen, ein schwieriges Problem gemeistert.
    Das Sumpfland schien kein Ende zu nehmen. Einmal machte Chmeee Louis auf eine kleine Stadt aufmerksam. Sie war nicht leicht auszumachen, da die Gebäude fast im Wasser ertranken und Lianen und Buschwerk die Mauern von oben zu erdrücken versuchten. Die Häuser hatten einen seltsamen Baustil. Jede Mauer und jedes Dach, sogar die Türen, waren nach außen gewölbt, so daß die Straßen von dieser Kropfarchitektur arg eingeengt wurden. Diese Stadt konnte unmöglich von Halrloprillalars Artgenossen erbaut sein.
    Als die Sonne genau zwischen zwei Schattenblenden stand, hatte das Landungsboot mehr Meilen zurückgelegt, als Ginjerofer oder der König der Riesen ihr ganzes Leben lang wandern würden. Wie dumm von mir, dachte Louis, diese Wilden nach der Stadt zu fragen. Sie waren so weit von der schwebenden Metropole entfernt wie nur irgend zwei Punkte auf der Erde.
    Der Hinterste meldete sich.
    Heute war seine Mähne ein schimmernder Regenbogen, streifenweise in den Grundfarben des Spektrums getönt. Hinter ihm flitzten Puppetiers auf langen Reihen von Transportscheiben dahin, drängten sich vor Schaufenstern, stießen mit den Hälsen aneinander, ohne sich dafür zu entschuldigen oder gar deswegen aufzuregen. Nein, sie waren eingehüllt von einer Wolke harmonischer Melodien, in denen sich vor allem Flöten und Klarinetten hervortaten: Puppetier-Sprache. Der Hinterste fragte: »Was haben Sie inzwischen erfahren?«
    »Sehr wenig«, erwiderte Chmeee. »Wir haben Zeit vergeudet. Tatsächlich hatte vor siebzehn Falans eine große Sonneneruption stattgefunden - ungefähr vor dreieinhalb Jahren, um es in unsere Zeitbegriffe zu übersetzen - aber soweit waren wir mit unseren Vermutungen ja auch schon gekommen. Die Sonnenblenden schlossen sich, um die Ringwelt vor gefährlicher Strahlung zu schützen. Das Sonnenblenden-Leitsystem muß unabhängig von der Ringwelt operieren.«
    »Das deduzierten wir ebenfalls schon. Was noch?«
    »Louis' hypothetisches Reparaturzentrum ist zweifellos nicht mehr in Betrieb. Der Sumpf, den wir gerade überfliegen, war nicht von den Architekten geplant. Wahrscheinlich hat ein größerer Fluß so viel Land angeschwemmt, daß er damit den Abfluß eines Meeres blockierte. Wir entdeckten eine Vielzahl von Hominiden, teils mit Intelligenz

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