Die Rose von Angelâme (German Edition)
für sie war, an das Kind heranzukommen“, mutmaßte Simon.
„Oh Gott!“, entfuhr es Christina.
„Das heißt, die Typen gehören möglicherweise einem Geheimbund an, der sich vermutlich um de Nogaret gebildet hat. Über Rogers Recherchen im Internet fanden sie heraus, dass er inzwischen in Deutschland lebte.“ Daniel seufzte tief.
„Dann kamen sie darauf, dass des Rätsels Lösung bei der Kleinen liegen musste und vermuteten, das Herzchen, das sie von ihrer Mutter behalten hatte, sei der Schlüssel …“
„… über den sie der Lösung des Geheimnisses der Rose ja auch fast auf die Spur gekommen wären.“
Sie hatten alle durcheinandergeredet und dabei vor Eifer rote Köpfe bekommen. Simon warf Christina einen bewundernden Blick zu, den sie lächelnd erwiderte. Eine wirklich erstaunliche Frau!
„Das Geheimnis erfüllt sich, sobald die Zeit gekommen ist. Niemand kann etwas dagegen tun“, ließ sich Signore Benetti in seiner ruhigen Art vernehmen. „Nicht wahr, Christina? Sie kennen inzwischen die Lösung. Probieren Sie ruhig, die Worte zu deuten!“ Er lachte leise. „Niemals konnte dieser Text entschlüsselt werden, so lange Männer sich daran versuchten, das hat uns die Geschichte gezeigt. Wir werden niemals erfahren, ob Marie von Angelâme im neunzehnten Jahrhundert verstehen konnte, was sie gelesen hat. Aber eines ist sicher: Diese Frau hier ist in Wahrheit der Schlüssel zu allem, was wir bisher wissen und niemals ergründen konnten.“ Er schob Christina die Unterlagen zu und sie beugte sich konzentriert darüber.
„Das Kind wird ein rotes, kreuzförmiges Muttermal auf der Schulter haben“, begann sie die Verse zu interpretieren. „Die Zeit der Geburt dieses Kindes wird am 9.9.1999 gekommen sein. Mit ihm beginnt eine neue Zeit. Es durchbricht falsche Traditionen und die Dogmen von Kirche und Staat, da es ein Nachkomme aus dem Stamm der Rose ist.“ Sie warf den Bleistift auf den Block, mit dem sie ihre Deutung notiert hatte. „Dem Stamm der Maria von Magdala.“
Vier Augenpaare waren fassungslos auf sie gerichtet.
Vorsichtig drehte Christina die Kleine zu sich um, die wach geworden war und lachend von einem zum anderen sah. Sie rollte ihr verknittertes Hemdchen am Rücken hoch.
Die Männer hielten überrascht den Atem an, als sie das rote Zeichen auf Maries linkem Schulterblatt sahen.
„Ich habe Sarah damals gesagt, sie soll Marie Rose wegen des Muttermals zum Arzt bringen, da solche Sachen auch bösartig werden könnten“, sagte sie leise und küsste Marie zärtlich auf die Stirn. „Aber Sarah meinte, dass ein Muttermal in Form einer vierblättrigen Rose unmöglich bösartig sein könne, und dass sie es eher als Schutzzeichen sehe, das ihrem Kind den Rücken frei hält.“ Sie lächelte die Kleine an, die selig zurückstrahlte und sich fest an sie schmiegte.
„Sieht aus wie ein Kreuz“, murmelte Simon.
„Marie Rose ist am 9. September im Jahre 1999 zur Welt gekommen“, fügte Christina leise hinzu.
„Um Gottes willen!“ Daniel legte erschrocken seine Hand auf Simons Ellbogen.
„Du sagst es“, antwortete er.
Der Würzburger Kommissar Walter Braunagel verbringt nach einem tödlichen Schusswechsel ein paar Tage Auszeit bei seinem Ingolstädter Kollegen. Um ihn ein wenig abzulenken erzählt er ihm von zwei auf kuriose Weise miteinander verbundenen, längst abgeschlossenen Fällen:
1988 wurden bei Aushubarbeiten die sterblichen Überreste eines Mannes gefunden, der offenbar während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam. Wenige Zeit später meldeten Nachbarn den Tod eines ehemaligen Lehrers, in dessen Nachlass unter anderem ein Brief des ‚Toten aus der Altstadt‘ gefunden wurde.
Braunagel macht sich außer Konkurrenz auf Spurensuche. Dabei gerät er in die düstere Vergangenheit zweier Männer, die durch mysteriöse Briefe und vier geheimnisvolle Kreuzzeichen miteinander verbunden sind.
Plötzlich rückt ihr Tod in ein völlig anderes Licht …
200 S., Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch
ISBN: 978-3-94312113-1,
Claudia Dupont wurde durch eine schwere Krankheit ihrer wundervollen Haarpracht beraubt. Auf einer Erholungsreise durch die Türkei besucht sie in einem kleinen Ort in Kappadokien das einzige Haarmuseum der Welt. Der Anblick der Haarsträhnen löst bei Claudia eine Psychose aus, in deren Folge sie die freiwilligen Spender der Haare aufsucht und ermordet. Zunächst sieht die Polizei keine Zusammenhänge zwischen den Frauenmorden,
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