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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Brust, fanden die Kontrolleinrichtungen des Fluggeschirrs, drehten den Hebeknopf hart nach links. Das Fluggeschirr reagierte ebenfalls mit voller Kraft, schwang ihn herum, daß die Füße wieder nach unten zeigten. Louis versuchte, den Nebel aus seinem Kopf zu verdrängen. Er sah nach oben. Durch eine Lücke in der Dunkelheit entdeckte er die Korona der Sonne hinter einer Schattenblende; er sah harte Dunkelheit rasch auf ihn zukommen, um ihn zu vernichten. Er drehte wieder den Hebeknopf, um seinen rasenden Aufstieg zu verzögern.
    Alles wieder in Ordnung.
    Sein Magen rebellierte, und in seinem Kopf drehte sich ein Karussell. Er brauchte Zeit, um nachzudenken. Offensichtlich hatte er den falschen Einstieg in der Stadt gewählt. Aber wenn der Wächter ihn vom Bürgersteig gerollt hatte. Louis klopfte seine Taschen ab. Alles war noch da. Warum hatte der Wächter, ihn nicht zuerst beraubt?
    Louis erinnerte sich auch vage an die Antwort auf seine Frage: er hatte ihn angesprungen, den Wächter verfehlt und sich dann überschlagen. Dann war er mitten im Sturz ohnmächtig geworden. Das ließ die Angelegenheit in einem anderen Licht erscheinen. Vielleicht wäre es besser gewesen, noch zu warten. Doch dafür war es jetzt zu spät.
    Er mußte einen anderen Zugang zur Stadt wählen.
    Er schwamm unter der Stadt hindurch zur Gemeindegrenze. Sie war nicht zu weit entfernt. Aber am Rande der Stadt waren viel zu viele Lichter. Im Mittelpunkt entdeckte er einen Doppelkegel, in dem überhaupt keine Lichter brannten. Die untere Spitze war grob: eine Tiefgarage mit einer Rampe aus gegossenem Stein. Louis schwebte die Rampe hinauf.
    Er stellte den Restlichtverstärker in seiner Schutzbrille ein. Zu peinlich, daß er das nicht schon früher getan hatte. Hatte der Schlag gegen den Kopf sein Denkvermögen beeinträchtigt?
    Prills Artgenossen, die Städtebauer, hatten Flugräder besessen, erinnerte er sich. Aber hier vermochte er keinen Wagen oder Krad zu entdecken. Er sah nur ein paar verrostete Metallschienen auf dem Boden und einen primitiven Stuhl ohne Armlehnen am anderen Ende. Und eine Art von Chorgestühl: drei Reihen von übereinander angeordneten Bänken zu beiden Seiten der Schienen. Das Holz war grau verwittert, das Metall zerbröckelte zu Rost.
    Er mußte den Sessel näher untersuchen, ehe er begriff. Er war so gebaut, daß er die Schienen hinunterrollen und am Ende nach vorn kippen konnte. Louis hatte eine Hinrichtungskammer entdeckt - für eine Hinrichtung, zu der Zuschauer gehörten.
    Würde er darüber einen Gerichtssaal finden? Und ein Gefängnis? Louis hatte bereits beschlossen, sein Glück woanders zu versuchen, als eine frostige Stimme ihn aus dem Dunklen ansprach - in einer Sprache, die er seit dreiundzwanzig Jahren nicht mehr gehört hatte: »Eindringling, zeige deinen Arm. Bewege dich ganz langsam.«
    Wieder sagte Louis: »Ich kann eure Wasserkondensierer reparieren«, und diesmal hörte er seinen Übersetzer in der Sprache von Halrloprillalar reden. Er mußte bereits diesen Satz im Computerspeicher vorbereitet haben.
    Der andere stand unter einer Tür am Kopfende einer Treppe. Er hatte ungefähr die Größe von Louis, und seine Augen glühten im Dunklen. Er trug eine Waffe, wie sie Valavirgillin getragen hatte. »Dein Arm ist ohne Markierung. Wie bist du hierhergekommen? Du mußt geflogen sein.«
    »Ja.«
    »Beeindruckend. Ist das eine Waffe?« Er mußte den Handscheinwerfer-Laser meinen.
    »Ja. Du siehst sehr gut im Dunklen. Was bist du?«
    »Ich bin Mär Korssil, eine Frau von den Nachtjägern. Lege deine Waffe auf den Boden.«
    »Nein.«
    »Ich töte dich nur ungern. Deine Behauptung mag wahr sein.«
    »Das ist sie.«
    »Ich möchte auch nicht gerne meinen Meister wecken, und ich werde dich nicht durch diese Tür gehen lassen. Lege deine Waffe auf den Boden.«
    »Nein. Ich bin schon einmal heute nacht angegriffen worden. Kannst du nicht diese Tür versperren so daß keiner von uns sie öffnen kann?«
    Mär Korssil warf etwas durch die Tür; es klirrte, als es auf den Boden prallte. Sie schloß die Tür hinter sich. »Fliege für mich«, sagte sie. Ihre Stimme war immer noch ein barscher Baß.
    Louis erhob sich zwei Meter über den Boden und ließ sich dann wieder auf den gegossenen Stein nieder.
    »Eindrucksvoll.« Mär Korssil kam die Treppe herunter, die Waffe schußbereit an der Schulter. »Wir haben viel Zeit, können uns unterhalten bis zum Morgengrauen, wenn man uns hier entdeckt. Was bietest du mir, und was

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