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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Gefahr gebracht, ohne darüber nachzudenken. Und er hatte sie dadurch verloren. Sie hatte das Dorf verlassen, ohne sich von ihm zu verabschieden, ihn nicht einmal mehr eines Blickes gewürdigt. Als habe sie ihn aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
    Wenn er ehrlich war, machte der Schlächter – nein, Ian, korrigierte er sich – den Eindruck eines geborenen Anführers, gestand er sich widerstrebend ein.
    Langsam drehte er sich um die eigene Achse und ließ den Blick über das Dorf gleiten. Er hatte vor sich hin gelebt, ohne zu merken, wie viel sich um ihn herum veränderte.
    Plötzlich stellte er fest, dass ihm alles fremd war. Er gehörte nicht mehr hierher. Aber er zögerte trotzdem, Gilmuir zu verlassen. Schließlich wäre es nicht einfach, ein neues Leben zu beginnen, wenn man schon so viele Jahre auf dem Buckel hatte, dass es bald Zeit wäre, sich aus
diesem
zu verabschieden.
    Aber er wollte nicht zurückbleiben.
    Entschlossen durchquerte er das Dorf und klopfte laut an die Tür von Peters Cottage.
    »Wer ist da?«, fragte Peter.
    »Die Engländer machen dir ihre Aufwartung«, sagte Hamish sarkastisch. »Wen erwartest du denn?«
    Die Tür flog auf, und Peter schaute ihn finster an. »Dora mit dem Essen. Sie hat mir versprochen, heute mal etwas anderes zu kochen als Rüben. Oder Mary, die mir etwas von ihrer stinkenden Salbe für mein Knie bringen wollte.
Dich
habe ich jedenfalls nicht erwartet.«
    »Die anderen sind alle gegangen«, berichtete Hamish.
    Peter war überrascht. »Schon?«
    »Wir sind als Einzige noch hier – und ich habe keine Lust, den Rest meiner Tage allein mit dir altem Narren zu verbringen.«
    »Warum stellst du dich nicht vor das Fort und spielst deinen Dudelsack?«, schlug Peter ihm vor. »Das würde den Rest deiner Tage verringern.«
    »Ich gehe mit den anderen«, sagte Hamish.
    »Du gehst mit?«, fragte Peter ungläubig.
    »Wenn du dich nicht beeilst, bleibst du als Einziger hier«, warnte Hamish ihn und gab ihm eines seiner Sprichwörter zurück: »Ein weiser Mann überdenkt seine Entscheidungen, nur ein Tor beharrt darauf.«
    »Also, ich will nicht als Einsiedler enden, mein Alter«, erklärte Peter und ging ins Haus. Hamish trat ein. Peter breitete ein Leintuch aus und häufte das Nötigste darauf.
    »Du würdest verrückt«, prophezeite Hamish. »Außerdem brauchst du jemanden, der dir deine Fehler vor Augen führt.«
    Peter richtete sich auf und knüpfte das Leintuch zu einem ordentlichen Bündel. »
Meine
Fehler?«, echote er ungläubig. »
Ich
bin doch nicht der Narr mit dem Dudelsack!«
    Hamish grinste und verließ, von seinem Freund gefolgt, das Haus.

[home]
    29
    I an und Leitis führten die schweigende Prozession durch den Wald an. Als es daranging, die schmale Stelle des Tales zu überqueren, wollten ein paar Kinder ein Wettrennen daraus machen und mussten zur Ruhe gemahnt werden. Einige der Alten bewegten sich derart langsam voran, dass Ian inständig hoffte, die Soldaten im Fort wären so mit ihren Vorkehrungen für die Nacht beschäftigt, dass sie nicht auf den Gedanken kämen, in Richtung Tal zu schauen.
    »Wenn Euer Kind laufen kann, dann ist es sicherer, wenn Ihr es nicht tragt«, sprach er jede der Mütter einzeln an. Er erwartete in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten, denn Kinder hatten weniger Angst – wahrscheinlich weil sie die Gefahr nicht einzuschätzen vermochten. Dass die Frauen eine freie Hand für die Balance brauchen würden, ließ er unerwähnt.
    Was ihm Sorgen bereitete, waren die alten Leute. Er beschloss, ihnen eine jüngere Person an die Seite zu geben. Auf diese Weise hätten sie sowohl Hilfe als auch seelischen Beistand auf dem angsteinflößenden Pfad entlang der Steilwand.
    Plötzlich, auf halbem Weg zur Landbrücke – inzwischen ging Leitis voraus, und er bildete die Nachhut –, hörte er hinter sich erregte Stimmen.
    Er schaute über seine Schulter und sah Hamish und einen anderen Mann kommen. Leitis’ Onkel hatte seinen Dudelsack unter dem Arm, sein Begleiter trug ein Bündel in der Hand.
    »Deine Zunge wackelt wie der Schwanz eines Lämmchens.«
    »Und du bist vertrocknet wie eine alte Eichel«, gab Hamish giftig zurück.
    »Besser ein halbes Ei als leere Schalen«, erwiderte der andere.
    Ian blieb stehen und drehte sich zu ihnen um. »Wenn Ihr mit uns kommen wollt«, sagte er leise, »muss ich euch bitten, es zu tun, ohne die Aufmerksamkeit der Engländer auf uns zu lenken.«
    »Verstehst du jetzt, was ich meine, du alte Schwatzbase?

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