Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
jetzt ebenfalls den Gleiswagen.
»Die wissen, dass Zeit Geld ist.«
»Beste Qualität«, bestätigte Grant. »Elektrischer Antrieb, kann vom Wagen aus oder mit diesem Hebel an der Wand gesteuert werden. So schaffen sie in Windeseile eine Menge Drogen aus dem Land.«
»Sieht danach aus, als wären unsere beiden Toten die nächsten Fahrgäste gewesen.«
»Es gibt nur den einen Wagen. Zu Fuß und halb gebückt ist es zu weit.«
Morgan schien nachzudenken.
»Nicht viel Platz für uns beide.«
Sie hatte recht. Sie würden sich eng aneinanderschmiegen müssen.
»Sie bleiben hinter mir und halten Ihr Gewehr nach vorn, während ich fahre«, schlug Grant vor.
»In Ordnung. Aufsteigen.«
Grant kniete sich hin und hängte sich sein Gewehr über die Schulter. Morgan drückte sich an seinen Rücken. Er spürte ihren heißen Atem in seinem Nacken.
»Fertig?«
»Los.«
Er legte den Gang ein, und der kleine Elektromotor begann zu summen. Sie kamen mit einem guten Tempo voran. Hätten sie nicht in Todesgefahr geschwebt, hätte ihnen die Fahrt regelrecht Spaß gemacht.
»Vince erfährt davon nichts«, sagte Morgan plötzlich.
»Soll das etwa heißen, dass Sie einen unvollständigen Bericht abliefern wollen?«
Eine Sekunde Schweigen. »Mist.«
»Ich hoffe, Sie erwähnen, dass ich der perfekte Gentleman war.«
»Sie haben Ihren Spaß.«
»Warum auch nicht? Ich ziehe in die Schlacht, eine schöne Frau und ein Gewehr an meiner Seite. Wenn ich kein toller Hengst bin!«
Grant war sich nicht sicher, aber er meinte, ein leises Glucksen zu hören. Sie fuhren um die Kurve, und in hundert Metern Entfernung sah er eine Bewegung.
»Vielleicht kommen wir doch noch nicht zu spät«, flüsterte er.
»Etwas näher, dann kann ich schießen. Ich sehe nur Beine.«
»Sie erwarten einen der ihren. Warten Sie, so lange Sie können, vielleicht gelingt uns ein Überraschungsangriff.« Als sie näher kamen, hörten sie zwei Männer, die sich auf Spanisch unterhielten. Die Plattform, auf der sie standen, entsprach der unter dem rosa Haus. Nur ihre Beine waren bis zum Knie zu sehen. Auf den Tunnel achtete keiner. Erst als sich der Wagen auf zehn Meter genähert hatte, duckte sich einer der Männer, um zu sehen, wer kam.
»Vamos, Carlos«, sagte er, verärgert, dass sein Kumpel sich verspätet hatte.
Morgan antwortete mit ihrer M4. Der erste Mann war gleich tot, den anderen hatte sie in die Beine getroffen. Er brach zusammen, zog aber noch geistesgegenwärtig seine Pistole. Morgan tötete auch ihn.
Von oben erschallten Rufe. Morgan kletterte aus dem Tunnel auf die Plattform, Grant kroch hinter ihr her. Sie standen mit dem Rücken zur Wand.
Jetzt würde es schwierig werden. Ihre Gegner waren über ihnen.
»Waren Sie jemals bei den Cheerleadern?«, fragte Grant.
Morgan sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Was?«
»Es wäre keine gute Idee, die Leiter Stufe um Stufe hinaufzusteigen. Die Männer haben Sie im Visier, und sobald sie Ihren Kopf sehen, drücken sie ab. Um sie zu überraschen, muss ich nachhelfen.«
Morgan runzelte die Stirn und nickte zögernd. Während sie ihr Gewehr schussbereit hielt, packte Grant sie um die Hüften und wuchtete sie hoch. Selbst in ihrer Kampfausrüstung war sie ein Fliegengewicht. Wer hat da gesagt, dass die ganzen Stunden des Gewichtstemmens reine Verschwendung wären?, dachte er. Er hob sie, bis sie etwas sah und feuern konnte.
»Einer weniger!«, rief sie. »Sie sind im Nebenzimmer. Los!«
Er setzte sie ab und stieg zwei Sprossen auf einmal nehmend die Leiter hinauf. Oben kniete er sich daneben und hielt seine Waffe auf die Tür gerichtet, während Morgan heraufgeklettert kam. Um sie herum sah es aus wie im Lager eines Bürogebäudes. Sie hatte eben das Ende der Leiter erreicht, als überraschend ein Mann in der Tür auftauchte. Es blieb Grant keine Zeit, seine Waffe auf ihn zu richten, also warf er sich vor Morgan. Zwei Kugeln trafen ihn in die Brust. Die Weste verhütete das Schlimmste, aber es tat dennoch höllisch weh, als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer traktiert. Ihm blieb die Luft weg, er stürzte sich trotzdem auf den Mann, packte seinen Arm, schleuderte ihn durch die Luft und warf ihn an Morgan vorbei nach unten auf die Plattform. Er landete mit einem scheußlichen Krachen auf seinem Nacken.
Morgan sprang von der Leiter.
»Danke.«
»De nada.«
Er atmete stoßweise, eine Hand auf der misshandelten Brust.
»Wo ist die Bombe?«
Als wollten sie ihm antworten,
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