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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Schaufenster früher Delia Cotton gehört hatte, schon seit tausend Jahren oder so, und dass Delia Cotton ihn hatte loswerden wollen und ihn Alice Bayer geschenkt hatte, die ihn Moochie verkauft hatte, weshalb er dann im Schaufenster von Moochies Laden hing, so dass Rainey hineinblicken und hypnotisiert werden und verschwinden konnte.
    Hier unterbrach er sich, denn plötzlich fand er, dass Alice Bayer verdient hatte, was ihr zugestoßen war, und der Gedanke erleichterte ihn von seinen Schuldgefühlen. Aber so etwas würde er vor Axel nie zugeben.
    Sie klapperten an der Villa Temple Hill vorüber und ratterten um eine Kurve, die zum Rondell hinaufführte. Axel widmete sich wieder seinem Grand-Theft-Auto-Spiel und Rainey fragte sich, wo der Spiegel wohl abgeblieben war.
    Als er Nick von dem Spiegel erzählt hatte, hatten Nick und Kate einander so komisch angeguckt, und deshalb war er überzeugt, dass sie wussten, wo er war. Vielleicht würde er mal ein bisschen bei Kate herumschnüffeln, wenn diese Eufaula nicht da war. Eufaula lief ihm immer hinterher, als würde er gleich das Silberbesteck klauen oder so.
    Aber Rainey hatte in den vergangenen paar Wochen sehr schnell dazugelernt.
    Zum Beispiel hatte Rainey gelernt, dass man üben konnte, sich von anderen Menschen keine Schuldgefühle machen zu lassen – es wurde immer einfacher.
    Das war wie Ninja-Bewusstseinskontrolle, und es härtete ab und gab ihm Kraft und Selbstvertrauen. Je länger er den Stimmen in den Weiden lauschte, desto älter und abgehärteter wurde er. Er fühlte sich kaum noch wie ein Kind.
    Endlich hatten sie das Rondell erreicht.
    »Wir müssen aussteigen«, flüsterte er Axel zu.
    Axel blickte von seinem iPad auf und sah nach, wo sie waren. Es war dunkel geworden, nur in der Straßenbahn brannte Licht.
    »Vielleicht sollten wir einfach sitzenbleiben und nach Hause gehen.«
    »Machen wir auch, aber mit der nächsten Straßenbahn, die alte Schnüfflerin guckt schon so komisch.«
    Axel seufzte und stopfte das iPad in seinen Rucksack. Er war endlich bis an die Stelle mit dem nackten Mädchen gekommen und wollte auf keinen Fall vergessen, wie er das geschafft hatte.
    Die Fahrerin hatte sich zu ihnen umgedreht und sah ihnen zu, wie sie nach vorne zum Ausgang kamen.
    Dort fragte sie, ob alles in Ordnung sei, aber Rainey sagte einfach, sie hätten die Schule geschwänzt und würden sich jetzt zu Hause ihre Strafpredigt abholen müssen.
    »Na, bei zwei so hübschen Jungs wie euch werden die Eltern nicht allzu streng sein«, sagte sie und schloss die Tür hinter ihnen, als sie unten waren.
    Sie winkte ihnen zu und wuchtete den Waggon durch die Kehre. Die Jungen sahen ihm nach, als er rumpelnd und quietschend verschwand. Sie standen in einem blauweißen Lichtkegel aus der Straßenlaterne über ihnen, und jenseits davon war alles dunkel. Das gefiel Axel überhaupt nicht.
    »Weißt du, was wir machen sollten, Rain? Wir sollten einfach dein Handy anwerfen und uns ein Taxi rufen.«
    »Dann wissen sie, wo wir sind.«
    »Mir doch egal«, sagte er. »Hier sieht es nachts anders aus. Ich glaube, ich möchte einfach nur nach Hause. Sie werden uns schon nicht den Kopf abreißen.«
    »Wir kriegen einen Monat Hausarrest.«
    »Meinetwegen können sie mir ein ganzes Jahr geben. Ruf ein Taxi oder so was. Mom zahlt, wenn wir da sind. Echt jetzt, Rain.«
    Raineys Blick lag auf der Treppe. In die Stufen waren gelbe Lampen eingelassen, damit man sehen konnte, wenn man nachts nach oben wollte.
    »Jetzt mach schon, Rain. Ruf an, ja?«
    Rainey holte das Handy aus der Tasche, legte den Akku wieder ein und schaltete es ein. Es gab eine Menge verpasster Anrufe, von der Regiopolis, von Kate, von Kate, von Kate – sogar einen von Lemon und eine SMS .
    Er öffnete sie und las:
     
    JUNGS BITTE KOMMT NACH HAUSE
SIND GANZ KRANK VOR SORGE
ALLES LIEBE KATE UND BETH
    Sie war ungefähr zehn Minuten alt. Axel las über Raineys Schulter mit.
    »Siehst du. Sie sind uns nicht böse. Texte was zurück.«
    Rainey entschied sich zu antworten.
     
    LIEBE K&B SIND OK
    BLOSS STRSSNBAHN FAHREN
SIND IN 1 STD ZUHAUSE
    SORRY WG DEM SCHWÄNZEN R&AX :)
    »Abschicken«, sagte Axel. »Sag ihnen, wir nehmen uns ein Taxi. Oder sie können uns abholen.«
    Rainey dachte kurz nach, drückte auf SENDEN und schaltete sein Handy wieder aus. Hier an der Felswand war es kühler. Er holte seinen Blazer aus dem Rucksack und schlüpfte hinein. Axel tat es ihm nach und sie standen beide da und blickten einander an.
    Axel

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