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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Sinn kam.
    Er hob den Obsidianstab und warf ihn auf die Schwarze Zauberin.
    Er verfehlte sein Ziel. Statt dessen krachte der Stab in die Kristallkugel, schleuderte sie von Zohras Brust und ließ sie über den Marmorfußboden springen. Mit einem markerschütternden Schrei wandte sich die Schwarze Zauberin von Zohra ab, um der kostbaren Kugel nachzujagen.
    »Unser einziger Ausweg!« Mathew schloß sich der Jagd nach der kristallenen Fischkugel an. Er war zwar schneller, aber die ältere Zauberin war näher am Ziel. Sie mußte das begehrte Objekt als erste zu fassen bekommen.
    »Es ist vorbei!« flüsterte Mathew bei sich. Ihr kurzer, hoffnungsloser Kampf stand vor seinem einzigen möglichen Ende.
    Und dann, ganz plötzlich, verschwand die Kugel, wurde von etwas verschlungen, das sich Mathews benommenen Augen wie ein Fleischberg darstellte.
    Usti war auf die Kristallkugel gesprungen.
    »Promenthas sei Dank!« rief Mathew. »Usti! Gib mir die Kugel! Schnell!«
    »Gib sie mir, du naseweiser Unsterblicher«, kreischte die Zauberin. »Dann erspare ich dir vielleicht noch das Schicksal einer ewigen Gefangenschaft in Eisen!«
    Der Dschinn ignorierte die Drohungen und das Flehen gleichermaßen, er blieb auf dem Boden liegen, die Arme in einer Geste über den Kopf gestreckt, die man mit einem Gebet hätte verwechseln können, bis die beiden angespannten, eifernden Beobachter bemerkten, daß Usti zu versuchen schien, unter den Marmor zu kriechen.
    Die Zauberin stieß ein ungeduldiges Fauchen aus, und Usti hob bei diesem gräßlichen Geräusch den Kopf. Das dicke Gesicht hatte die Farbe von Kalk angenommen. Die Augen des Dschinns huschten vom einen zum anderen.
    »Edle Dame, Verrückter…« Usti erhob sich langsam vom Boden. »… Ich fürchte, ich kann keinem von euch beiden Folge leisten.« Der Dschinn schluckte. »Ihr bedroht mich!«
    »Gib mir die Fische, Usti!« verlangte Mathew mit heiserer Stimme.
    »Gib sie mir, oder ich reiße dir die Augen aus dem Kopf!« zischte die Zauberin und krümmte die krallenähnlichen Hände.
    »Ich kann nicht!« rief Usti händeringend. Er lehnte sich auf seinen dicken Knien zurück und sah verzweifelt an seinem runden Bauch herab. Wasser tränkte die Seidenbluse des Dschinns; das Fackellicht brach sich an blutbeschmierten Kristallscherben, die aus seinem Bauch hervorragten. Auf dem Boden vor ihm flatterten zwei Fische matt in einer Wasserlache.
    »Ich habe sie zerbrochen!« erklärte Usti bedrückt.

7
    »›Von meinem Herzen zu deinem, von deinem zu meinem… Wir sind enger verbunden als geborene Brüder.‹«
    Khardan hörte die geflüsterten Worte, spürte, wie sich ibn Jads Griff zu lösen begann. Auda riß Khardan auf die Beine, warf dem Kalifen sein Schwert zu und wandte sich von dem Nomaden ab. Die Schwarzen Paladine, die darauf gewartet hatten, daß ibn Jad seinen Gegner erledigte, starrten ihren Kameraden in wortlosem Erstaunen an.
    »Was tust du da?« fragte Khardan mit belegter Stimme.
    »Ich halte meinen Schwur ein«, erwiderte ibn Jad grimmig. »Hast du Kraft, um zu kämpfen?«
    »Du gehst gegen die Deinen an?« Khardan schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Du und ich sind durch unser Blut verbunden. Ich habe es vor meinem Gott geschworen.«
    »Aber das war eine Finte! Ich habe dich hereingelegt…«
    »Geselle deine Einwände nicht auch noch zu denen meines eigenen Herzens, Nomade!« fauchte Auda ibn Jad über die Schulter gewandt. »Ich verspüre ohnehin schon mehr als nur eine leise Neigung, meine Klinge in deinen Rücken zu stoßen! Hast du Kraft, um zu kämpfen?«
    »Nein!« keuchte Khardan. Jeder Atemzug bereitete ihm lodernde Qualen. Das Schwert war unbegreiflich schwer geworden. »Aber ich habe die Kraft, beim Versuch zu sterben.«
    Auda ibn Jad lächelte grimmig, er hielt die Augen auf die Paladine geheftet. Die Paladine begriffen langsam, daß sie verraten worden waren, und zogen ihre Waffen.
    »Nomade… Du hast mich bestohlen, mich betrogen, mich hereingelegt, und nun sieht es auch noch so aus, als würde ich deinetwegen von meinem eigenen Volk getötet werden.« Ibn Jad schüttelte den Kopf. »Bei Zhakrin, langsam fange ich an dich zu mögen!«
    Schwerter glitten aus ihren Scheiden, Klingen glitzerten rot im Fackellicht. Mit grimmigen, nicht mehr verwirrten Mienen schlossen die Schwarzen Paladine den Kreis aus Stahl.
     
     
    Zerborsten! Trübe stierte Mathew das Wasser an, das von Ustis Bauch herabtroff, die Kristallscherben auf dem Steinboden, die keuchenden und sich

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