Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
weit entfernt. Ein Nebel erhob sich um den Engel, versperrte die Sicht auf den Arwat. Der Lärm der Stadt Serinda verhallte in der Ferne. Asrial konnte nichts mehr sehen bis auf den grauen Nebel, der sie umwirbelte, und die Gestalt der Todin in ihrer Nähe.
    »Wo sind wir?« fragte Asrial verwirrt.
    »Man könnte sagen, daß dies mein Heim ist«, erwiderte die Todin.
    »Heim!« Asrial spähte durch den dichten Nebel, durch die Schwaden, die sich um sie herum schlossen und wirbelten und waberten. »Ich sehe kein Heim!«
    »Du meinst, du siehst keine Wände, keinen Fußboden, keine Decke«, berichtigte die Todin sie. »Ein solches Bauwerk bedeutet für dich ein Heim. Aber wie sollte ich, die ich um die Unbeständigkeit aller Dinge weiß, meinen Glauben in die zerbrechlichen, vergänglichen Elemente setzen?
    Lebte ich in einem Berg, würde ich ihn irgendwann um mich herum zerfallen sehen. Da wir schon von zerbrechlichen, vergänglichen Dingen sprechen, will ich dir jetzt den Menschen zeigen, für den du dich so sehr interessierst.«
    Die Schwaden teilten sich, verschwanden vor den Augen des Engels. Nun war sie im Konvent. Mathew stand mit dem Dolch in der Hand vor Khardan. Hinter Mathew befand sich Auda ibn Jad; langsam und lautlos glitt sein Schwert aus der Scheide. Und ganz dicht neben den dreien, mit schadenfroh leuchtenden roten Augen…
    »Ein Diener des Astafas!« rief Asrial. »Und ich bin nicht dort, um Mathew zu schützen! Ach, ich hätte ihn nie verlassen dürfen, niemals!«
    »Weshalb bist du hierhergekommen?«
    »Man hat mir gesagt, daß ich müßte, sonst würde mein Schützling seine Seele verlieren.« Asrial stockte, den Blick auf den Wisch geheftet.
    »Und wer hat dir das gesagt?«
    »Ein… Fisch«, antwortete Asrial und errötete verlegen. »Wie konnte ich nur so töricht sein!«
    »Der Fisch war die Göttin Evren, Kind.« Die Todin wirkte erheitert. »Sie versucht, ihre Unsterblichen wiederzugewinnen, damit sie wieder an die Macht gelangt, falls ihr die Rückkehr ins Leben gelingt.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Die beiden Fische, die du dort in der Kugel auf dem Altar siehst, sind in Wirklichkeit der Gott Zhakrin und sein Gegenstück, die Göttin Evren. Sie befindet sich in den Händen von Zhakrins Anhängern. Die Schwarze Zauberin, die Frau neben dem Altar, wollte Zhakrin in die Welt zurückbringen, indem sie seine Essenz in den Körper eines Menschen einführte, als dein Mathew beschloß, sich einzumischen. Der junge Mann ist in den Besitz eines Stabs mit böser magischer Macht gelangt. Er ist der Versuchung erlegen, ihn zu benutzen, und so wird er ohne dich, als seine Beschützerin, ein leichtes Opfer des Astafas werden. Dein Mathew versucht gerade, sich die Fische anzueignen.«
    »Um Evren zu retten!« hauchte Asrial.
    Die Todin zuckte mit den Schultern. »Mathew ist ein Mensch/Kind. Der himmlische Krieg bekümmert ihn nicht. Unter dem wachsenden bösen Einfluß will er nur noch sich selbst retten. Hat er erst einmal die Kugel an sich gebracht, wird die sie umgebende Magie ihn vor Schaden schützen. Nimmt er sie an sich, wird er es nicht wagen, die Götter freizulassen. Und es würde auch keinen großen Unterschied machen, wenn er es täte. Ohne ihre Unsterblichen werden Zhakrin und Evren schon bald verkümmern und diesmal gänzlich verschwinden. Quars Macht ist heute zehnmal so groß wie damals, als er sie zum ersten Mal einfing. Ihre Anhänger werden vom Antlitz der Erde ausgelöscht.«
    Die Vision veränderte sich. Asrial schaute die Zukunft. Eine mächtige Flotte segelte über die Kurdinische See. Scharen von Männern mit der Standarte des goldenen Widderkopfs landeten auf dem Strand der Insel Galos. Die Anhänger des Zhakrin kämpften verzweifelt um ihre Burg, doch es war alles vergebens. Sie wurden besiegt. Die Leiber der Schwarzen Paladine lagen zerhackt und verstümmelt auf dem Strand. Ihre Linie war ungebrochen – jeder war dort gefallen, wo er gestanden hatte, Seite an Seite mit seinem Bruder. In der Burg kämpften die Schwarze Zauberin und die Frauen mit ihrer Magie, doch auch sie konnten nichts gegen die Übermacht des Quar ausrichten. Der Imam beschwor ihre Vernichtung herab. Der Ifrit Kaug schoß aus dem Vulkan hervor und führte todbringende Asche und giftige Dämpfe mit sich. Er brachte den Boden zum Beben, die Burgmauern rissen und brachen. Die Heere des Quar flohen in ihre Schiffe und segelten hastig zum Festland zurück. Der Vulkan brach auseinander; flüssiges Gestein

Weitere Kostenlose Bücher