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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verlangst du?«
    »War meine Vermutung richtig, daß euer Wasserkondensierer nicht mehr arbeitet? Versagte er nicht mit dem Fall der Städte?«
    »Meines Wissens nach hat er nie funktioniert. Wer bist du?«
    »Ich bin Louis Wu. Männlich. Nenne meine Rasse >das Volk der Sterne<. Ich komme von dem Universum außerhalb dieser Welt, von einem Stern, der viel zu klein ist, als das du ihn sehen könntest. Ich habe etwas bei mir, mit dem ich wenigstens einen Teil der Wasserkondensierer in dieser Stadt reparieren kann. Und ich habe noch mehr von diesem Material versteckt. Vielleicht kann ich euch auch ein besseres Licht verschaffen.«
    Mär Korssil betrachtete ihn mit blauen Augen, die so groß waren wie seine Schutzbrille. Sie hatte schrecklich lange Krallen an ihren Fingern und Eckzähne wie eine Axtschneide. Was war sie? Ein Nagerjagender Fleischfresser? Sie sagte: »Wenn du unsere Maschinen reparieren kannst, ist das gut. Was das Reparieren der Maschinen anderer Gebäude betrifft, so muß das erst mein Meister entscheiden. Was verlangst du von uns?«
    »Wissen. Sehr viel Wissen. Zutritt zu allen Einrichtungen aufgestauten Wissens in dieser Stadt - zu Karten, Büchern, Geschichten, Gerüchten.«
    »Erwarte nicht von uns, daß wir dich zur Bibliothek schicken. Wenn deine Behauptung der Wahrheit entspricht, bist du dafür zu kostbar. Unser Gebäude ist nicht sehr reich, aber wir können Wissen von der Bibliothek kaufen, wenn du ganz spezielle Wünsche an sie richtest.«
    Louis wurde es klar: Die fliegende Stadt war genausowenig eine Gemeinde wie das Griechenland zur Zeit von Perikles eine Nation gewesen war. Jedes Gebäude war eine unabhängige Einheit, und er befand sich im falschen Gebäude. »In welchem Haus ist die Bibliothek untergebracht?« fragte er.
    »An der Grenze zwischen Backbord und spinnwärts - ein Kegel, der mit der Spitze nach unten zeigt. Warum fragst du mich danach?«
    Louis berührte den Schalter an seiner Brust, stieg in die Höhe und bewegte sich auf die Nacht vor der Rampe zu.
    Mär Korssil schoß. Louis stürzte zu Boden. Flammen züngelten über seiner Brust. Er schrie und riß sich das Fluggeschirr vom Leib. Die Kontrolleinrichtung des Fluggeschirrs brannte - eine rauchende gelbe Flamme mit blauweißen Blitzen in der Mitte.
    Louis zog den Laser und zielte damit auf Mär Korssil. Der Nachtjäger schien nicht auf seinen Laser zu achten. »Fordere mich nicht zum zweitenmal heraus«, sagte sie. »Bist du verwundet?«
    Diese Worte retteten ihr das Leben; aber Louis mußte etwas töten, um sie einzuschüchtern. »Laß die Waffe fallen, oder ich zerschneide dich in zwei Hälften«, sagte er, »so zum Beispiel.« Er fuhr mit dem Laserstrahl durch den Hinrichtungsstuhl; er flammte auf und zerfiel in zwei Teile.
    Mär Korssil bewegte sich nicht.
    »Ich wollte nur dieses Gebäude verlassen«, sagte Louis. »Jetzt bin ich hier gestrandet. Du mußt mich aus dem Gebäude lassen, oder ich werde es auf der ersten Rampe verlassen, auf die ich stoße. Laiß deine Waffe fallen, oder stirb!«
    Eine Frauenstimme sprach von der Treppe her: »Laß deine Waffe fallen, Mär Korssil.«
    Der Nachtjäger gehorchte.
    Die Frau kam jetzt die Treppe herunter. Sie war größer als Louis und so schlank wie er. Ihre Nase war winzig, ihre Lippen fast unsichtbar dünn. Ihr Kopf war kahl, aber üppiges weißes Haar fiel auf ihre Schulter hinunter und reichte bis zu einer Linie hinauf, die hinter ihren Ohren begann und über den Nacken verlief. Louis vermutete, daß das weiße Haar ein Zeichen fortgeschrittenen Alters war. Sie schien keine Angst vor ihm zu haben. Er fragte sie: »Herrschen Sie hier?«
    »Ich und mein registrierter Partner beherrschen dieses Gebäude. Ich bin Laliskareerlyar. Und du nennst dich Luweewu?«
    »So ähnlich.«
    Sie lächelte. »Da ist ein Guckloch. Mär Korssil gab mir aus der Garage ein Signal: ein ungewöhnlicher Vorgang. Ich kam, die Treppe herunter, um zu lauschen und zu beobachten. Es tut mir leid um dein Fluggerät. Es gibt in der ganzen Stadt kein solches Gerät mehr.«
    »Wenn ich Ihren Wasserkondensierer repariere, werden Sie mich dann wieder freilassen? Und ich brauche auch einen Rat.«
    »Betrachten wir mal deine Verhandlungsposition. Kannst du meinen Wachen widerstehen, die draußen warten?«
    Louis hatte sich schon damit abgefunden, daß er sich den Weg freischießen mußte. Er machte noch einen Versuch, auch diese Dame zur Vernunft zu bringen. Der Boden schien aus dem üblichen gegossenen

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