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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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den Tag ab. Mär Korssil, besorge uns ein Frühstück. Und schicke Whil mit Werkzeugen herauf. Dann leg dich zum Schlafen nieder.«
    Als Mär Korssil gehorsam wieder die Treppe hinuntertrottete, ließ sich die alte Frau mit gekreuzten Beinen auf einem uralten Teppich nieder. »Ich vermute, daß wir im Freien arbeiten müssen«, sagte sie. »Aber ich begreife nicht, warum du dich einer so großen Gefahr unterzogst. Du sagtest vorhin, um dein Wissen zu bereichern. Was willst du hier in der Stadt erfahren?«
    Es war nicht einfach, diese Frau zu belügen; aber vielleicht, hörte der Hinterste ihrem Gespräch zu. »Wissen Sie etwas von einer Maschine, mit der man einen Stoff in einen anderen verwandeln kann, zum Beispiel Luft in Lehm oder Blei in Gold?«
    Sie hörte interessiert zu. »Zauberer aus grauer Vorzeit sollen Glas in Diamanten verwandelt haben. Aber das sind natürlich Geschichten aus dem Märchenbuch für Kinder.«
    Soviel zu dem Thema Materieumwandler. »Und wie steht es mit dem Reparaturzentrum für diese Welt? Gibt es auch Märchen, die davon berichten? Die vielleicht sogar ihren Ort angeben?«
    Sie starrte ihn an. »Als ob diese Welt nichts anderes wäre als ein künstliches Gebilde, eine etwas größere Version dieser Stadt?«
    Louis lachte.
    »Eine viel größere Version als diese Stadt. Viel, viel größer. Gibt es so ein Reparaturzentrum?«
    »Nein.«
    »Und wie steht es mit dem Unsterblichkeits-Elixier? Ich weiß, daß es dieses Elixier gibt. Halrloprillalar hatte eine Flasche davon.«
    »Natürlich gibt es so ein Elixier. Leider ist davon nichts mehr in dieser Stadt vorhanden. Ich wüßte auch nicht, wo man sonst danach suchen könnte. Diese Geschichte ist das Lieblingsthema von« .der Übersetzer benützte einen Begriff aus dem Interworld-Vokabular. »von Schwindlern und Betrügern.«
    »Weiß die Sage von dem Lebenselixier auch zu berichten, wo es ursprünglich herkam?«
    Eine junge Frau von der Rasse der Städtebauer kam keuchend die Treppe herauf und stellte zwischen ihnen ein flache Schale auf den Boden. Louis' Angst vor vergifteten Speisen verflüchtigte sich sofort. Das Zeug war lauwarm und erinnerte ihn an Haferbrei. Sie aßen zu zweit mit den Händen aus dieser einen Schüssel.
    »Das Lebenselixier kam von spinnwärts hierher in diese Stadt«, berichtete die alte Dame. »Aber ich weiß nicht, wie weit der Ursprung dieses Elixiers von hier entfernt ist. Ist das eines der Geheimnisse, weswegen du hierher in die Stadt gekommen bist?«
    »Eines von mehreren Geheimnissen. Die Aufklärung dieses Rätsels wäre für mich ein wertvoller Schatz.« Ganz bestimmt gab es noch Lebensbaum-Pflanzen im Reparaturzentrum, überlegte Louis. Ich frage mich nur, was sie mit dem Lebensbaum anfangen. Selbstverständlich würde kein menschliches Wesen sich gerne in einen Protektor verwandeln, nicht wahr? Aber es konnten menschenähnliche Wesen sein, - denen danach verlangte . - Nun, es war nicht das wichtigste Rätsel, das er aufzuklären versuchte.
    Whil war ein stämmiger Hominider mit einem Affengesicht, in ein Laken gewickelt, das seine ursprüngliche Farbe längst verloren hatte. Es sah jetzt aus wie ein aus den Fugen gegangener Regenbogen. Whil redete nicht viel. Seine Arme waren kurz und dick und sahen sehr kräftig aus. Er führte sie, die Werkzeugkiste unter dem Arm, die letzten paar Stufen zur Turmplattform hinauf. Draußen brach die Morgendämmerung herein.
    Sie befanden sich auf dem Rand eines Trichters, auf dem Dach des Kegels, der die obere Hälfte des Gebäudes bildete. Der Rand des abgestumpften Kegels war nur dreißig Zentimeter breit. Louis stockte der Atem in der Kehle. Ohne sein Fluggeschirr litt er an Höhenangst. Der Wind bauschte Whils Laken zu einer vielfarbigen Flagge auf.
    Laliskareerlyar fragte: »Nun? Kannst du den Wasserkondensator reparieren?«
    »Nicht von hier aus. Dort unten hinter der Trichterwand muß sich noch eine Maschine befinden.«
    Das war der Fall; aber die Maschine konnte man nicht so leicht erreichen. Da war ein Schneckengang, der nicht viel breiter war als Louis Wu. Whil kroch vor ihm her und öffnete Klappen und Schieber, auf die Louis Wu deutete.
    Der Kriechgang war so angelegt wie die Windungen eines Schneckengehäuses. Zweifellos führte er um die Maschine herum, die den Trichter umgab. Vermutlich sollte sich das Wasser auf der Oberfläche des Trichters niederschlagen. Aber wie funktionierte das Ding? Durch eine Kühlvorrichtung? Oder hatten sie etwas Raffinierteres

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