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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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windenden Fische in der Pfütze. Aber die Kugel war doch unzerbrechlich! Jedenfalls für sterbliche Hände! Aber vielleicht konnte ein unsterblicher Bauch…?
    »Du hättest so viel haben können, aber du wolltest unbedingt alles!« flüsterte die Schwarze Zauberin Mathew ins Ohr. Hände packten seinen Arm, und er zuckte bei der Berührung zusammen. »Was hätte Astafas dir für sie gegeben, das ich dir nicht auch hätte geben können?«
    Ihre Hände krochen über seine Brust, hinauf an seine Kehle.
    Mathew konnte sich nicht bewegen. Vielleicht hatte die Zauberin einen Bann über ihn verhängt, vielleicht war es auch nur ihre schreckliche Gegenwart, die ihn traf, die ihn lähmte. Er stierte sie an, sah, wie sie aus ihrer unnatürlich jugendlichen Schale hervortrat wie ein schreckliches Insekt aus seiner Hülle. Das Fleisch zog sich von den Fingern zurück; es waren Scheren mit blutbefleckten Krallen, die an seinem Kinn rissen.
    »Zuerst die Augen!« Ihr Atem war heiß und faulig auf seiner Haut, ihr Blick betäubend, und Mathew spürte, wie sein Blut gerann, seine Sinne taub wurden. Die Scheren krallten sich in seine Wangen, durchbohrten das Fleisch. »Dann werde ich dich dem Folterer übergeben und zusehen, wie er dir deine anderen Körperteile nimmt. Aber nicht die Zunge.« Ein Daumen streichelte seinen Mund. »Die hebe ich mir bis zuletzt auf. Ich will hören, wie du um den Tod bettelst…«
    Mathew schloß die Augen, ein Schrei stieg in ihm auf. Die Scheren lagen auf seinen Augäpfeln.
    Plötzlich gab es einen Aufprall, ein gedämpftes Stöhnen. Die Scheren zuckten und lösten sich. Die Hände fuhren gräßlich sein Gesicht, seinen Leib herab, aber sie waren stumpf geworden. Als er die Augen öffnete, sah Mathew die Schwarze Zauberin bewußtlos zu seinen Füßen liegen, auf der Stirn eine klaffende, blutige Wunde.
    »Mat-hew«, sagte eine benommene Stimme an seiner Seite, »du mußt lernen… dich selbst zu verteidigen. Ich kann dir nicht immer… zur Rettung eilen…«
    Die Stimme verstummte. Mathew drehte sich um, aber Usti war bereits damit beschäftigt, seine Gebieterin aufzufangen, als sie zusammensackte und ihr der blutgeränderte Elfenbeindeckel eines der großen Krüge aus den Fingern glitt. Usti fing Zohra in seinen wabbeligen Armen auf; das Gesicht war vor Anstrengung gerötet, als er sich an Mathew wandte.
    »Was jetzt, Verrückter?«
    »Das fragst du mich?« Zitternd nach dieser grauenerregenden Erfahrung, starrte der junge Hexer den Dschinn an. »Bring uns hier raus!«
    Usti nahm wieder Haltung und Würde an.
    »Mich selbst kann ich zwar hier rausbringen. Puff! Schon bin ich fort! Aber Menschen sind etwas völlig anderes. Ihr ›pufft‹ nicht so leicht. Nur mein gewaltiger Mut und meine unsterbliche Treue zu meiner Gebieterin hält mich hier…«
    »Und die Tatsache, daß sie den Ring fortgenommen haben und du keinen anderen Ort hast, um dich zu verstecken!« murmelte Mathew vor sich hin, als er bemerkte, daß man von Zohras Fingern den Schmuck entfernt hatte. Enttäuscht hörte er auf, sich das Eigenlob des Dschinns anzuhören. Die Schwarze Zauberin war hoffentlich tot, aber die Gefahr, in der sie schwebten, war dadurch nicht geringer geworden. Er konnte sich die Wut dieser Leute vorstellen, wenn sie entdeckten, daß man ihre Hexenkönigin ermordet hatte.
    Wo war Khardan? War er noch am Leben? Kampfgetöse am anderen Ende des Konvents, nahe bei der Tür, schien darauf hinzuweisen. Wie sollte er ihn erreichen? Wie für sie einen Ausweg aus dieser schrecklichen Burg und ihren zahlreichen Gegnern herstellen?
    »Ich kann dich herausbringen, Dunkler Meister!« ertönte ein winselndes Zischen an seinem Ellenbogen. »Sprich nur den Namen Astafas’…«
    »Fort mit dir!« sagte Mathew knapp. »Kehre mit leeren Händen zu deinem Dämonenfürsten zurück…«
    »Nicht mit leeren Händen!« versetzte der Wisch. Mit einem gurgelnden Aufschrei ergriff er den goldenen Fisch und verschwand mit einem Knall.
    Mathew gaffte den schwarzen Fisch an, der neben der Hand der Zauberin lag. Sein Zucken wurde immer matter, seine pochenden Kiemen hoben sich blutrot von den schwarzen Schuppen ab. Mathew nahm den Fisch mit beiden Händen auf. Er formte die Finger zu einer Schale, bereitete dem schleimigen Wasserwesen mit seinen Handflächen ein Nest, dann drehte sich der junge Hexer langsam zu den Anhängern des Zhakrin um.
    »Hört mir zu…« Zornig räusperte er sich und fing noch einmal von vorn an. »Hört mir zu! Ich

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