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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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in dieser schrecklichen Kammer waren Schmerz und Qual mehr, als ich ertragen konnte. Mein Körper und mein Geist waren gebrochen, und ich schaute – so wie du es auch wolltest – einen Gott. Aber es war nicht dein Gott. Es war Akhran. Als ich ihn sah, begriff ich. Ich hatte seinen Willen bekämpft, anstatt ihm zu dienen. Das hat mich auch in die Katastrophe geführt. Nackt, schwach und hilflos wie damals, als ich auf die Welt kam, kniete ich vor ihm nieder und flehte ihn um Vergebung an. Dann entbot ich ihm mein Leben. Er nahm es«, Khardan hielt inne, atmete tief durch, »und gab es mir zurück.«
    Auda stieß zu, Khardan parierte. Die Klingen glitten aneinander ab, bis Knauf an Knauf drückte. Die beiden Männer hatten sich in einem Kampf verhakt, von dem sie wußten, daß er jenem, der einen Fehler machte, das Leben kosten würde.
    Ibn Jad lächelte. Schweiß brach auf der Stirn des Kalifen aus, er begann zu zittern. Khardan ging auf ein Knie. Er hielt das Schwert unbeweglich fest, bis Auda schlangengleich seine Waffen fallenließ, das Handgelenk des Schwertarms des Nomaden packte und es scharf herumdrehte. Khardans Schwert fiel ihm aus der Hand; sie versagte ihm plötzlich den Dienst.
    Der Paladin nahm seine Waffen wieder auf, bereitete sich auf den Todesstoß vor.
    Khardan unternahm eine letzte, matte Anstrengung, sich zu wehren. Seine Hand griff nach seinem Schwert, das zu Audas Füßen auf dem Steinboden lag. Der Schwarze Paladin ergriff Khardans Arm. Blut strömte aus einer Wunde, die sich am Handgelenk des Nomaden wieder geöffnet hatte – aus einem Schnitt, den der Schwarze Paladin mit seinem eigenen Messer gezogen hatte. Blut aus dieser Wunde benetzte ibn Jads Finger – das Blut seines Blutsbruders…
     
     
    Mathew schlug hart zu Boden; der Sturz trieb ihm die Luft aus den Lungen, und der Dolch-Stab fiel ihm in hohem Bogen aus der Hand. Er versuchte zu atmen, doch er bekam für mehrere entsetzliche Augenblicke keine Luft. Er geriet in Panik und keuchte so lange, bis die Luft endlich wieder in seine Lungen strömte. Die Panik ließ nach, und die Furcht eilte an ihre Stelle.
    Mathew hörte Rufe hinter sich. Die Erinnerung an das Aufblitzen von ibn Jads Klinge, das er im Augenwinkel wahrgenommen hatte, erfüllte Mathew mit Entsetzen. Der Stab hatte sich vom Dolch in seine gewöhnliche Form zurückverwandelt. Er lag nur wenige Zoll von seiner Hand entfernt.
    »Pack ihn! Benutze ihn! Töte!« schrillte der Befehl in Mathews Ohren.
    Mathew kroch vor, streckte die Hand nach dem Stab aus, als er so etwas wie Federn spürte, die ihn im Nacken kitzelten. Erschrocken, weil er glaubte, daß sich jemand von hinten an ihn herangeschlichen hatte, hob er den Kopf und blickte sich hastig um. Es war niemand dort. Gerade wollte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Stab richten, als er die Schwarze Zauberin erblickte. Ohne auf die Verwirrung und den Aufruhr um sie zu achten, hatte sie den elfenbeinernen Fangzahn der Altarschlange hochgereckt und wollte seine Spitze in die Kristallkugel treiben, die auf Zohras Brust ruhte.
    »Halte sie auf! Benutze den Stab!« zischte der Wisch.
    Der junge Hexer sprang vor, die Finger über dem Griff aus versteinertem Holz geschlossen.
    »Befiehl es mir!« flehte der Wisch keuchend, sein heißer Atem versengte Mathews Haut. »Ich werde sie umbringen! Ich werde sie alle auf dein Wort hin umbringen, Dunkler Meister. Du wirst herrschen, im Namen von Astafas!«
    Herrschen! Mathew hob den Stab. Mit dem prickelnden Stoß eines Blitzes schoß die böse Macht durch seinen Leib.
    Die roten Augen des Wischs lösten sich von Mathew und richteten sich auf etwas, das anscheinend über dem jungen Hexer erschienen war. »Im Namen von Astafas, ich beanspruche ihn für mich!« krähte die Kreatur triumphierend. »Du kommst zu spät!«
    »Im Namen des Promenthas«, ertönte ein Flüstern, so sanft wie die Berührung einer Feder auf Mathews Haut, »ich werde nicht zulassen, daß du ihn an dich reißt.« Krieg tobte in Mathews Seele. Aufruhr und Zweifel stürmten auf ihn ein. Die Hand mit dem Stab bebte. Die Hände der Schwarzen Zauberin, die das Elfenbeinmesser hielten, senkten sich.
    Die Furcht um Zohra fuhr durch Mathew wie ein reinigendes Feuer, verbrannte das Entsetzen, die Panik, die Machtgier. Er mußte Zohra retten. Die Magie in seiner Hand konnte das zwar bewirken, aber Mathew wußte, daß er zu jung und zu unerfahren war, um damit umzugehen. Aus Verzweiflung tat er das erstbeste, was ihm in den

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