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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Dahinter war eine Grube.
    Dünger häufte sich hinter der Grube, so daß man das Gelände dahinter nicht mehr zu überschauen vermochte. Aus einem Rohr ergoß sich Jauche in die Grube. Louis blickte an dem Rohr entlang nach oben. Es verlor sich am schwarzen, von hellen Flecken durchbrochenen Himmel.
    Das Koboldweibchen beugte sich zu ihm und sprach so laut in sein Ohr, daß Louis zusammenzuckte. Sie verwendete die Sprache der Maschinen-Leute: »Was würde der König der Riesen wohl dazu sagen, wenn er wüßte, daß Louis und Wu eine Person sind?«
    Louis starrte das Koboldweibchen an.
    »Bist du stumm ohne dein kleines Kästchen? Keine Angst. Wir stehen dir zu Diensten.«
    Das Koboldmännchen sprach inzwischen mit Valavirgillin. Sie nickte. Sie gingen weiter den Pfad hinunter. Louis und das Weibchen folgten ihnen um ein breites Beet mit weißen Pilzen herum, das auf einer schrägen Platte aus Schiefer angelegt war.
    Vala schien sehr nervös. Vielleicht irritierte sie der Gestank. Louis wurde er allmählich unerträglich. »Kyeref sagte mir, das wäre ganz frischer Dünger. Erst in einem Falan ist er reif genug, und dann wird das Rohr über eine andere Grube geschoben und der Mist auf die Beete verteilt. Bis dahin kommt niemand hierher zu der Jauchegrube.«
    Sie nahm den Tornister von Louis' Schulter und kippte ihn aus. Louis bückte sich nach dem Übersetzer (die Ohren des Kobolds richteten sich sofort auf, als sich seine Hand dem Scheinwerfer-Laser näherte). Er schaltete auf größere Lautstärke und fragte: »Wieviel weiß das Volk der Nacht?«
    »Mehr, als wir ahnten.« Vala sah so aus, als wollte sie ihm noch mehr verraten; aber sie tat es nicht.
    Das Koboldmännchen antwortete an ihrer Stelle: »Die Welt ist zum Flammentod verurteilt. Der Untergang wird in nicht zu weiter Ferne stattfinden. Nur Louis Wu kann uns noch vor der Vernichtung retten.« Der Kobold lächelte und zeigte eine breite Fülle weißer dolchartiger Zähne. Sein Atem erinnerte an einen Basilisken.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du das ironisch gemeint hast«, sagte Louis. »Glaubst du auch an deine Worte?«
    »Seltsame Ereignisse vermögen in dem geistig Verwirrten die Gabe der Prophezeiung zu erkennen. Wir wissen, daß du Werkzeuge bei dir trägst, die nirgends sonst bekannt sind. Auch deine Rasse ist hier unbekannt. Aber diese Welt ist groß, und wir kennen nicht alle Rassen, die auf ihr leben. Dein behaarter Freund ist noch viel seltsamer als du.«
    »Aber das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Rette uns! Wir werden es nicht wagen, dein Handeln zu stören.« Der Kobold sah jetzt viel ernster aus, obwohl seine Lippen beim Sprechen immer noch nicht zusammenkamen. (Dazu gehörte wohl eine bewußte Anstrengung. Diese großen spitzen Zähne.) »Und weshalb sollte es uns stören, wenn du ein Verrückter bist? Die Tätigkeiten anderer Rassen stören nur sehr selten unsere Kreise. Und am Ende gehören sie uns alle.«
    »Ich frage mich, ob ihr nicht die wirklichen Herrscher dieser Welt seid.« Louis sagte das aus diplomatischer Höflichkeit und überlegte dann voll Unbehagen, ob er damit nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    Das Weibchen antwortete: »Viele Rassen mögen den Anspruch erheben, diese Welt zu beherrschen oder wenigstens einen Teil von ihr. Wollten wir etwa die Baumwipfel der Hängenden Leute beanspruchen? Oder die luftlosen Höhen der Schüttberg-Leute? Und welche Rasse möchte wohl unser Territorium beanspruchen?« Sie lachte ihn jetzt aus. Das war sicher.
    Louis sagte: »Irgenwo auf dieser Welt muß es ein Reparaturzentrum geben. Wißt ihr etwas darüber?«
    »Du hast zweifellos recht«, erwiderte das Männchen. »Aber wir wissen nicht, wo es sich befinden könnte.«
    »Was wißt ihr von der Ringmauer? Und den Großen Ozeanen?«
    »Hier gibt es zu viele Meere. Ich weiß nicht, von welchem du sprichst. Aber auf der Ringmauer herrschte große Unruhe, ehe sich die großen Flammen zum erstenmal zeigten.«
    »Tatsächlich? Was für eine Art von Unruhe?«
    »Viele Geräte, die man zum Heben benötigt, wurden noch über dem Reich der Schüttberg-Leute aufgebaut. Städtebauer und Leute von den Schüttbergen waren in großer Anzahl an dieser Bautätigkeit beteiligt. Auch viele andere Rassen, jedoch in geringerer Zahl. Sie kletterten bis zum obersten Rand der Welt hinauf. Vielleicht vermagst du uns die Bedeutung dieser Tätigkeit zu verraten.«
    Louis war tief beeindruckt: »Tanj, das müssen die Leute gewesen sein.« die die Steuerdüsen

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