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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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also der Captain von den Special Forces, hab ich recht? 5. Special Operations Group aus Fort Campbell? Sie haben damals …«
    Nick wiegelte so höflich wie möglich ab.
    »Heute bin ich einfach Nick, Karen. Wenns recht ist.«
    Offenbar hatte sie gleich verstanden, dass Nick nicht gerne vom Krieg erzählte, und sie ließ das Thema fallen, obwohl ihre Crew den ganzen Flug aus Sandhaven über von nichts anderem geredet hatte. Sie taxierte ihn auf nette Art und nickte.
    »Nick? Okay, gern. Gibt es einen Kran oder Abschleppwagen, falls wir den Wagen an ein Kabel bekommen?«
    »Ja«, sagte Nick. »Ein Schwerlastkran von der Ortspolizei ist unterwegs. Abgestützt, mit Teleskopauslegern und guter Reichweite. Hat unten an der Cap City Bridge schon einen Humvee aus dem Tulip gezogen.«
    »Das dürfte reichen«, sagte Farrier. »Können wir uns die Stelle mal ansehen?«
    »Natürlich«, sagte Tig und winkte Lemon herbei. Er stellte ihn als die Person vor, die den Wagen überhaupt erst lokalisiert hatte. Nach einem prüfenden Blick sagte sie: »Marines?«
    Lemon lächelte, was in der letzten Zeit selten vorkam. Leicht amüsiert beobachtete Nick Farriers Reaktion auf das Piratenlächeln.
    »Früher mal. Sieht man das so deutlich?«
    »Wir werden immer als Flachwassermatrosen aufgezogen. Meistens von den Makrelencowboys. Die Navy hat bei Ihnen ihre Spuren hinterlassen, aber Sie sind mir nicht komisch gekommen, also waren Sie wahrscheinlich bei den Marines. Es gibt viele Seminolen im Corps. Da habe ich geraten.«
    »Ich bin ein Mayaimi, kein Seminole«, sagte er und betrachtete sie mit Wohlgefallen. »Ansonsten hundert Punkte.«
    Farrier erwiderte sein Lächeln, zog es ein wenig mehr in die Länge, als nötig gewesen wäre, dann riss sie sich los und war wieder ganz bei der Sache.
    Sie gingen über das nasse Gras zum schmalen Pfad, der in das Weidengewölbe führte. In dem Tunnel aus Zweigen war es kühler und der Schlamm schmatzte unter ihren Stiefeln. Ein fauliger Geruch nach nassem Laub hing in der Luft. Die Autospuren, denen Lemon und Kate gefolgt waren, ließen sich zum Teil noch immer erkennen, waren aber von den breiteren Reifen der Crown-Vic-Streifenwagen überdeckt worden.
    Der Boden rund um die Spuren war stark zermatscht, aber am Eingang zur Laube und dahinter waren die schmalen Furchen, die der Toyota gezogen hatte, recht deutlich sichtbar.
    Zwei örtliche Cops in Uniform, ein Mann und eine Frau, warteten am Rand des Weidensturzes auf sie. Nick hatte sie noch nie gesehen, aber Tig schien sie zu kennen. Er wechselte ein paar Worte mit ihnen und stellte ihnen Chief Warrant Officer Farrier, Lemon und Nick vor.
    Sie hatten seit Mitternacht vor Ort Dienst geschoben und waren froh über die Ablösung.
    Die Beamtin, eine Frau von nahöstlicher Anmutung mit mandelförmigen braunen Augen und runden Wangen hielt ihnen den Vorhang aus Weidenzweigen hoch und sagte dabei: »Ziemlich seltsam da drinnen, Ma’am. Eine Art großes grünes Zelt, und die Bäume sind die ganze Zeit am Reden.«
    Farrier hielt inne und blickte sie an.
    »Am Reden ?«
    Die Beamtin nickte ganz ernsthaft. Sie warf ihrem Partner einen raschen Blick zu, einem dünnen angespannten Jungen mit rastlosen Augen. »Stimmts, Kenny?«
    »Sie flüstern miteinander«, sagte er und bestätigte ihre Aussage ohne Zögern oder Scham. »Keine richtigen Worte, aber nach einer Weile, wenn man die ganze Nacht hier ist, fängt man an, Sachen zu hören. Ich weiß, das ist nur der Wind in den Zweigen und das Rauschen vom Fluss, aber es ist …«
    »Abgedreht«, sagte die Frau. »Einfach abgedreht. Wir haben jetzt Dienstschluss. Ma’am«, wandte sie sich an die Offizierin von der Coast Guard, »sehen Sie sich vor, wenn sie hier in den Fluss steigen müssen. Ungefähr fünfzehn Meter vom Ufer gibt es einen großen Strudel, der von der Flussbiegung verursacht wird. Und die Strömung ist extrem stark. Wenn sie am Ufer den Halt verlieren, sind sie weg, Ma’am, einfach weg.«
    »Mache ich«, sagte Farrier und lächelte ihr zu, dann trat sie durch den Vorhang und fand sich in einer Art großem grünen Grabgewölbe aus Weidenzweigen wieder, das wie ein Zirkuszelt von drei dicken Weidenstämmen getragen wurde, die in zwanzig oder fünfundzwanzig Metern Höhe in ein ineinander verflochtenes grünes Netz ausliefen. Neugierig reckte Farrier den Hals.
    »Mann«, sagte sie, »erinnert mich an eine Kirche. Wie alt sind diese Bäume, weiß das jemand?«
    »Sie waren schon alt, als Niceville

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