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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Lethargie abzuschütteln. Ihm erging es wie einem kleinen Kind, das ziellos in einer von Grauen erfüllten Nacht umherirrte.
    Er fühlte, wie er kraftlos aus dem Sattel glitt, unfähig, sich aufrecht zu halten. So sank er in den warmen Sand und schloß die Augen, erfüllt von einem einzigen Verlangen: endlich zu schlafen.
    »Khardan!« ertönte eine Stimme.
    Mit unendlicher Anstrengung öffnete er die bleiernen Augenlider. Im Nebel über ihm schwebte ein Gesicht, das von einem rosafarbenen Schleier verdeckt war.
    »Meryem!« flüsterte er. Er konnte sich nicht erklären, wie sie hierherkam. Sie befand sich in großer Gefahr! Verzweifelt kämpfte er darum aufzustehen, um sie zu retten!
    Aber er war so müde.
    So unsäglich müde…
     
     

28
     
    Mathew kauerte mit Zohra in der dürftigen Deckung einer Palme und beobachtete mit dem unbeteiligten Interesse eines Zuschauers, der Zeuge eines Dramas wurde, wie um den Tel herum die Schlacht tobte. Er konnte seinen Mangel an Gefühl nicht verstehen und fürchtete schon, daß ihn die Härte und Grausamkeit dieses Landes seiner Menschlichkeit beraubt hätte.
    Für Mathew gab es nur einen Gedanken, ein Ziel – er mußte Khardan finden. Alles andere war unwichtig. Leise verfluchte der junge Hexer die Dunkelheit, den stürmischen Wind und den wirbelnden Sand und starrte in die wogende, brodelnde Menge aus kämpfenden Männern und Pferden. Schmerzhaft brannten die Augen von dem Sand, der ihm ins Gesicht gepeitscht wurde. Tränen strömten über seine Wangen und benetzten den Schleier, den er sich über den Mund gezogen hatte, um zu verhindern, daß er den Staub einatmete. Ungeduldig und verärgert wischte er sich die Tränen und den Schmutz aus den Augen und starrte weiter angestrengt in das Schlachtgetümmel.
    Einmal glaubte er, Khardan zu erspähen, und wies Zohra darauf hin, die dicht neben ihm kauerte. Doch sie schüttelte energisch den Kopf. Schon bald wandte der Mann ihnen sein Gesicht zu, und Mathew mußte seufzend zugeben, daß sie recht hatte. Die Spahis sahen für ihn in ihren wehenden Gewändern alle gleich aus. Er versuchte sich zu erinnern, ob Khardan an diesem Morgen irgend etwas besonders Auffälliges getragen hatte, wie etwa eine rote Kordel um den Burnus oder seine roten Lederstiefel, die er manchmal den schwarzen vorzog, doch der Morgen schien ungeheuer fern zu liegen, verloren hinter einem Schleier aus Blut und Schrecken. Er konnte sich an nichts mehr erinnern.
    Bei dem Stampfen von Pferdehufen hinter ihm und dem erschreckten Aufstöhnen Zohras wirbelte er ängstlich herum. Einer der Soldaten kam mit erhobenem Säbel auf sie zugeritten. Mathew bemerkte, wie Zohras Hand zwischen die Falten ihres Tschadors glitt, und sah das Aufblitzen ihres Dolches. Instinktiv schloß sich Mathews Hand um eine seiner magischen Pergamentrollen. Doch er mußte über sich selbst lachen und ließ sie wieder los. Was wollte er damit? Dem Feind eine Schale Wasser ins Gesicht werfen? Er brauchte dringend einen Zauberstab, um Kampfmagie zu wirken.
    Der Soldat griff sie an. Mathew fühlte Zohras starke Anspannung, sie war zum Sprung bereit. Doch als der Mann sah, daß dort Frauen kauerten, stoppte er seine Klinge mitten im herabfahrenden Schlag.
    »Oh, haben wir euch vergessen, meine Schönen?« höhnte er und lachte grausam. Seine Uniform war blutbesudelt. »Das muß ein Versehen sein. Wartet hier. Ich werde zurückkehren, sobald ich ein paar weitere Seelen eurer Männer zu Quar geschickt habe.«
    Er ritt davon. Mathew hielt Zohra zurück, als sie hinter ihm herstürzen wollte. »Hör sofort auf! Bist du verrückt?«
    »Dieser Sohn von zehntausend Schweinen! Laß mich los!« Zohras bleiches Gesicht wirkte entschlossen. »Das ist doch hoffnungslos, Mat-hew! Wir werden Khardan niemals finden! Ich gehe jetzt, um Seite an Seite mit meinem Volk zu kämpfen!«
    »Man wird dich gefangennehmen! Sie kämpfen nicht gegen Frauen!«
    »Ich werde keine Frau sein!« rief Zohra äußerst erregt.
    Kaum zwanzig Fuß entfernt von ihnen lag der Körper eines Spahis, dessen Gewand im Wind flatterte. Zohras Blick blieb an dem Körper hängen, und es fiel Mathew nicht schwer zu erraten, was sie vorhatte. Sie streifte den Schleier vom Kopf, warf ihn zu Boden und stürmte los.
    »Sie werden dich umbringen! Und Khardan wird verloren sein, genauso wie dein Volk!« schrie Mathew. Gelähmt vor Angst, preßte er sich gegen den Stamm der Palme. Mathew hatte das grausam lüsterne Gesicht des Soldaten noch gut in

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