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Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Titel: Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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besser.«
    »Es wird andere Männer in meinem Leben geben«, sagte sie unvermittelt. Es hatte sich etwas in der Klangfarbe ihrer Stimme verändert. Hoffnung schien wieder in ihr zu keimen. So niedergeschlagen sie war, sosehr Helenes Tod sie erschüttert hatte, so geschockt sie vor dem Ende ihrer beider Beziehung stand, so hatte
sie dennoch starke Widerstandskräfte in sich. Sie hatte ausschweifend gelebt, sich nie geschont, aber sie besaß noch immer eine ausgeprägte Regenerationsfähigkeit.
    Sie wird sich fangen, dachte er, sie ist schon dabei.
    Und dann sah er, was ihre Aufmerksamkeit erregte, was sie hatte aufrechter und selbstsicherer werden lassen. Ein Kerl kam aus dem Restaurantgebäude heraus auf die Terrasse. Jener schmierige Typ, mit dem er sie im September des vergangenen Jahres die Hauteville Road hatte hinaufkommen und in ihrer Wohnung verschwinden sehen. Die miese Visage, die er aus dem Gedächtnis niemals mehr hätte beschreiben können, stand ihm wieder glasklar vor Augen — und auch jener furchtbare Nachmittag, den er in uferlosem, selbstquälerischem Schmerz vor ihrem Haus verbracht hatte, die geschlossenen, abweisenden Fenster ihrer Wohnung vor sich und in seiner Phantasie Bilder wollüstigen Treibens, als Maja sich diesem Typen hingab, der als Klischee eines Gangsters in jedem drittklassigen Sex-and-crime-Streifen hätte auftreten können.
    Er sah den Mann durch die Tischreihen gehen, er trug ein Bierglas in der Hand und hielt offensichtlich Ausschau nach einem freien Platz. Er war in Begleitung eines anderen Mannes, der dem Alter nach sein Vater hätte sein können, dafür jedoch einen zu dunklen Teint und zu dunkle Augen hatte und zudem einige Grade vornehmer aussah. Er hielt ebenfalls ein Bierglas, sah sich suchend um. Beide hatten sie Maja offensichtlich noch nicht gesehen.
    »Ist das nicht...?« fragte Alan.
    Maja setzte rasch ihre Sonnenbrille wieder auf. Ihr war in diesem Moment wohl bewußt geworden, wie unattraktiv ihre verquollenen Augen aussahen. »Kennst du Gerard?« fragte sie.
    »Gérard? Ich wußte nicht, daß er so heißt, und ich kann auch nicht sagen, daß ich ihn kenne. Aber ich habe dich einmal mit ihm gesehen. Vor einem halben Jahr. Ihr wart gerade auf dem Weg in deine Wohnung.« Eigenartig, er konnte dies ganz ruhig sagen. Das war ihm früher noch nie geglückt. Es tat nicht mehr weh. Leere war da, sehr viel Leere, aber kein Schmerz. Und er begriff, wie sehr ihn der Schmerz ausgefüllt hatte, und ganz zaghaft dämmerte ihm auch die Erkenntnis, daß Menschen sich manchmal von einem Schmerz
nicht zu trennen vermochten, weil er ihnen erträglicher schien als das Nichts dahinter, und daß in diesem komplizierten Mechanismus der menschlichen Psyche etwas verborgen lag von dem Geheimnis seiner jahrelangen, selbstzerstörerischen Bindung an Maja.
    »Der Kerl sieht aus wie ein Verbrecher«, sagte er, und die Anfänge einer ungewohnten Erleichterung durchströmten ihn, weil er sich von Majas Welt verabschiedet hatte und sich nie wieder eine Frau würde teilen müssen mit Männern, denen er unter normalen Umständen nicht einmal die Hand gegeben hätte. »Bist du immer noch mit ihm zusammen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich habe ihn länger nicht gesehen, weil ich, wie du weißt, in London war. Ich war auch nicht direkt mit ihm zusammen . Ich habe nur ...«
    »Du hast nur hin und wieder mit ihm geschlafen, ich weiß.« Er betrachtete sie nachdenklich. »Maja, es geht mich absolut nichts mehr an, und ich hoffe, du hältst mich nicht wieder für einen Oberlehrer. Aber sei ein bißchen vorsichtiger mit der Auswahl deiner Bettgefährten. Mit Helene ist etwas Entsetzliches passiert. Die Welt kann ziemlich grausam und schlecht sein. Und dein... Freund dort sieht wirklich so aus wie ein ...«
    »...wie ein Verbrecher, du sagtest es bereits.« Sie wandte den Blick von Gerard ab und ihm zu. Hinter den tiefschwarzen Gläsern ihrer Brille konnte er nichts von ihren Augen sehen. »Er ist ein Verbrecher, Alan. Ein ziemlich mieser, abgefeimter Gauner. Sein Begleiter übrigens auch. Ich habe einen Kriminellen gevögelt und fand das unheimlich heiß. Das hatte ich vorher noch nie, weißt du? Wenn man so lebt wie ich, braucht man ständig einen neuen Kick, denn alles wird irgendwann langweilig. Es hat mich scharf gemacht, wenn ich ...« Sie sprach nicht weiter, aber ein Instinkt verriet Alan, was sie hatte sagen wollen.
    »Der Reiz war die Mischung«, vollendete er ihre Ausführung, »abwechselnd

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