Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
der Osterinsel abgejagt hatte.
»Nana!«, rief Jess. »Wie geht es dir?«
»Bestens. Rückt nur ja nichts heraus!«
Sie klang so beherzt wie immer. Jess seufzte vor Erleichterung.
»Das nimmt kein gutes Ende für Sie, Dr. Locke«, rief Wladimir.
»Vielleicht nicht. Aber dann können Sie sich das Xenobium abschminken.«
»Sie haben es?«
Tyler nickte und deutete auf Jess. »Sie hat es.«
»Wie soll ich das überprüfen?«
»Sie haben doch sicherlich einen Geigerzähler.«
»Dimitri«, sagte Wladimir. Der Mann neben ihm zückte seinen Geigerzähler und schwenkte ihn.
»Es gibt eine starke Strahlungsquelle in diesem Raum, aber von hier kann ich nicht feststellen, wo sie ist. Vielleicht hat sie es tatsächlich«, sagte er.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte der Russe.
Jess hielt den Atem an. Sie wusste nicht, was Tyler vorhatte.
»Wir tauschen. Mrs Turia gegen das Xenobium. Dann können Sie Ihrer Wege gehen.«
»Wirklich?«
»So einfach ist das.«
»Ich nehme an. Das Mädchen soll das Xenobium bringen, dann lassen wir die Großmutter frei.«
»Nein. Ihr Mann geht mit Mrs Turia und dem Geigerzähler zu Ms McBride. Er kontrolliert den Rucksack. Wenn er sich überzeugt hat, dass alles stimmt, bleibt Mrs Turia bei ihrer Enkelin, und er geht zurück. Dann verlassen Sie die Pyramide einer nach dem anderen mit leuchtenden Taschenlampen, damit wir sehen können, dass Sie weg sind. Sie können Ihre Waffen mitnehmen, lassen aber die Munition auf dem Boden liegen, damit Sie uns nicht überraschen, wenn wir herauskommen.«
Nach einer Weile des Nachdenkens nickte Wladimir. »Einverstanden. Dimitri, gib ihm den Geigerzähler.«
Bevor sich der Mann in Bewegung setzte, fügte Tyler hinzu: »Noch etwas. Er soll sein Gewehr fallen lassen. Ich möchte, dass er unbewaffnet ist. Drehen Sie die Taschen nach außen, und zeigen Sie mir Hosenbund und Knöchel.«
Der Russe blickte zu Wladimir, der noch einmal nickte. Er gab Dimitri sein Maschinengewehr und die Pistole aus seinem Gürtelhalfter. Dann zeigte er Tyler, dass er unbewaffnet war.
»Okay. Gehen Sie weiter. Langsam.« Tyler behielt Wladimir und Dimitri im Auge, die ihre Waffen auf Fay gerichtet hatten.
»Wenn Sie schießen oder Ihr Mann einen Schritt nach vorn macht, werden Sie von der Decke erschlagen.«
»Ich will nur, was mir gehört«, sagte Wladimir.
»Ihnen gehört es auf keinen Fall!«, empörte sich Fay.
»Es gehört mir in einer Minute, es sei denn, Sie wollen alle sterben.«
»Ich sterbe sowieso.«
»Aber nicht Dr. Locke und Ihre Enkelin auch nicht.«
»Es ist okay, Fay. Bitte«, versuchte Tyler, sie zu beruhigen.
Fay schnaubte, setzte sich aber in Bewegung. Der Mann schob sie vor sich her. Seine Augen wanderten von Tyler zur Decke und wieder zurück zu Fay. Als sie die andere Seite erreicht hatten, rannte Jess zu ihrer Großmutter und umarmte sie fest. Dann sah sie ihr in die Augen. Angst hatte Fay nicht, sie war wütend.
»Das solltet ihr nicht für mich tun«, schimpfte sie.
»Wir können doch nicht zulassen, dass diese Ärsche dich umbringen«, widersprach Jess.
»Den Rucksack!«, befahl Wladimir.
Jess setzte ihn ab und reichte ihn dem Russen, der den Reißverschluss öffnete und den Geigerzähler über die Öffnung hielt.
»Es ist drin!«, rief er triumphierend.
»Herbringen.«
Er schloss den Reißverschluss. Jess warf Tyler einen kurzen Blick zu. Er nickte leicht. Das also war es, was Tyler im Schilde führte. Wir können nicht zulassen, dass das Xenobium in seine Hände fällt. Sie schüttelte den Kopf, sah ihn flehend an, aber als sie sein schiefes Lächeln sah, wusste sie, sie konnte ihn nicht von seinem Entschluss abbringen. Er würde die Russen stoppen, selbst wenn es ihn das Leben kostete.
Kaum war Wladimirs Mann neben der Säule angekommen, riss Tyler am Griff der Scheibe. Drei Holzbalken fielen polternd in die Säule, und erste Ziegel stürzten von der Decke. Der Russe erstarrte gerade lange genug, um Tyler Zeit zu geben, mit erhobener Faust von der Plattform zu springen. Sein Gegner wich dem brutalen Schlag aus, konnte aber nicht verhindern, dass Tyler ihn mit aller Wucht rammte. Im Ziegelregen kämpften sie um den Rucksack. Eine Salve aus einem Maschinengewehr schlug in die Wand neben Jess und Fay ein. Dimitri hatte geschossen, aber Wladimir hatte den Lauf gegen die Decke gestoßen, so dass die Kugeln von den Wänden abprallten.
»Nicht schießen, du Idiot!«, fauchte er Dimitri an. Er wandte sich wieder dem Handgemenge
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