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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Bewaffneten gingen in steife Habtachtstellung über, ihre Stiefel scharrten über den Steinboden. Der Kreis öffnete sich, um vier Sklaven einzulassen, die eine schwere Obsidiantrage hereinschleppten. Langsam und vorsichtig trugen die Sklaven sie in die Mitte des Kreises. Ehrfürchtig brachten sie ihre Last vor die Schwarze Zauberin.
    Auf der Obsidianplatte lag Zohra. Sie war in ein Gewand aus schwarzem Kristall gekleidet. Die funkelnden Kanten der Perlen brachen das Kerzenlicht und strahlten eine regenbogenfarbene Aura aus, deren Kern die Finsternis war. Ihr langes schwarzes Haar war zurückgebürstet und geölt worden und fiel ihr auf die Schultern herab, berührte ihre Fingerspitzen. Sie lag auf dem Rücken, die Arme seitlich ausgestreckt. Ihre Augen standen weit offen, die Lippen dagegen nur einen kleinen Spalt; sie starrte auf die Kerzen über ihr, doch auf ihrem Antlitz war kein Lebenszeichen zu erkennen. Nach ihrer bleichen Haut zu urteilen, hätte sie eine Leiche sein können, wäre da nicht das gleichmäßige Heben und Senken ihrer Brust gewesen.
    Mathew spürte, wie Khardan zusammenzuckte, und er begriff, daß der Schmerz, den dieser Mann erlitt, nicht von seinen Wunden herrührte. Er hat mehr für sie übrig, als er zugibt, dachte Mathew. Gut so, das wird ihn noch mehr anspornen, mir dienlich zu sein.
    Der Gebieter der Paladine trat vor und hielt eine Ansprache. Mathew verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere, er fand, daß sie sich viel zu viel Zeit für diese Zeremonie nahmen. Gerade hatte er die Uhr die dritte Viertelstunde schlagen hören, als er plötzlich aufmerksam auf einen der Sklaven blickte, die die Platte trugen.
    In diesem Augenblick setzte der Sklave plötzlich sein Ende ab, stöhnte unter der Belastung und wischte sich über das Gesicht. Die Obsidiantrage geriet in Schräglage, Zohra wurde durchgeschüttelt, und die Schwarze Zauberin musterte den Sklaven mit solchem Zorn, daß jedermann im Konvent sofort wußte, daß der arme Kerl dem Untergang geweiht war.
    Usti! In fassungslosem Erstaunen erkannte Mathew ihn wieder. Er wußte nicht, wie er die Verwandlung geschafft hatte. Er war sich sicher, daß der Dschinn nicht zu den Sklaven gehört hatte, die die Obsidianplatte zu Anfang in den Konvent getragen hatten.
    Die anderen Träger begannen, ebenfalls die Trage abzusetzen, doch da sagte die Schwarze Zauberin in scharfem Ton: »Nein! Nicht vor mir! Unter den Altar!«
    Mit gequältem Stöhnen hob Usti wieder seinen Griff und half dabei, die Trage an die ausgewiesene Stelle herumzuführen. Mathew sah den juwelenbesetzten Griff eines Dolchs aus der um den breiten Mittelteil des Dschinns gewundenen Schärpe hervorblitzen. Ustis fettes Gesicht war grimmig. Sein Doppelkinn bebte vor Anspannung, als er seinen Platz am Haupt seiner Gebieterin einnahm.
    Ein gedämpftes Schweigen legte sich über den Konvent; die Herzen schlugen schneller, das Blut färbte die Gesichter jener, die auf diesen Augenblick des Ruhms hingearbeitet, gewartet und ihm ihr ganzes Leben verschrieben hatten. Die Eisenglocken begannen zu schlagen…
    Eins.
    Die Schwarze Zauberin holte die Kristallkugel mit den schwimmenden Fischen aus ihrem Gewand hervor.
    Zwei.
    Ehrfürchtig legte sie die Kugel in die gespaltene Zunge der Schlange.
    Drei.
    Die Schwarze Zauberin drehte sich zu einem der Elfenbeinkrüge um, tauchte die Hand hinein und zog sie, befleckt mit Menschenblut, wieder hervor.
    Vier.
    Die Schwarzen Paladine begannen damit, ihren Gott beim Namen zu rufen.
    »Zhakrin… Zhakrin… Zhakrin…«, flüsterte es wie ein böser Wind durch den Konvent.
    Fünf.
    Die Schwarze Zauberin beugte sich über Zohra und zog mit dem Blut der ermordeten Unschuldigen der Stadt Idrith ein S auf ihre Stirn.
    Sechs.
    Der Singsang wurde lauter, wurde schneller. »Zhakrin, Zhakrin, Zhakrin.«
    Sieben.
    Mathews Hand begann langsam, den schwarzen Stab hervorzuziehen.
    Acht.
    Die Schwarze Zauberin hob die Kristallkugel und legte sie auf Zohras Brust.
    Neun.
    Der Singsang wurde immer heftiger, triumphierender. »Zhakrin! Zhakrin! Zhakrin!«
    Zehn.
    Die Schwarze Zauberin tauchte die Hand wieder in das Blut des Elfenbeinkrugs und beschmierte damit die Kristallkugel.
    Elf.
    Die Schwarze Zauberin entfernte einen der rasiermesserscharfen, elfenbeinernen Fangzähne aus dem Schlund des Altars und hielt ihn über die Kugel, über Zohras Brust…
    Zwölf.
    »Im Namen des Astafas, ich rufe dich! Bring mir die Fische!« rief Mathew.
    Er hob den Zauberstab,

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