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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Alles!« fügte er hinzu und sprach das Wort dabei langsam und betont aus. »Und vergiß nicht, ich weiß bereits sehr viel. Wenn ich dich bei einer weiteren Lüge ertappe, werde ich dich Qannadi übergeben. Dann kannst du deine Geschichte dem Obersten Scharfrichter unter weitaus unangenehmeren Umständen erzählen!«
    »Ich werde dir die Wahrheit sagen, Imam!« antwortete Meryem, stand auf und musterte Feisal in kühler Würde. »Ich werde dir sagen, daß der Emir ein Verräter an Quar ist! Wegen seines Frevels hat der Gott persönlich seinen Sturz befohlen. Ich bin nur sein armseliges Werkzeug«, fügte sie hinzu und senkte fromm die Augen.
    Feisal hatte Schwierigkeiten, angesichts dieser plötzlichen, neu entdeckten religiösen Inbrunst Meryems nicht die Miene zu verziehen. Er legte die Finger auf ihre zuckenden Lippen und bedeutete ihr mit der anderen Hand, zu sprechen.
    »Es stimmt, daß ich Khardan liebe, Imam!« begann Meryem mit Leidenschaft in der Stimme. »Und weil ich ihn liebe, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ihm das Wissen um den Einen zu bringen, den wahren Gott. Natürlich wußte ich, daß der Emir vorhatte, das Lager anzugreifen, und ich fürchtete um Khardans Leben. Aus einigen Bemerkungen Yaminas entnahm ich, daß Qannadi sich vor Khardan fürchtet, denn Khardan ist stark und kühn und ein wilder Krieger. Ich dachte mir, daß der Emir versuchen würde, Khardan ermorden zu lassen. Daher gab ich Khardan vor der Schlacht ein Amulett, das er um den Hals tragen sollte, Imam. Er hielt es für einen gewöhnlichen Glücksbringer, wie sie die rückständigen Frauen seines Stamms anzufertigen pflegen.«
    »Aber das war es nicht?« fragte Feisal grimmig.
    »Nein, Imam«, erwiderte Meryem nicht ohne Stolz. »Ich bin eine fähige Zauberin, beinahe so mächtig wie Yamina selbst. Als ich das Wort sprach, warf das Amulett einen Zauber über den Nomaden, versetzte ihn in einen tiefen Schlaf. Zugleich war er ihm ein Schild, das jede Waffe daran hinderte, ihm Schaden zuzufügen. Es war gut, daß ich das getan habe«, sagte sie mit härter werdender Stimme, »denn es kam genau so, wie ich es erwartet hatte. Gegen deinen ausdrücklichen Befehl, den Nomaden keinen Schaden zuzufügen, versuchte Qannadi Khardan ermorden zu lassen. Ich habe Gasim bei der Tat erwischt.«
    Sie hielt inne, musterte den Imam aus dem Augenwinkel, hoffte vielleicht darauf, daß der Priester bei dieser Nachricht in einen Wutanfall verfiel. Doch Feisal zeigte keinerlei Gefühlsäußerung, und so mußte Meryem fortfahren, ohne sich ausrechnen zu können, wie der Priester reagieren könnte. »Ich habe Khardan auf Gasims Pferd vom Schlachtfeld gebracht. Ich wollte ihn nach Kich bringen und deiner Fürsorge übergeben, Imam, damit der Emir ihn nicht töten ließ. Ich wußte, daß wir beide zusammen Khardans Seele zu Quar bekehren würden!«
    »Ich bezweifle, daß du dich für seine Seele ebensoviel interessiertest wie für seinen Körper«, versetzte der Imam trocken. »Was ist denn deinem kleinen Plan in die Quere gekommen?«
    Meryem errötete zornig, doch sie beherrschte sich und setzte ihre Geschichte fort, als sei sie überhaupt nicht unterbrochen worden. »Ich wartete gerade darauf, daß Kaug, der Ifrit, den Arm ausstrecken und uns in die Wolken hinaufheben würde, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie dieser Verrückte sich mir von hinten näherte und…«
    »Verrückte?« fragte Feisal neugierig. »Welcher Verrückte?«
    »Nur so ein Verrückter, Imam!« sagte Meryem ungeduldig. »Ein Jüngling, den Khardan hier in Kich vor den Sklavenhändlern gerettet hat. Khardan hielt den Jungen für eine Frau, aber das war er nicht. Es war ein Mann, dessen Gesicht und Brust bartlos waren und der sich in Frauenkleider gehüllt hatte. Die anderen Nomaden wollten ihn hinrichten, aber Khardan ließ das nicht zu, sagte, der Junge sei verrückt, weil er behauptete, über das Meer gekommen und ein Zauberer zu sein. Dann sagte die Hexenfrau – Khardans Ehefrau –, daß der Junge in Khardans Harem aufgenommen werden solle, und deshalb konnte Khardan mich nicht heiraten!«
    Feisal bekam nicht einmal die Hälfte dieser umständlichen und ziemlich unzusammenhängenden Erklärung mit. Die Worte ›über das Meer‹ und ›Zauberer‹ hatten seinen Geist völlig gefangengenommen. Nur mit größter Anstrengung gelang es ihm, sich wieder aus seinen Gedanken zu reißen und Meryeros Bericht zu lauschen.
    »… riß mich der Verrückte vom Pferd und schlug mir

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