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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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wonach er Ausschau hielt – vielleicht nach dem Wisch. Der junge Hexer trat an Khardan heran und nutzte die Gelegenheit, dem Kalifen einmal mehr ins Gesicht zu blicken.
    Ein Augenlid flackerte. Tief, ganz tief verborgen in der Dunkelheit der Augen leuchtete das Schimmern eines Lächelns.
    »Danke, Promenthas«, hauchte Mathew, dann brach er das Gebet ab, weil er meinte, ein Brennen in der Kehle zu verspüren.
     
     

17
     
    Einmal mehr bildete sich der Kreis der Schwarzen Paladine im Konvent um das Signet der zerteilten Schlange. Schwarzgekleidete Frauen, viele von ihnen mit geschwollenen Bäuchen, die die künftigen Anhänger des Gotts bargen, saßen in einer Ecke der riesigen Halle auf Stühlen. Kiber und seine Gume sowie die anderen Bewaffneten im Dienst der Schwarzen Paladine standen, die Waffen in der Hand, in Reih und Glied um den Saal. Die nackten Klingen der Schwerter und Dolche, die Spitzen der Lanzen schimmerten hell im Licht von Tausenden von schwarzen Wachskerzen, die in gußeisernen Kronleuchtern von der hohen Decke hingen.
    Hinter den Soldaten, zusammengekauert auf dem Boden, die Gesichter bleich vor Angst, warteten die Sklaven der Anhänger Zhakrins in hoffnungsloser Verzweiflung auf die Wiederkehr des Gotts, der ihr Schicksal für immer besiegeln würde.
    Von Khardan und Auda ibn Jad umgeben, betrat Mathew den Konvent. Er schritt dicht zwischen den beiden Rittern; mehr als einmal streifte Khardans Körper den seinen, und Mathew spürte, wie er sich straffte und spannte. Er hörte aber auch Khardans stockenden Atem, wenn er sich bewegte, das erstickte Stöhnen, das er nicht gänzlich unterdrücken konnte. Das Gesicht des Kalifen war bleich; trotz der starken Kälte in dem großen Saal glänzte Schweiß auf seiner Oberlippe. Auda ibn Jad musterte ihn besorgt und flüsterte ihm einmal in drängendem Ton etwas zu, doch Khardan schüttelte nur den Kopf und antwortete barsch, daß er bleiben würde.
    Als sie den riesigen, kerzenbeleuchteten Saal betraten, dachte Mathew daran, daß Khardan all dies seinetwegen erlitt. Er glaubt an mich, dachte Mathew, und dieses Wissen flößte ihm Entsetzen ein. Ich darf ihn nicht im Stich lassen, nicht nach allem, was er meinetwegen erlitten hat. Ich darf es nicht!
    Den Zauberstab fest in der Hand, betrat er den Kreis der Schwarzen Paladine, die ihnen respektvoll Platz machten.
    In der Mitte des Kreises aus Männern und Frauen war ein solch furchtbarer Altar aufgebaut worden, daß Mathew ihn nur völlig fassungslos und entsetzt anstarren konnte. Er hatte die Gestalt eines Schlangenkopfs, der am Hals abgetrennt worden war. Aus Ebenholz geschnitzt und vier Fuß hoch, klaffte das Schlangenmaul auf. Schimmernde Fangzähne aus Elfenbein teilten sich, um eine gespaltene, mit Rubinen versehene Zunge freizugeben. Die zwischen den Fangzähnen in die Höhe schießende Zunge bildete ein Podest, das zwar im Augenblick noch leer war, doch konnte Mathew ahnen, welches Objekt schon bald darauf ruhen würde. Um den Altar standen die hohen Elfenbeinkrüge, die Mathew an Bord des Schiffs gesehen hatte. Die Deckel waren entfernt worden.
    Neben dem Altar stand die Schwarze Zauberin. Ihr Blick heftete sich auf Mathew, als er in den Kreis trat. Alterslose Augen prüften die Seele des jungen Hexers, und anscheinend gefiel ihnen, was sie dort sahen, denn die Lippen des gestrafften Gesichts lächelten.
    Sie sieht die Finsternis in mir, begriff Mathew mit einer Ruhe, die er erschreckend fand. Er wußte, daß die Zauberin sie sah, weil er sie selbst spüren konnte. Eine riesige Leere, die weder Furcht noch Hoffnung barg. Und darüber breitete sich Entzücken aus, ein Gefühl der Macht in seinen Händen. Er genoß es jubelnd, sehnte sich danach, den Stab zu führen, wie ein Mann die Klinge eines neuen Schwerts hätte führen wollen.
    Der Hexer blickte Khardan an und fragte sich gereizt, ob dieser Mann ihm in seinem verletzten Zustand überhaupt von Nutzen sein konnte. Ungeduldig erwartete Mathew den Beginn der Zeremonie. Er wollte endlich mitansehen, wie das Lächeln von dem Gesicht der Frau verschwand. Er wollte sehen, wie es der Ehrfurcht wich!
    Die Schwarze Zauberin legte die Hände auf die Smaragdaugen des Schlangenkopfaltars, und ein leises Geräusch summte durch den Konvent; es glich einem Jammern oder Stöhnen. Sofort verstummte jedes erregte Gespräch, das im Kreis der Paladine die Runde gemacht hatte, stellten die in ihrer Ecke des Konvents wartenden Frauen das Flüstern ein. Die

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