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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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ergebene Verbündete, die ich jederzeit als
Zeugen vor Gericht gegen Harry ins Spiel bringen könnte. ... Natürlich nur,
wenn ihr mir einen triftigen Grund dafür liefert. ... Im Gegenzug ziehen wir
von euch unbehelligt die Gerichtsverhandlung durch, welche Raymonds Unschuld
beweisen soll. Wenn du vermeiden willst, dass das Verfahren noch vom Parlament,
also so gut wie öffentlich und im Angesicht der mächtigsten Männer Englands,
entschieden werden muss, hältst du dich diskret zurück.“
    Percy springt hoch und starrt
ihn an. „Du verlangst viel“, ruft er aufgebracht.
    Malcom nickt. „Die
Rufschädigung deines werten Neffen wiegt weniger als die Straffreiheit deines
eigenen Sohnes.“
    Es sei denn, dass Henry in
dessen Machenschaften involviert war und befürchten muss, dass dies ans Licht
kommt, denkt Joan für sich.
    Henry geht dazu über, unruhig
auf und ab zu schreiten. Schließlich bleibt er stehen und atmet durch. „Wohl
denn. Doch nach Ende der Verhandlung lieferst du mir deine beiden Verräter
aus“, fordert er Zähne knirschend.
    Malcom wiegt den Kopf. „Das
würde meine Leute sehr betrüben. Du musst wissen, sie sinnen auf Rache für ihre
beim Überfall getöteten Kinder.“
    Percy seufzt. „Dann lass es uns
wissen, wenn sie tot sind. Ich schicke jemanden vorbei, der sich persönlich von
ihrem Tode überzeugt.“
    Malcom nickt.
    „Gut, dann ist es beschlossene
Sache“, legt Percy resolut fest.
    Malcom erhebt sich, kommt um
die Tafel herum auf ihn zu und sie versichern sich mit einem Handschlag der
Einhaltung ihrer Vereinbarungen. „Lasst uns diese friedliche Einigung durch
einen Trunk besiegeln“, ruft Malcom, wobei er Percy gegen die Schulter schlägt.
    Die Weinkelche werden ihnen
gereicht und sie stoßen diese gegeneinander, bevor jeder einen kräftigen Zug
nimmt. Ihre Leute an der Tafel tun es ihnen gleich.
    Percy nickt Malcom zu. „Nehmen
wir einen weiteren Schluck, um unsere Streitigkeiten für immer hinunter zu
spülen. Wir sollten uns nichts mehr nachtragen.“
    Malcom nickt, worauf sie ein
weiteres Mal anstoßen. „Mein Wein scheint dir in der Tat zu munden“, feixt er,
nachdem sie getrunken haben, was Percy bedeutungsvoll grinsen lässt. „Ich
schenke dir ein Fass davon“, erklärt Malcom und lacht gellend, als Percys
Grinsen abrupt erstirbt. „Wie nur soll ich dein Gebärden deuten? Fürchtest du,
am Gift oder am schlechtesten Wein, den du je getrunken hast, einzugehen?“
    Percy lacht verhalten. „Eher
letzteres.“ Er stellt seinen Kelch auf der Tafel ab. „Wir wollen in Anbetracht
der fortgeschrittenen Zeit deine Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch
nehmen.“
    „Bleib noch“, wendet Malcom
ein. „Ich habe einige Lämmer braten lassen.“
    Percy lächelt, schüttelt jedoch
den Kopf. „Meine Frau liegt in den Wehen“, erklärt er. „Es ist ihr erstes
Kind.“
    Malcom nickt gedankenvoll.
„Umso mehr schätze ich dein Kommen.“
    Ulman und Harry erheben sich
auf einen Wink Percys. Joan begibt sich an Malcoms Seite.
    Percy räuspert sich. „Du
solltest noch wissen, dass ich die Machenschaften meines Neffen alles andere
als gut hieß. Ich brach mit ihm, als er mir den Überfall auf Farwick Castle
gestand und enthob ihn seiner Ämter, die er bei mir innehatte.“
    Malcom runzelt überrascht die
Stirn und deutet ein verstehendes Nicken an.
    Percy schlägt seine ledernen
Handschuhe gegen den Oberschenkel. „Wohl an“, ruft er abschließend, fasst Joan
ins Auge und neigt galant den Kopf vor ihr. „Es war mir eine Freude, Eure
Bekanntschaft zu machen, Lady Joan. Gehabt Euch wohl.“
    Joan nickt ihm zu. „Die Freude
war ganz meinerseits“, gesteht sie verschmitzt.
    Er schmunzelt über die versteckte
Andeutung. Dann wendet er sich an Malcom. Er schlägt ihm gegen die Schulter und
räuspert sich mit einem vieldeutigen Grinsen. „Sei dir meines aufrichtigen
Neids versichert“, raunt er an sein Ohr geneigt, nickt Raymond und Blanche noch
grüßend zu und richtet sich zum Ausgang.
    Malcom geleitet ihn nach
draußen. Percys Männer folgen ihnen auf den Fersen. Joan atmet auf, als das
Rasseln ihrer Panzer allmählich abklingt und wendet sich zur Tafel um. Ihr
begegnet Johns Blick, ihr Vater weicht ihr aus.
    John schlägt die Hände
geräuschvoll auf die Tafel. „Es lief ausgezeichnet für uns.“
    Raymond nickt beipflichtend,
schweigt jedoch. Sie weiß, was ihm auf der Seele brennt. Es schmerzt auch sie,
den Mörder ihrer Geschwister ungestraft zu wissen.
    Die

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