Die Ringwelt-Ingenieure
mit deinem Wagen so weit mitnehmen, wie sich das mit deinen eigenen Pflichten vereinbaren läßt. Ich würde sagen, du nimmst mich mindestens bis - ja - bis zum Umkehr der Flüsse mit. Du wirst die Artefakten als mein Eigentum betrachten. Du wirst weder sie noch mich den Behörden übergeben. Du wirst mir nach bestem Wissen und Gewissen helfen, daß ich die fliegende Stadt betreten kann.«
»Und was bietest du mir als Gegenleistung?«
Moment mal - war diese Frau ihm nicht vollkommen ausgeliefert? Nun, wenn schon. »Ich werde herauszufinden versuchen, ob ich die Ringwelt retten kann«, sagte er, und dabei stellte er mit leichter Verwunderung fest, daß das sein innigster Wunsch war. »Wenn ich es kann, werde ich es tun, ganz gleich, was es kostet. Wenn ich überzeugt bin daß die Ringwelt nicht gerettet werden kann, werde ich versuchen, mich zu retten und dich, falls das möglich ist.«
Sie stand auf. »Das ist ein Versprechen, das überhaupt keine Bedeutung hat. Du bietest mir deine Verrücktheit an, als hätte sie einen Wert!«
»Vala, hast du noch nie mit Verrückten zu tun gehabt?« erwiderte Louis belustigt.
»Ich habe bisher nicht einmal mit vernünftigen fremden Wesen verhandelt! Schließlich bin ich immer noch Studentin an der Handelsschule!«
»Beruhige dich. Was kann ich dir noch anbieten? Wissen? Meine Kenntnisse teile ich freiwillig mit dir. Ich weiß, weshalb die Maschinen der Städtebauer versagten und wüßte auch ein Heilmittel dagegen.« Er durfte wohl von der gesicherten Erkenntnis ausgehen, daß die Städtebauer zu Halrloprillalars Gattung gehörten.
»Noch mehr Verrücktheiten?«
»Darüber mußt du dir schon dein eigenes Urteil bilden. Und. ich kann dir mein Fluggeschirr und meine Brille überlassen, wenn ich meinen Auftrag erfüllt habe.«
»Und wann sollte das sein?«
»Ich könnte sie entbehren, wenn und sobald mein Begleiter zu mir zurückkehrt.« Das Landungsboot war noch mit einem Fluggeschirr und einer Schutzbrille ausgerüstet, die eigentlich für Halrloprillalar gedacht waren. »Oder du kannst beides haben, falls ich sterbe. Ich könnte dir sofort die Hälfte meines Tuchvorrates geben. Mit Streifen von diesem Tuch könntest du die Maschinen der Städtebauer reparieren, die vor langer Zeit ihren Geist aufgegeben haben.«
Vala dachte über seine Worte nach. »Ich wünschte nur, ich hätte ein größeres mechanisches Geschick. Nun, dann erkläre ich mich mit allen deinen Forderungen einverstanden.«
»Und ich mit deinen.«
Sie begann, ihre Kleider und ihren Schmuck abzulegen. Langsam, offensichtlich kokett. bis Louis sah, was sie wirklich tat: sie legte alles ab, was man als Waffe benützen konnte. Er wartete, bis sie ganz nackt vor ihm stand, und imitierte sie dann, legte zuerst den Laser beiseite, die Schutzbrille und den Schutzpanzer. Selbst seine Uhr entfernte er vom linken Handgelenk.
Dann liebten sie sich. Aber es war nicht das Wahre. Die brünstige Tollheit der vergangenen Nacht war mit den Vampiren gestorben. Sie fragte ihn nach seiner bevorzugten Technik, beharrte sogar darauf, und er wählte die Missionars-Stellung. Es war zu sehr eine Formsache. Vielleicht war es auch so gemeint. Danach, als sie wieder im Kochtopf rührte, achtete er darauf, daß sie nicht zwischen ihn und seine Waffen geriet. Die Situation war alles andere als entspannt.
Sie kam wieder zu ihm zurück, und er erklärte, daß seine Rasse den Liebesakt öfter vollziehen konnte als einmal.
Er saß mit gegrätschten Beinen auf der Erde, Vala auf dem Schoß. Ihre Beine waren um seine Hüften geschlungen. Sie streichelten sich gegenseitig, erregten sich, lernten wieder den anderen kennen. Sie liebte es, wenn er ihr den Rücken kratzte. Ihr Rücken war sehr muskulös, ihr Oberkörper breiter als seiner. Ein Haarstreifen lief über das Rückgrat bis zum Popo. Sie hatte eine vorzügliche Kontrolle über ihre Scheidenmuskeln. Der Flaumkranz auf ihrem Kinn war sehr weich, dünn wie Seide.
Louis Wu hatte eine Plastikscheibe unter dem Haar auf der Scheitelkrone.
Dann lagen sie sich in den Armen, und sie wartete.
»Selbst wenn ihr nicht über Elektrizität verfügt, mußt du darüber Bescheid wissen«, sagte Louis. »Die Städtebauer benützten Elektrizität, um damit ihre Maschinen anzutreiben.«
»Ja. Wir können mit der Strömung eines Flusses Elektrizität erzeugen. In unseren Sagen heißt es, daß ein unbegrenzter Strom von Elektrizität aus dem Himmel herunterkam, ehe die Städtebauer die Macht über
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