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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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diese Welt verloren.«
    Das entsprach Wohl ziemlich genau den Tatsachen. Es gab solare Elektrizitätswerke auf den Sonnenblenden, und diese strahlten die Energie hinunter auf die Kollektoren auf der Ringwelt. Selbstverständlich benützten diese Kollektoren Superleiter-Kabel, und selbstverständlich waren sie deswegen längst außer Betrieb.
    »Nun denn. Wenn du einen ganz dünnen Draht an der richtigen Stelle in mein Gehirn steckst - was ich getan habe - dann kann ein winziger elektrischer Strom die Nerven der Lustempfindungen erregen.«
    »Wie fühlt man sich dann?«
    »Als wäre man betrunken, aber ohne Kater oder unangenehme Nebenerscheinungen der Trunkenheit. Wie Rishathra oder eine echte Liebespaarung, ohne daß man jemand anderen lieben muß außer sich selbst. Und ohne, daß man aufhören muß. Aber ich hörte auf.« »Warum?«
    »Ein fremdes Wesen nahm meine elektrische Kraftquelle in Besitz. Er wollte mir Befehle erteilen. Aber schon vor diesem Eingriff in meine Privatsphäre schämte ich mich meiner Wollustgefühle.«
    »Die Städtebauer hatten nie elektrische Drähte in ihren Köpfen. Wir härten sie gefunden, als wir die verfallenen Städte durchsuchten. Welches Volk praktiziert so etwas?« fragte sie. Dann rollte sie sich von ihm weg und starrte ihn entsetzt an.
    Es war die Sünde, die er am meisten bereute: daß er nie den Mund halten konnte. »Es tut mir leid.«
    »Du sagtest, Streifen von diesem Tuch würden - was ist das für ein Tuch?«
    »Es leitet elektrische Ströme und magnetische Felder ohne Energieverlust. Wir nennen es Superleiter.«
    »Ja, das war es, was den Städtebauern verlorenging. Ihr. der Superleiter verfaulte. Und auch dein Tuch wird verfaulen, nicht wahr? Wie lange wird es sich halten können?«
    »Nein. Es ist von anderer Art.«
    Sie schrie ihn wieder an: »Woher weißt du denn das, Louis Wu?«
    »Der Hinterste sagte es mir. Der Hinterste ist ein fremdes Wesen, das uns gegen unseren Willen hierherbrachte. Er ließ uns hier zurück ohne ein Mittel, wieder nach Hause zurückkehren zu können.«
    »Dieser Hinterste - er nahm dich zum Sklaven?«
    »Er versuchte es. Aber die Menschen und die Kzinti eignen sich nicht für die Sklaverei.«
    »Kann man sich auf sein Wort verlassen?«
    Louis schnitt eine Grimasse. »Nein. Aber er brachte den Superleiter-Stoff und den Superleiter-Draht mit seinem Raumschiff hierher, als er von seiner Welt flüchtete. Er hatte keine Zeit, es selbst herzustellen. Er mußte gewußt haben, wo es aufbewahrt wurde. Vermutlich in einer Lagerhalle. Wie auch die anderen Dinge, die er hierher brachte - zum Beispiel die Transportscheiben. All diese Gegenstände mußten längst für ihn bereitliegen.« Und sofort wußte er, daß irgend etwas nicht in Ordnung war; aber es dauerte einen Moment, bis er begriff, was es war.
    Der Übersetzer hatte zu früh mit dem Reden aufgehört.
    Dann sprach er mit einer anderen Stimme: »Louis, ist es klug, alle diese Dinge zu erzählen?«
    »Zum Teil hat sie sie bereits erraten«, entgegnete Louis. »Sie wollte schon mich für den Fall der Städte verantwortlich machen. Gib mir meinen Übersetzer zurück.«
    »Wie könnte ich so einen häßlichen Verdacht schweigend übergehen? Warum sollte mein Volk etwas so Boshaftes tun?«
    »Verdacht? Du Hundesohn.« Vala kniete vor ihm und betrachtete ihn mit großen Augen, während er offenbar sinnloses Zeug mit sich selbst redete. Sie konnte die Stimme des Hintersten nicht in ihren Ohrstöpseln hören. Louis sagte: »Sie haben dich als Hintersten abgesetzt, und du bist von deiner Welt geflüchtet. Du rafftest zusammen, was du konntest, und flüchtetest damit ins Weltall. Mit Transportscheiben, Superleitern und einem Raumschiff. Die Transportscheiben konntest du dir leicht beschaffen. Diese Dinger stellt ihr vermutlich auf eurer Welt zu Millionen her. Aber wo lag das Superleiter-Tuch, daß du nur zugreifen mußtest? Und woher wußtest du, daß es nicht auf der Ringwelt verrotten würde?«
    »Louis, warum sollten wir so etwas Boshaftes tun?«
    »Um euch Vorteile beim Handel zu verschaffen. Gib mir meinen Übersetzer zurück!«
    Valavirgillin stand auf. Sie zog den Kochtopf vom Feuer, rührte darin um, kostete. Sie ging zum Kastenwagen und kam mit zwei Schalen aus Holz zurück, die sie mit einer hölzernen Schöpfkelle füllte.
    Louis wartete bang auf eine Reaktion. Der Hinterste konnte ihm jetzt auch den Computer, mit dem sein Übersetzer arbeitete, abschalten. Louis tat sich schwer mit

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