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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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stundenlang in dieser Gegend herumzutreiben. Der Rauch des brennenden Lagers zog über sie hinweg, und sie konnten hören, wie das Stöhnen und die Schreie der Verwundeten durch die Dunkelheit hallten. Die Zeit verstrich, und niemand entdeckte sie, es kam nicht einmal jemand in ihre Richtung. Die dunkle Wolke verschwand und enthüllte den Vollmond, der wie ein grinsender Totenschädel am dunklen Himmel hing. Khardan, immer noch verzaubert, blieb bewußtlos. Zohra war, nach dem Geräusch ihrer regelmäßigen Atemzüge zu urteilen, sofort eingeschlafen.
    Sie hatte sich den Schleier vom Gesicht gezogen, so daß das Mondlicht auf ihr Antlitz schien. Um nicht gänzlich von seiner Erschöpfung übermannt zu werden, beschäftigte sich Mathew damit, Zohras Gesichtszüge zu mustern. Willensstark, unnachgiebig, schön und stolz – sogar noch im Schlaf. Mathew lächelte wehmütig und mußte daran denken, wie sehr sie ihn doch verärgert, enttäuscht – und beschämt hatte. Er strich eine schwarze Locke von ihren Augen und spürte, wie sie in der kalten Luft zitterte. So sanft und vorsichtig, wie er es vermochte, legte Mathew den Arm um sie und zog sie an sich heran. Sie war viel zu müde, um aufzuwachen. Sie spürte unbewußt die Wärme seines Körpers und schmiegte sich an ihn. Der Duft von Jasmin drang leicht und durch den beißenden Gestank des Rauchs zu ihm.
    Mathew wandte den Kopf und schaute zu Zohras Gemahl. Die Frauenkleider, die Khardan trug, waren mit Schmutz und Schlamm bedeckt. Mathews Seele zog sich vor Furcht zusammen, als er sich an die Vision erinnerte. Entschlossen schob er jeden Gedanken daran zur Seite.
    Khardan war am Leben. Nur darauf kam es an.
    Er zog den rosafarbenen Schleier von Khardans Gesicht. Der Bann, der auf ihm lag, mußte schrecklich sein. Die ausgeprägten Gesichtszüge waren verzerrt, und manchmal entfuhr seinen Lippen ein unterdrücktes Stöhnen. Immer wieder zuckten seine fest zusammengepreßten Hände. Doch Mathew wagte nicht, den Zauberbann schon zu lösen. Er glaubte immer noch, aus der Richtung des Lagers rauhe, scharfe Befehle zu vernehmen.
    Der junge Hexer konnte für den Kalifen nichts tun, außer ihm seine stille Zuneigung zu schenken und seine erzwungene Ruhe zu bewachen – welch armselige Wache er auch darstellen mochte. Er streckte langsam den Arm aus und ergriff Khardans Hand.
    Mathew schwor sich, die Augen nur für einen kurzen Augenblick zu schließen, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen, da seine vom Sand gereizten Augen furchtbar brannten. Das Brennen verschwand. Seine Augen blieben geschlossen. Er schlief.
     
     

29
    Der Streit zwischen Raja und Fedj war, nicht ungewöhnlich für Kämpfe zwischen Unsterblichen, unentschieden ausgegangen. Dennoch war Fedj von der Auseinandersetzung so erschöpft, daß er zu spät zum Lager zurückkehrte: Die Schlacht war schon geschlagen. Als der Dschinn das Schlachtfeld nach seinem Gebieter absuchte, fand er Jaafar ohnmächtig am Boden liegen. Der unglückliche Scheich wäre beinahe das erste Opfer des Kampfes geworden. Als Jaafar den Kampfplatz zu Fuß erreicht hatte, trat ihm ein Pferd an den Kopf, und er stürzte bewußtlos nieder, ohne auch nur einmal das Schwert gezogen zu haben.
    Nachdem Fedj sich davon überzeugt hatte, daß sein Gebieter noch am Leben war, trug er ihn zu den Resten des Lagers und machte sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden. Als er den Schrei eines Soldaten hörte, daß irgend jemand zu fliehen versuche, lief der Dschinn sofort los, um dem Vorfall nachzugehen. Drei Frauen versuchten im Schutz des Rauchs, der über der Kampfstätte hing, heimlich davonzuschleichen. Eine der Frauen war offensichtlich krank oder verletzt, denn die beiden anderen trugen sie. Als der Dschinn ihnen zu Hilfe eilte, bemerkte er, wie der rosafarbene Schleier vom Gesicht der verletzten Frau rutschte.
    Vor Schreck erstarrt blieb Fedj stehen und vergaß in seiner Verblüffung sogar, auf sich aufmerksam zu machen.
    Obwohl das Gesicht beinahe völlig vom Schleier verborgen war, konnte man die markanten, edlen Züge über dem schwarzen Bart unschwer erkennen.
    »Khardan!« knurrte der Dschinn in wildem Zorn. »Der Schlacht in Frauenkleidern entfliehen! Warte nur, bis mein Gebieter das erfährt!«
    Er schnellte durch die Luft zurück zu Jaafar, der sich gerade aufrichtete und jammernd an den Kopf faßte, daß sein Gott ihn verflucht habe.
     
     
    »Effendi«, flüsterte eine Stimme. »Ich habe sie gefunden.«
    Eine schlanke

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